"Es wird nur über die Leistung gehen"
skrapid.at: In der so genannten Länderspielpause war für dich ja nur bedingt Ruhe, immerhin bist du im Kader des Österreichischen Nationalteams gegen Polen und Israel gestanden. Trotz zwei Niederlagen: Wie war's?
Richard Strebinger: Stimmt, sportlich ist es alles andere als nach Wunsch gelaufen. Aber sonst ist es nicht nur eine große Ehre, zum Nationalteam einberufen zu werden, sondern auch eine schöne Erfahrung. Du misst dich mit Top-Spielern aus unterschiedlichen Ligen, die alle beim Team zusammenkommen. Dadurch ist das Tempo sehr hoch und du kannst dich austauschen und viel von den Abläufen mitnehmen. Aber ich muss sagen, ich habe mich schon wieder auf die Trainings mit Rapid gefreut, das ist eben mein Verein (lacht).
Die aktuelle Pause hat wohl geholfen, die Situation mit etwas Abstand zu betrachten: Nach der letzten Runde ist klar geworden, dass wir ab sofort in der Qualifikationsgruppe, also im unteren Play Off heranmüssen. Was erwartest du von diesen Spielen und von uns als Mannschaft?
Abstand würde ich nicht sagen, ich bin mehr der Typ Mensch, der sich relativ schnell mit der neuen Aufgabe zurechtgefunden hat. Du musst es jetzt annehmen, wie es ist und dich der Situation stellen. Ändern kannst du es ja nur, indem du mit Siegen für Besserung sorgst. Wir werden wohl in jedes Spiel als Favorit hineingehen, und wer die Gegner kennt, weiß, dass sie eher passiv agieren und abwarten. Das heißt für mich als Tormann, dass ich mich auch auf eine neue Aufgabe einzustellen habe, weil ich weniger Bälle auf mein Tor bekommen werde. Umso wacher müssen wir bleiben, damit wir das Ganze positiv gestalten – und schon offensiv die Bälle abfangen.
Die Gegner sind keine Unbekannten, dennoch haben wir uns oft schwer getan. Wie kann es jetzt besser werden?
Die Mannschaften werden sich nicht ändern, wenn sie gegen uns spielen. Von uns aus müssen wir dominant spielen, aber als gutes Beispiel lässt sich da das Auswärtsspiel in St. Pölten vor einigen Wochen hernehmen: Nicht nur absichern, sondern extrem konzentriert auch in den Phasen des Ballbesitzes sein und offensiv nach vorne spielen. So sind wir zu einem souveränen, hohen Sieg gekommen.
Viele Rapid-Fans sind aufgrund des Abrutschens nach unten enttäuscht bzw. frustriert. Wie holt man diese wieder ins Boot?
Es geht nur über die Leistung. Wir müssen mit einer Ernsthaftigkeit und Konzentration die Siege erzwingen, egal, wer der Gegner ist. Die Admira hatte jetzt im Frühjahr einen Lauf, was es nicht einfach macht, aber es gilt, von unserer Seite aus zu zeigen, dass wir voll da sind - über 90 Minuten. Gelingt uns das über einen längeren Zeitraum, wird das auch unsere Fans, die immer hinter uns stehen, positiver stimmen.
Viel geleistet hast du auch du in den vergangenen Monaten: Die Rapid-Fans haben dich zum "Rapidler des Jahres 2018" gewählt und bei der "Krone"-Gala zum 2. Platz des "Fußballer des Jahres" gevotet.
Ja, das war schon ein sehr gutes Jahr für mich speziell. Ich bin gesund geblieben, das ist die Hauptvoraussetzung und ich konnte mich immer ein bisschen steigern. Das erwarte ich von mir selbst, dass ich mich immer verbessere und weiterentwickle. Diese Auszeichnungen sind als reine Fanwahlen eine Riesenehre, ich habe mich bei beiden sehr gefreut, dass man mir so viel Zuspruch gibt. Es ist aber auch ein Vertrauen in mich, das viel Verantwortung birgt, um so weiterzumachen.
tipico Bundesliga, 23. Runde:
SK Rapid - FC Admira
Samstag, 30. März
Anpfiff: 17:00 Uhr
Link: Karten-VVK-Infos zu unseren Spielen in der Qualifikationsgruppe
(gub)