Es war angerichtet! Nach einer intensiven Vorbereitung auf das Erstrundenduell im UEFA-Cup konnte das Spiel gegen den belgischen Meister RSC Anderlecht über die Bühne gehen. Die Bedingungen im Constant Vanden Stock Stadion konnten kaum besser sein. Mit Spannung blickten Spieler, Trainer und die mitgereisten 1000 Fans dem Anpfiff durch den schwedischen Schiedsrichter Eriksson entgegen. Um 20:45 Uhr war es dann soweit! Trainer Pacult baute nach der 1:5-Niederlage in der Meisterschaft die Abwehr um und bot Martin Hiden und Mario Tokic in der Innenverteidigung auf. Jürgen Patocka rückte als Katzer-Ersatz auf die linke Außenposition. Obwohl es im Vorfeld Spekulationen über mögliche Ausfälle von Steffen Hofmann und Markus Heikkinen gab, waren beide von Beginn an am Platz. Die Anfangsminuten waren sofort erfolgsversprechend. Das übliche Abtasten blieb den Zuschauern erspart, beide Teams suchten von Anfang an das Heil in der Offensive. Regisseur Steffen Hofmann zeigte sofort, warum er so wichtig für das Spiel von Rapid ist. Unnachahmlich setzt sich der Spielmacher auf der linken Seite durch und lässt die Verteidiger stehen. Hofmann zieht in den Strafraum und sucht per Stangelpass einen Abnehmer. Zitka, im Tor von Anderlecht war jedoch zur Stelle und verhinderte in der 3. Minute einen grün-weißen Auftakt nach Maß. Im weiteren Verlauf blieb das Mittelfeld das umkämpfte Territorium. Boskovic muss nach einem Zweikampf in der 8. Minute behandelt werden, konnte jedoch weiterspielen. 3 Minuten später genügte den Hausherren ein kleiner Stellungsfehler zur frühen Führung. Nach perfektem Zuspiel taucht Akin allein vor Payer auf und prüft ihn mit einer Direktabnahme. Payer zeichnet sich aus, der Abpraller springt jedoch erneut vor die Füße des Türken, der eiskalt verwandelt (11.). Bitter für den österreichischen Rekordmeister! Nach gutem Beginn musste man doch wieder früh einem Rückstand hinterherlaufen. Die Aufgabe wurde zunehmend schwerer. Anderlecht witterte die Chance und nahm das Heft in die Hand. Die Grün-Weißen hingegen zogen sich immer weiter zurück und ließen dem Gegner somit viel Platz. Anderlecht verzeichnete mehr Ballkontakte, Rapid schlug erst wieder ab der 29. Minute zurück, und wie! Einen perfekt vorgetragenen Konter nützt Bilic für einen Abschluß. Sein Schuss von der Strafraumgrenze geht am gegnerischen Torhüter vorbei, klatscht jedoch an den Pfosten. Pech für Rapid! Der Aluminiumtreffer gibt den Hütteldorfern allerdings Auftrieb. Die Grün-Weißen trauern sich auf einmal mehr und stellen sich besser auf den Gegner ein. Der Pausenpfiff unterbricht allerdings die Ausgleichsbemühungen.Unverändert kommen die Mannen von Trainer Peter Pacult zurück auf den Rasen und bringen vor allem ihre kämpferischen Vorzüge zum Vorschein. In den ersten Minuten nach Seitenwechsel lässt Rapid den Ball laufen, der entscheidende Pass in die Spitze lässt allerdings auf sich warten. Anderlecht befreit sich von der anfänglichen Umklammerung und schließt an die Tonart der ersten Halbzeit an. Die Konter der Grün-Weißen bleiben aber stets gefährlich. In der 52. Minute ist Bilic auf und davon, nur ein Spagat des Torhüters kann den Ausgleich Rapids verhindern. In dieser Phase erhöhen die Wiener die Schlagzahl. Nach einem Patzer der Anderlecht-Hintermannschaft hat Thonhofer das Auge für Bilic, der in Bedrängnis im Rutschen den Ball nicht im Tor unterbringen kann (58.). Weitere Topchance vergeben!10 Minuten später verlängert der aufgerückte Tokic einen Freistoß von Boskovic per Kopf und scheitert nur um Zentimeter. Bis zur 82. Minute mussten sich die Fans gedulden, ehe der Rekordmeister erlöst wurde. Nach einem Vorstoß von Hofmann wird dieser an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Freistoß! Der Gefoulte tritt selber an und versenkt über die Mauer hinweg per Innenstange zum verdienten Ausgleich. Ein sehenswerter Treffer, der Rapid eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel eröffnet. In den Schlußminuten hält Rapid das 1:1 und bewahrte alle Chancen für das Rückspiel. Es darf wieder gejubelt werden in Hütteldorf!Die Gruppenphase ist in Reichweite!(ak)
28.07.2015