Rapid hatte die Saison 2005/06 gerade erst beendet, da stand auch schon die erste Neuverpflichtung für die nächsten Spielzeiten fest: Mit Christian Thonhofer wechselte ein hoffnungsvolles Talent nach Hütteldorf, das in Österreichs U21-Mannschaft bereits zum stützenden Pfeiler herangereift war.  Und nicht nur dort. Auch bei seinem Stammklub, der Admira beschränkte sich die Spielpraxis nicht auf einige Minuten-Einsätze. Nein, ganze 66 Mal lief er für die Südstädter auf, erzielte dabei drei Tore. Keine schlechte Bilanz für den gerade mal 20-Jährigen Thonhofer. „Mir war bewusst, dass ich nach meinem Wechsel zu Rapid eine ordentliche Portion Geduld aufbringen muss“, sagt er.  Gesagt, und unfreiwillig auch getan. In der ersten Saison bei Rapid kam er nur selten über Kurzeinsätze hinaus, sein Debüt im Rapid-Dress dauerte gar nur sieben Minuten, beim 4:1 gegen Sturm Graz im Juli des Vorjahres. „Trotzdem war das ein enormer Lernprozess für mich“, gesteht der umfunktionierte Verteidiger.Von der Jugendmannschaft der Admira, hinauf zu den Amateuren und dann der fließende Übergang in die Kampfmannschaft: Bei den Südstädtern war Thonhofer meist im Mittelfeld zu finden. Erst bei Rapid, unter Trainer Pacult, folgte die Umschulung. Die allerdings anfangs nur wenig brachte: Weil sich „Thoni“ beim Heimspiel gegen Wacker Innsbruck an der Ferse verletzte, fiel er lange Zeit aus. Er kämpfte sich zurück, spielte oft bei den Rapid Amateuren. Hartes Training und den Blick nach vorne gerichtet, baute sich der heute 22-Jährige wieder selbst auf. Die Belohnung: Zum Saisonende kam er in Salzburg (1:3) wieder für 20 Minuten zum Einsatz. Seither ging es bergauf. Thonhofer, der sein sportliches Vorbild in „Zoki“ Barisic sieht, stand heuer bisher fast immer in der Startaufstellung und begeisterte durch solide Defensivarbeit und gekonnte Vorstöße in das Offensivgeschehen. Das UI-Cup-Heimspiel gegen Slovan Bratislava war zudem sein erster internationaler Einsatz auf Klubebene. "Er hat sich, seit ich bei Rapid bin, von allen Spielern am meisten entwickelt", so Trainer Peter Pacult. Ein Lob, das nur gut tut bei Thonhofers Weg zur Stammkraft in der Startelf.Teil 1: Ümit KorkmazTeil 2: Veli Kavlak(gub)
28.07.2015