Es war ein Bild für Götter, als die Sambaschule Mocidade (5facher Carneval-Meister) beim Internationalen Coca-Cola-Fußball-Camp in Rio antanzte. Die jüngeren Kids bekamen es bei den leichtbekleideten Sambagirls mit der Angst zu tun und ergriffen die Flucht, während die Älteren Jungs, von den Reizen der Damen völlig Überwältigt, die Tanzfläche stürmten. Nur eines der unvergesslichen Erlebnisse, von denen 126 Kinder und Jugendliche aus 17 Nationen nach ihrer Rückkehr in die Heimat berichten können. Vom 22. bis 29. Juli waren Jungstars zwischen 11 und 17 Jahren zum Coca-Cola-Camp in der brasilianischen Fußballakademie in Rio geladen. Mittendrin auch vier 11-jährige Österreicher vom SK Rapid-Nachwuchs, die unter den Bundeslandsiegern des Coca-Cola-Cups als Sieger gelost wurden: David Domej, Sebastian Gessl, Samy Abdel-Gowad und Jonas Hochreiter. Doch nicht nur fußballerische Kreativität entschied über die Teilnahme. So wurden die vier Schweizer Gewinner (darunter zwei Mädels!) per Malwettbewerb ermittelt. Neben den Altersunterschieden galt es, große Sprachbarrieren zu überwinden. Eine Herausforderung, die die Kids mit Bravour meisterten: es herrschte ein totaler Austausch. Weil sie sich sprachlich kaum verständigen konnten, wurde eben mit Händen und Füßen kommuniziert", weiß Florian Weissheimer. Der 26-Jährige aus dem Coca-Cola-EURO-Marketingteam kümmerte sich die gesamte Woche um die vier Rapid-Talente.Einzigartig: Unter Leitung von Brasiliens Weltmeistercoach Carlos Alberto Parreira (der die ersten Einheiten höchst persönlich durchführte) standen für die Kids ein bis zwei Trainingssessions pro Tag am Programm. Drei Natur- und ein Kunstrasenplatz sorgten für perfekte Rahmenbedingungen. Ein Futsal- und drei Beachvolleyplätze sowie drei Schwimmbecken, ein Spielbereich mit Tischtennis, Tischfußball, Spielautomaten und ein Internetraum sorgten auch an regnerischen Tagen für Abwechslung. Zudem bot Coca-Cola den Kindern ein dichtes Unterhaltungsprogramm: Ein Besuch am Zuckerhut, beim Training des brasilianischen Rekordmeisters Flamengo oder beim Futsal-Halbfinale der Panamerikanischen Spiele zwischen Brasilien und Costa Rica (Endstand 8:1). Dazu gab’s Beachsoccer am Strand, Freestyle-Shows, Footvolley- und Capoeira-Präsentationen - nur ein Auszug der unzähligen Camp-Highlights! Selbst '94-WM-Held Bebeto (damals auch ein Schützling von Parreira) stattete den Youngsters einen Besuch ab. Seine Tore waren ja ein Wahnsinn", staunte David Domej Über die Fußballlegende, die ihre alten Glanztaten per Video präsentierte. David, der wie Fabian aus der Schweiz den Preis für das bravste Kind des Camps einheimste, erfreute sich vor allem an der Internationalität: Gut, dass Kinder aus so vielen Ländern da waren. Bei den Afrikanern hat man gemerkt, dass sie beim Spielen mehr Freiheiten haben. Die Brasilianer waren besonders stark." Und Rio eine total grüne Stadt", strahlte David, während Jonas sogar hinter die Kulissen blickte: Man sieht, dass die Leute hier nicht soviel haben, trotzdem sind sie freundlicher als zu Hause." Samy bestätigte: Ein  lustiges Volk, diese Brasilianer."Harte Schule. Doch nicht immer war den Österreichern zum Lachen zumute. Weissheimer: Es war schon eine harte Schule, sich ohne Sprachkenntnisse gegen großteils ältere Burschen zu behaupten." Samy stöhnte: Teilweise war es schon sehr hart, aber dafür ist fußballerisch einiges weitergegangen." Zum Beispiel bei der Einheit mit Startrainer Parreira: Wir mussten mit kleinen Plastikbällen trainieren. Es war sehr schwer, aber nachher dafür viel leichter, mit den großen Bällen zu spielen", berichtete David. Insgesamt kam das Coca-Cola-Camp super an. So war es laut Jonas viel abwechslungsreicher als ein normales Trainingslager." Persönliches Highlight für die Österreicher? Seifenfußball auf der Hüpfburg. Besonders gut verstand sich das Quartett mit den Kindern aus exotischen Ländern wie Haiti und Mozambique. Und nicht nur für Sebastian (dem einzigen Goalie im Austro-Quartett) stand noch vor der Heimreise fest: Bei so einem Camp wäre ich jederzeit wieder dabei!"
28.07.2015
Nachwuchs