Peter Pacult wusste, was geschehen musste, damit der Abstand auf Leader RB Salzburg nicht zu groß wird: „Wir müssen in den nächsten Spielen punkten und noch einmal punkten“. Nach zwei Remis aus den letzten drei Partien stand man gegen die SV Ried extrem unter Zugzwang. Dieser Druck sollte sich positiv auswirken. Mit dem Rücken zur Wand konnten die Grün-Weißen überraschend befreit aufspielen. Am Ende hieß es 4:0. Ried erwies sich also als der richtige „Aufbaugegner“ für Rapid. Nach der Hälfte der Meisterschaft belegte man Platz vier mit nur drei Punkten Rückstand auf Platz eins.Zum Start der Rückrunde kam Mattersburg ins St. Hanappi. Es herrschte wieder Aufbruchstimmung in Hütteldorf, denn mit einem Sieg hatte man schließlich die Chance in der Tabelle an den Burgenländern vorbeizuziehen. Auch die Statistik sprach für Rapid: von neun Heimspielen gegen Mattersburg, konnte man sieben Mal voll punkten. So auch diesmal. Andreas Dober brachte die Hütteldorfer nach einem Freistoßtor in der 28. Minute 1:0 in Führung. Kurz nach der Pause erhöhte Bazina auf 2:0. Atan brachte den Tabellendritten zwar noch auf 1:2 heran, doch Steffen Hofmann machte in der 81. Minute per Elfer alles klar. Endstand: 3:1. Rapid war nun Zweiter. Und nach einer Durststrecke nun wieder voll im Titelkampf.In der 20. Runde musste man erneut in kurzer Zeit nach Favoriten. Gurkten die beiden Teams letztes Jahr noch in den Tiefen der Tabelle, ging es diesmal im dritten Derby der Saison um die Tabellenführung. Das Duell um Wien kannte auch diesmal keinen Sieger. Zum dritten Mal in Serie. Und das obwohl Rapid fast 30 Minuten in numerischer Überlegenheit war. Acimovic sah nach einem Foul an Hofmann Rot. „Für Rapid wirkte der Ausschluss aber wie Gift, mit der plötzlichen numerischen Überlegenheit wussten man nämlich nichts anzufangen“, schrieb die „Presse“ nach dem 284. Wiener Derby. Zur Ärger von Coach Peter Pacult blieb es beim 0:0. „Ich bin nicht zufrieden, weil wir wieder zwei Punkte liegengelassen haben“. Und jetzt kam RB Salzburg nach Hütteldorf. Der Rekordmeister war in guter Form und Salzburg auswärtsschwach. Gute Vorzeichen also. „Jetzt wollen wir eben gegen Salzburg gewinnen“, meinte Steffen Hofmann vor dem Duell mit dem Meister. Doch: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Rapid lag früh zurück, und wirkte in Folge wie gelähmt. „Die Salzburger kontrollierten den Ball und den Gegner“, so der „Kurier“. Erst der Ausgleich von Mario Tokic erweckte Rapid aus der Lethargie. In Folge waren die Grün-Weißen auch die bessere Mannschaft, doch ein Weitschuss von Steinhöfer brachte die Gäste wieder mit 2:1 in Front. Nach der Pause das endgültige Aus: Zickler traf zum 3:1. Auch die Umstellung auf eine Dreierkette half nichts mehr. „Wir wollten heute drei Punkte machen und eine gute Leistung bringen, aber das haben wir nicht geschafft“, resignierte Peter Pacult nach dem Spiel.Zwei Runden waren noch zu spielen. Mindestens vier Punkte benötigte Rapid um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. Die letzte Auswärtspartie im Jahr 2007 brachte unsere Mannschaft nach Innsbruck. Am Ende stand ein 1:1 zu Buche, welches „aber weder Innsbruck im Abstiegskampf, noch Rapid im Titelrennen weiter half“, so die „Presse“. Ein Sieg gegen den LASK war nun Pflicht. 14.200 Fans wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Sie sollten belohnt werden. Bazina und Hofmann trafen zum 2:0 Erfolg, der Treffer unserer Nummer 11 zum 2:0 war besonders sehenswert: LASK-Tormann Cavilna stürmte bei den letzten Angriffsversuchen der Linzer mit nach vorne, sein Tor war bei einem folgenden Rapid-Konter leer. Hofmann bewies Überblick und hob den Ball aus 30 Metern ins leere Tor, die Fans tobten ausgelassen. „Dieser Sieg war sehr wichtig für uns“, freute sich Hofmann. Rapid belegt nach 23 Runden nun Platz drei, nur einen Punkt hinter Tabellenführer Sturm aus Graz. Auf ein erfolgreiches neues Jahr 2008!(chb)
28.07.2015