Seit seiner Kindheit ist Veli Kavlak ein Teil von Rapid. Er durchlief die diversen Nachwuchsmannschaften und schnell war ersichtlich: Hier entwickelt sich ein großes Talent. Sein Debüt in der Kampfmannschaft verlief zwar nicht positiv, 1:4 kam man in Salzburg unter die Räder, doch hatte es einen mehr als positiven Beigeschmack. Rapid war zu diesem Zeitpunkt Meister der Saison 2004/05 – und es waren nur noch drei Runden zu spielen. Kavlak wurde beim Stand von 0:1 nach der Pause für Steffen Hofmann eingewechselt. Viel bewirken konnte der damals erst 16-Jährige (!) nicht, doch groß war sein Stolz, beim frischgebackenen österreichischen Meister zu kicken. Knapp eine Woche später gab es das nächste Erfolgserlebnis: Sein erstes Tor für Rapids A-Mannschaft. Zwar nur in einem Testspiel (gegen Krems, 3:0), aber immerhin bekam er weiter seine Chance. In der letzten Runde der Saison war er dann von Beginn an dabei und spielte durch. Rapid verlor beim GAK mit 1:3, wirklich weh tat diese Niederlage aber keinem mehr. Grün-Weiß war endlich wieder Meister! Und Veli Kavlak mittendrin. Doch er blieb bodenständig, dachte viel über sich nach: „Ich war in allen Nachwuchsmannschaften Rapids unter den Besten. In der Kampfmannschaft war ich plötzlich ein Niemand.“ Auch in der Saison danach folgten gelegentliche Einsätze, die mit der Zeit immer häufiger wurden. Bis zu seinem ersten Tor sollte es aber noch fast ein Jahr dauern. Dann aber schien Veli Kavlak zu explodieren. Rapid hatte keine gute Saison gespielt, viele Spieler waren durch das Tandem Champions League - Meisterschaft auch müde. Man beendete die Saison auf dem – für den Anspruch eines Meisters enttäuschenden – fünften Platz. Aber das letzte Saisonspiel gegen die SV Ried schien plötzlich eine Art „Wiedergutmachung“ für die Fans zu sein – 6:0 wurden die Innviertler abserviert und Veli Kavlak war wieder mittendrin – und erzielte die ersten beiden Tore, seine ersten in einem Pflichtspiel der Kampfmannschaft. Veli Kavlak war einer der jüngsten Spieler (16 Jahre, siehe oben), die je in der Rapid-Elf debütierten. Wenig verwunderlich also, dass der heute 19-Jährige unlängst eine Ehrentafel für sein 50. Meisterschaftsspiel überreicht bekam. Aber nur Indiz für die Konstanz und guten Leistungen. Dass so manch ausländischer Klub auf das Rapid-Juwel aufmerksam wurde, war nur logische Folge. Doch Veli hat seine unmittelbare Zukunft in Hütteldorf. Und im Nationalteam, wo er für die Spiele gegen England und Tunesien von Trainer Hickersberger einberufen wurde. Ob es zu seinem zweiten Länderspiel-Einsatz kommt? „Ich hoffe es“, so Kavlak, „denn ich möchte unbedingt bei der EURO 2008 dabei sein.“(gub) 
28.07.2015