Das Glücksgefühl des Derby-Siegers
Am Ende stand einmal mehr Jubel. Und was für einer, denn alle Tage kommt es nicht vor, dass unsere Mannschaft mit einem 4:0 aus einem Derby hervorgeht - der höchste Erfolg über den Lokalrivalen seit unglaublichen 37 Jahren! "Wir waren clever, richtig clever", grinste danach nicht nur Stefan Schwab: "Es war ein verdienter Sieg, clever und gut gespielt. Die Mannschaftsleistung war überragend, ich will hier niemand herausnehmen, aber auch Spieler wie Mario Pavelic oder Philipp Schobesberger, die in den letzten Wochen nicht immer mit dabei waren, zeigten sich ganz stark", lobte der Kapitän das Kollektiv. Rapid zeigte sich wie schon in den vorangegangenen Partien in jeder Hinsicht sehr effizient, brachte Spielwitz, Leidenschaft und die nötige Einstellung aufs Feld. Der Kampfgeist, das unermüdliche Pressing und der Zug zum gegnerischen Gehäuse markierten schließlich auch die Eckpfeiler für den Triumph.
"Der Derbysieg bringt sehr viel Selbstvertrauen, wir haben heute Mentalität gezeigt", war Goran Djuricin zufrieden: "Die Jungs wollten das unbedingt, unser Spielplan, wie mit Schobesberger als Solospitze ist aufgegangen." So traumhaft die vier Treffer von Stefan Schwab, Thomas Murg, Philipp Schobesberger und Giorgi Kvilitaia auch waren, ist jedem bewusst: Das war es noch lange nicht. Es warten weiter schwierige Aufgaben auf uns, wie etwa der Cup-Halbfinal-Schlager in Graz unter der Woche, das anstehende Heimspiel gegen die Admira und danach unser Gastspiel beim LASK, sowie das Heimduell mit Salzburg. "Wir sind auf Kurs, mehr ist es nicht, wir dürfen nicht euphorisch werden", mahnt deswegen unser Cheftrainer zurecht.
"Es sind jetzt entscheidende Wochen für uns", betont auch Stefan Schwab. Sicher gab der vierte Liga-Sieg in Folge ordentlich Selbstvertrauen, vor allem, wenn es einer wie im Derby ist. Aber die Marschroute ist klar beschrieben: "Wir wollen bis Saisonende keine Partie mehr verlieren, wir müssen auf der Hut sein, es wird uns nichts geschenkt. Denn so schön solche Momente auch sind, kann es nach ein, zwei Wochen, wieder anders aussehen." Was kommt und noch ansteht, das wird die grün-weiße Familie sehen. Was auf jeden Fall bleibt, ist aber eine ungeschlagene Derby-Saison (1:0, 2:1, 4:0 bzw. 2:2 und 1:1) und ja, das gibt es eben nicht so oft. Zuletzt vor vier Jahren, damals aber mit einem Sieg weniger. Aber Rapid hat Hunger nach mehr - und will diesen jetzt auch in den letzten Wochen stillen. Komme da, wer wolle.
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Fotos: Red Ring Shots.
(gub)