125 JAHRE SK RAPID
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31.08.2015
Profis

Bereits nachmittags war Amsterdam, die Stadt, in grün-weißer Hand: Mehr als gut 1400 Rapid-Fans hatten sich am Dam, einem der Hauptplätze in der Altstadt gesammelt und waren friedlich, aber unglaublich lautstark zum Bahnhof marschiert, wo es in reservierten Zügen dann weiterging in Richtung Amsterdam ArenA. Dort traf man vor dem Anpfiff mit den anderen grün-weißen Anhängern zusammen, insgesamt 2.450 Fans füllten den Auswärtssektor. Und sie gaben unserer Mannschaft die notwendige Unterstützung im fast ausverkauften Amsterdamer Stadion.

Umgekehrte Vorzeichen zur Pause

Das große Schlagerspiel konnte beginnen und hier war Christopher Dibon, wie schon in Salzburg auch, in der Innenverteidigung zu finden. Wie zu erwarten, bildete Thanos Petsos mit Srdjan Grahovac das defensive Mittelfeld, nachdem Stefan Schwab ja gesperrt ist. Die Gastgeber machten Druck von Beginn weg, aber unsere Mannschaft ging damit sehr gut um - und  nahm das Tempo der Gegenseite durch pointiertes Stellungsspiel immer wieder heraus. Mit der ersten Chance gingen wir sogar in Führung: Nach einer Ecke bekamen die Holländer den Ball nicht weg, Stefan Stangl setzte nochmals eine Flanke ab, die immer länger wurde und auf der langen Stange von Robert Beric über die Linie gedrückt wurde (12.)! Was für ein Beginn, aber es hieß weiter, aufzupassen, denn nun startete der holländische Rekordmeister die nächste Druckphase: Mehr als ein Schuss von Fischer aufs lange Eck, vorbei, schaute dabei aber nicht heraus (21.).

In der Absicherung blieben wir, auch dank großartiger Defensivarbeit der gesamten Mannschaft, kompakt und nach vorne schlugen wir zu: Louis Schaub wurde nicht attackiert, zog ins Zentrum und beim Sechzehner ab - sein abgefälschter Flachschuss landete zum umjubelten 2:0 im Eck (38.)! Unsere Mannschaft schaffte es, diese so wertvolle Führung in die Pause zu bringen. Die zweiten 45 Minuten konnten beginnen.

Nervenstärke bewahren!!

Aber die zweiten 45 Minuten begannen und auch hier war für uns klar: Das müssen wir erst einmal überstehen. Und es wurde wie erwartet sehr schwer, denn den Gastgebern gelang der - leider sehenswerte - Anschlusstreffer: Nach einer Flanke verwertete Milik volley ins Eck, Jan Novota war chancenlos (52.). Jetzt begann wieder so eine Druckphase und Rapid wurde nach hinten gedrängt, konnte aber erneut alles unterbinden bzw. abwehren - fast, jedenfalls. Ausgerechnet zur Rapid-Viertelstunde wurde eine hohe Flanke in unseren Strafraum geschlagen, Novota von Sanogo bedrängt, die Abwehr bekam den Ball nicht weg und Gudelj verwertete den Ball ins Eck (75.). Ganz bitter....

Aufstieg!!

....aber die Antwort folgte, und die Rapid-Viertelstunde wurde, wie schon im Hinspiel, wieder ein Grund zu feiern: Louis Schaub mit einem tollen Antritt, verlud zwei Spieler und wuchtete den Ball, mitten in den Amsterdamer Jubel, zum 3:2 ins Netz (77.)!! Ein unglaublicher Befreiuungsschlag, die Entscheidung zugleich in einer äußerst emotionalen Partie und auch uns verlange das Ganze alles ab. Aber dann: Die letzten Minuten verrannen, Schlusspfiff, Jubel, Feiern, Stimmung, unsere Fans, die unsere Mannschaft lange nach dem Schluss noch einmal auf den Rasen forderten und feierten....was soll man sagen - Rapid ist AUFGESTIEGEN!! Übrigens: Die Auslosung zum UEFA Champions League-Play Off folgt am kommenden Freitag - ein einfacher Satz, der wunderschön klingt.

Trainer Zoran Barisic: "Wir haben gewusst, dass wir die Sensation schaffen können, wenn alles passt. Das war am heutigen Tag der Fall. Wir sind natürlich überglücklich, dass wir die nächste Runde erreicht haben. Es ist ein großartiger Tag für den ganzen Verein. Gratulation an meine Mannschaft. Sie sind gut - das Problem ist, dass sie nicht wissen, wie gut sie sind. Heute ist ein großer Tag für sie. Sie haben sich nicht nur für die heutige tolle Leistung belohnt, sondern für den ganzen Weg da hin. Es gibt dennoch sehr viel Luft nach oben."

Mario Sonnleitner: "Wir haben gewusst, dass es ein hartes Stück Arbeit sein wird. Aber wir haben viel Leidenschaft gezeigt, haben alles gegeben für den Aufstieg. Es war natürlich schön, gleich das 1:0 zu machen. Nach dem Tor von Ajax in der zweiten Hälfte war es ein bisschen brenzlig. Aber ich habe immer das Gefühl gehabt, dass wir es schaffen können."

Louis Schaub: "Wir sind 2:0 in Führung gegangen, haben dann nach der Pause gleich den Anschlusstreffer kassiert, dann war das Stadion wieder komplett da. Leider haben wir dann das 2:2 kassiert, aber prompt die richtige Antwort gegeben und den Sieg nach Hause gespielt. Ich glaube, es wird noch ein, zwei Nächte dauern, das zu realisieren. Wir haben Unglaubliches erreicht, viele haben uns das nicht zugetraut. Aber die Fans und wir selber haben an uns geglaubt. Auch schon, als wir erfahren haben, dass wir gegen Ajax spielen, haben wir gewusst, wir können das schaffen."

UEFA Champions League-Qualifikation, 3. Runde:
Ajax Amsterdam - SK Rapid 2:3 (0:2)
Amsterdam ArenA, 51.258 Zuschauer, SR Kruzliak (SVK)

Torfolge: 0:1 Beric (12.), 0:2 Schaub (39.), 1:2 Milik (52.), 2:2 Gudelj (75.), 2:3 Schaub (77.);

Ajax Amsterdam: Cillessen - Tete, Veltman (71./Sanogo), Riedewald, Dijks - Bazoer, Klaassen, Fischer (59./Gudelj) - El Ghazi, Milik, Sinkgraven (87./Schöne);

SK Rapid: Novota - Auer, Sonnleitner, Dibon, Stangl - Petsos, Grahovac - Schaub (88./Alar), S. Hofmann (59./Schobesberger), F. Kainz - Beric (94./Prosenik);

Gelbe Karten: Tete; Auer, Novota;

Link: Bilder vom Spiel

(gub)