Trotz der Niederlage in Salzburg trotz der zuletzt guten Leistungen, die aber schlussendlich wenig Zählbares brachten – wie die Unentschieden im Derby und gegen den LASK trotz dem Tabellenplatz im Nirgendwo: Die Situation ist nicht so trist, wie sie scheinen mag, in der Tabelle ist es nur ein kleiner Sprung nach ganz oben. Die Rapid-Tugenden von „Kampf“ und „Einsatz“ sind aktueller denn je, und gerade jetzt gefragt. Die Enttäuschungen und Verärgerung sind bei manchen vielleicht groß – doch gilt es, den Blick nach vorne zu richten: Das Heimspiel gegen die SV Ried wartet. Denn gerade diese Spiele zuhause gegen die Innviertler sind es, nach denen sich Rapid oftmals wieder etwas besser fühlte und aufrappelte. Etwa der 5:2-Erfolg im April: Einen frühen Rückstand egalisierte Mate Bilic, der noch vor der Pause ein Tor nachlegte. Später sollte der zum Reservisten degradierte Stürmer noch einmal treffen und so sein Comeback im Rapid-Angriff einleiten. Eine große Genugtuung. Das 4:1 besorgte Branko Boskovic mit seinem ersten Saisontor – auch für ihn ein toller Erfolg, äußerte doch schon so manche mediale Stimme Kritik an seiner Verpflichtung.     Oder in der Saison davor: Zum Abschluss der Meisterschaft deklassierte Rapid seine Gäste aus Ried mit 6:0 – es war ein kleiner Trost nach einer wenig zufrieden stellenden Spielzeit. Veli Kavlak holte sich mit zwei Toren Selbstvertrauen, genauso wie Marek Kincl, der mit dem Tor zum 4:0 seine lange Torsperre aufhob. Mit Andi Dober, der den Schlusspunkt setzte, reihte sich am Ende ein weiterer Spieler in die Kategorie „Selbstvertrauen gehoben!“ ein.    Ried also, ein guter Aufbau-Gegner? Abwarten. Zwar scheint die Mannschaft nach dem 0:5 bei Sturm Graz angeschlagen, doch von diesen Teams wird dann ja oft eine Trotzreaktion erwartet. Daumendrücken, dass dies nicht gegen Rapid passiert – und unsere Elf sich nach dem Spiel am Samstag wieder nach oben orientieren kann. Es wäre ja nicht das erste Mal gewesen. (gub)  
28.07.2015