"Beim Derby konzentriert und am Boden bleiben"
skrapid.at: Stephan, der Start in die neue Saison ist uns geglückt, aber es ist noch zu früh für irgendeine Form von Euphorie. Mit welcher Stimmungslage geht ihr am Sonntag also ins 322. Derby?
Stephan Auer: Ganz klar: Wir wollen am Boden bleiben. Du hast Recht, wir sind vor allem spielerisch ganz zufriedenstellend gestartet, und vor allem die erste Halbzeit in St. Pölten, beim 4:1 war richtig gut. Genau das ist der Fußball, den wir spielen möchten und uns wünschen. Das wollen wir jede Woche auf den Platz bringen. Dennoch heißt es vor einem Derby immer, die Ruhe zu bewahren und konzentriert zu arbeiten. Das sind ganz eigene Partien, da sind vor allem der Kampf und das Körperliche im Spiel wichtig.
Aber es hat doch auch gutgetan - vor allem, nach dieser letzten Saison - wenn man sieht, wie es wieder bergauf geht?
Ja, unbedingt. Aber das ist ja nicht erst seit ein paar Wochen so, sondern auch in der letzten Phase der vergangenen Saison konnte man den Aufwärtstrend schon beobachten. Sowas geht nicht von heute auf morgen, aber ich denke, man sieht, dass wir mit viel Spaß und Einsatz bei der Sache sind. Als Mannschaft haben wir uns im Trainingslager zusammengesetzt und die Ziele besprochen. Eines davon kann ich verraten: Wir wollen versuchen, in jedem Saison-Quartal unter die ersten Drei zu kommen - um dann bis zum Schluss im ersten Drittel mit dabei zu sein.
Kommen wir zu dir persönlich, du bist jetzt ja doch schon in deiner dritten Saison bei Rapid. Wie blickst du auf die erste Zeit, vor allem verglichen mit der Gegenwart, zurück? Du selbst scheinst ja aufzublühen, erzielst Tore, trittst Freistöße und wagst immer wieder Vorstöße nach vorne.
Gut erkannt (schmunzelt). Ich brauchte sicher ein wenig, um mich bei einem großen Verein wie Rapid zu akklimatisieren. Und die letzte Saison war ja für uns alle sehr herausfordernd und leider oft mit negativen Erlebnissen behaftet. Im Endeffekt spiele ich jetzt auf einer anderen Position, einfach eine Etappe weiter vorne, als noch in meiner Anfangszeit. Ich sehe mich da eher wie ein Pendler zwischen den Räumen, der da und dort in die Räume hineinsticht, um Gefahr zu erzeugen. Die Tore freuen mich persönlich natürlich, aber noch wichtiger ist es mir, dass wir als gesamte Mannschaft wieder einen schönen, offensiven Fußball spielen.
Das gelingt ja bisher ganz gut. Was kann man sich von Rapid heuer so erwarten?
Wie gesagt: Ich denke, dass der Aufwärtstrend generell ersichtlich ist. Er hat bereits vor einigen Monaten begonnen und geht jetzt saisonübergreifend weiter. Man merkt, dass wir Fußball spielen können, und wir selbst wollen uns als Kollektiv jetzt von Spiel zu Spiel steigern. Wenn die diversen verletzten Rapidler zurückkommen, werden wir sicher noch stärker, davon bin ich überzeugt.
Kommen wir zum Derby: Die Austria ist bisher alles andere als optimal ins neue Spieljahr gestartet. Macht es das vor dem anstehenden Duell gefährlich, da wir sie unterschätzen könnten? Oder überwiegt der Gedanke an eine Revanche auf dem Rasen, weil wir die letzten beiden Heimderbys verloren haben?
Da sollten wir uns ja nicht täuschen lassen. In einem Derby kann immer alles passieren, ich würde sogar sagen, es ist kein gewöhnliches Saisonspiel. Es geht um viel Prestige und jeder wird doppelt motiviert sein. Vielleicht ist es ein kleiner Vorteil für uns, dass der Gegner unter der Woche noch international auswärts ran musste, aber ehrlich gesagt, ist mir das wurscht (lacht). Wichtig ist: Wir wollen und werden Vollgas geben, zusammen mit unseren Fans im Rücken!
tipico Bundesliga, 3. Runde:
SK Rapid - FK Austria
Sonntag, 6. August 2017
Anpfiff: 16:30 Uhr
Einlass: 15:00 Uhr
Links: Statistik zum 322. Derby | Karten-VVK-Infos zu den nächsten Spielen.
(gub)