Aufarbeitung des Unverständlichen
Wenig überraschend wurde es für alle eine kurze, zweite Nacht: Nicht, weil am Freitag zu Mittag die Abreise aus Spanien am Plan stand und wir erst zuvor gegen Mitternacht aus dem Estadio de la Ceramica getrottet waren. Vielmehr aber, weil man die herbe Schmach des 0:5-Abends schwer verkraftete, jeder versuchte es auf seine Art. Am Ende stand das Unverständnis, dass man sich Gegner Villarreal so ausgeliefert hatte, wenig Gegenwehr zeigte "und einfach nicht das gebracht hat, was wir uns vorgenommen haben", brachte es nicht nur unser Tormann Richard Strebinger, der bereits vor drei Jahren hier gespielt hatte (damals gab es ein 0:1) auf den Punkt. Der spanische Topverein, aktuell in der heimischen Liga auch alles andere als konstant, konnte nach Belieben Schalten und Walten und eine Reaktion unsererseits auf die ebenfalls herbe Niederlage in Hartberg war nicht erkennbar.
"Mit dem ersten Tor haben wir dermaßen die Kontrolle über das Spiel verloren, das ist ein Problem, das muss einfach besser werden, nicht nur bei einer Mannschaft, die fußballerisch über uns steht, wie Villarreal", resümierte Didi Kühbauer am Tag danach: "Dieser Glaube, zurückkommen zu können, fehlt. Wir werden das nicht so weiterpraktizieren. Die Spieler müssen ihren Teil zum Gelingen beitragen. Mit dieser Enttäuschung müssen wir leben, aber es wäre katastrophal, wenn ich jetzt den Teufel an die Wand male. Wir wollen sachlich und ruhig analysieren, die Spieler können das auch ohne mich, sich hinterfragen, da braucht man nicht immer den Trainer dazu." Grundsätzlich gilt es aber, "nicht in diesem Spiel hängenzubleiben, weil es am Sonntag gleich weitergeht. Da gibt es keine Schönheitspreise zu gewinnen, sondern nur, wieder in die Siegesspur zu kommen. Ich erwarte jetzt, dass eine Reaktion gezeigt wird, damit wir wieder dorthin kommen, wo wir als Rapid auch hinmüssen!"
Am Sonntag gastiert zum Abschluss dieser englischen Woche die Admira bei uns im Allianz Stadion, der Anpfiff erfolgt bereits um 14:30 Uhr (live auf SKY und im SK Rapid-Ticker mitzuverfolgen). Eventuell wieder mit im Kader könnte Veton Berisha stehen, der am Donnerstag in Villarreal nach einem Luftduell hart mit dem Kopf auf den Boden aufschlug und ausgewechselt werden musste: "Es geht mir eigentlich schon wieder ganz gut, es war glücklicherweise nicht so schlimm, wie es ausgesehen hat. Wir werden schauen, ob es sich für den Sonntag ausgeht." Auf jeden Fall reichen muss die Leistung, um drei dringend benötigte Punkte zu verbuchen, ist Grün-Weiß doch in der Tabelle auf Rang 9 abgerutscht. "Wir müssen im Kollektiv jeder mehr erbringen, das ist die nackte Wahrheit", so Cheftrainer Kühbauer: "Die Admira kommt zu uns und hat nichts zu verlieren, auch nicht als Tabellenletzter. Aber bei uns müssen einmal die einfachen Dinge passen, nur so kommen wir wieder in die Spur."
tipico Bundesliga, 12. Runde:
SK Rapid - FC Admira
Sonntag, 28. Oktober
Anpfiff: 14:30 Uhr
Einlass: 13:00 Uhr
Link: Karten-Infos zu den nächsten Spielen.
(gub)