Spätestens wenn die Gäste aus Kärnten am Freitag im Stadion einlaufen, werden sie wohl auf überwiegend fröhliche, grün-weiße Fans treffen. Denn da wäre zum Einen die „Mission 32“, deren Erreichen man durch den Sieg in Linz wieder einen Schritt näher gekommen ist. Andererseits aber auch die Tatsache, dass der neugegründete Verein in den bisherigen Begegnungen immer ein willkommener Gegner war, wie weiter unten durch die Ergebnisse belegt wird. Trotzdem, vor allzu hohen Erwartungen und Vorfreude wird gewarnt: Auch für die Kärntner geht es noch um viel, sie benötigen drei Punkte, die gegen den Abstieg helfen sollen. Und auch unsere Mannschaft tritt an, ebendiese Punkte zu holen. Was in Anbetracht der Tabellenstände zwar eine klare, aber bei genauerer Betrachtung eine nicht weniger verantwortungsvolle Aufgabe ist.Beim ersten Auftritt der neuen Kärntner in St. Hanappi (4. Runde, August 2007) gab es für diese nichts zu holen. Rapid ging durch eine Traumkombination über fünf Stationen, jeweils kurz abgespielt, schnell in Führung, Torschütze war Bazina (4.),  ehe „Mecki“ Katzer nach einem Freistoß auf 2:0 (32.) erhöhte. Es war ein Spiel auf ein Tor, Rapid erdrückte die Gäste förmlich mit Chancen. Nach der Pause trafen dann noch Bilic (50., Kopf) und Boskovic (91.) zum 4:0-Endstand. Zehn Runden später sorgte eine durch die Europacupspiele dezimierte Rapid-Elf in Kärnten für einen vielleicht etwas überraschenden 2:1-Sieg (Oktober 2007, Traumtor von Kavlak, 2:0 von Bazina). Auch hier war der Sieg ein verdienter. Weitere zehn Runden darauf, es war die 24. (Februar 2008), stand für die Grün-Weißen erneut die Fahrt zum Verein aus der Retorte an: Auch hier drückte Rapid, konnte das Spiel aber erst durch einen späten Doppelschlag von „Jimmy“ Hoffer mit 2:0 für sich entscheiden. Und weil momentan ach so viele Parallelen zur Saison 2004/05 gezogen werden: Wenn man etwas in die Vergangenheit zurück geht, in die Saison 2004/05, kann der Blick auf das Spiel der 30. Runde fallen. Es war eines der Spiele, die schlussendlich die Meisterschaft entschieden, zugunsten Rapids. Gegner im St. Hanappi war kein geringerer als SV Pasching, jener Verein, den man dann nach Kärnten siedelte, um dort das Glück zu finden. Bis kurz vor Schluss stand es unentschieden,  unsere Mannschaft brauchte im vollen Stadion den Sieg so dringend. Und irgendwie kam in der 88. Minute der Ball zu Steffen Hofmann. Ein Schuss aus der Distanz, noch abgefälscht – TOR! 2:1, das war der Sieg, das war die Vorentscheidung in der Meisterschaft! Wäre schön, wenn sich am kommenden Freitag also eine neue Parallele auftäte – nur bis zur 88. Minute ausharren, das würde wohl ein Ding der Unmöglichkeit. (gub)
28.07.2015