„Der 1. Wiener Arbeiter Fußball Club, welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, den in Wien so beliebt gewordenen Fußballsport auch unter den sportfreundlichen Kollegen der arbeitenden Klasse einzuführen, ladet hiermit alle ernstlich sportgesinnten Arbeiter ein, in den Klub, der bereits über eine Anzahl guter und geschulter Spieler verfügt, einzutreten. Die Einschreibegebühr beträgt 1 Krone, und der Wochenbeitrag ist auf 10 Heller festgesetzt.“ Was nach heutigen Maßstäben etwas sperrig klingt, ist nur der Anfang einer traditionsreichen Geschichte eines Vereins, dem SK Rapid.Heute, am 8. Jänner 1899, wurde der spätere, österreichische Rekordmeister gegründet und feiert somit seinen 109. Geburtstag. Doch selbst bis zur Gründung war es ein steiniger Weg, meist kassierte der „1. Wiener Arbeiter FC“ Niederlagen gegen stärkere Gegner. Weil nicht nur die Spiele, sondern auch das Torverhältnis (4:75) gegen den Verein sprach, entschloss man sich nach dem Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumsturnier, eine Notstandssitzung einzuberufen. Die Verantwortlichen beschlossen, den Klub neu zu gründen und in „Sportklub Rapid“ umzubenennen – Namensvorbild war hier der deutsche Klub „Rapide 93 Berlin-Niederschönhausen“, ein Verein, der den spielerischen Erfolg gepachtet schien. Mit dem SK Rapid entwickelte sich seither nicht nur der populärste, sondern auch der erfolgreichste Klub Österreichs, der in aller Welt bekannt wurde und heute ist. Dafür sprechen etwa bis dato 31 erlangte Meistertitel wie spektakuläre Europacup-Spiele wie gegen Real Madrid, Celtic Glasgow oder Dynamo Dresden. Oder das Finale um die deutsche Meisterschaft gegen Schalke 04 (samt Titel "Deutscher Meister"). Dazu internationales Aufzeigen (wie etwa das Erreichen des Europacup-Finales 1985 und 1996). Und vieles mehr. Natürlich machte der Klub auch schwierigere Zeiten durch. Doch dank des symbolischen „12. Manns“, den Fans, die den SK Rapid immerzu unterstützten, gingen auch diese Tage vorbei. Denn jeder war sich sicher: Gute, erfolgreiche Zeiten würden wieder kommen. Rapids Historie ist schließlich eine lange – und wird uns hoffentlich auch in Zukunft bald wieder besonders schöne Stunden bereiten.    (gub)
28.07.2015
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