So ein 7:0-Sieg kann mitunter schon außergewöhnliche Nachwirkungen haben. Selbst, wenn sie etwas weiter reichen, so wie jetzt. Nach dem damaligen Jahrhunderterfolg unserer Mannschaft in Salzburg, bei dem sich die internationale Presse nachher in ihren Meldungen fast gegenseitig übertrumpfte, gastiert Rapid also wieder in Wals-Siezenheim. Für die Spieler sind die Bezüge zum damaligen Triumph zwar schön, aber nicht vielmehr als emotionale Vergangenheit, die nicht allzu sehr die Konzentration beeinträchtigen soll. Weil es die erste Rückkehr in die so genannte Mozartstadt ist, sind mediale Begleiterscheinungen aber vorprogrammiert, das mittlerweile sportlich erkaltete 7:0 wird erneut aufgewärmt, die Parallelen von heute zu damals angeführt. Das ist schon in der Sache ansich nichts Ungewöhnliches. Doch die Umstände vom März 2008 sind es, die das Spiel so besonders machen und für immer in unsere Herzen brannten.Es war Ende März, das Wetter wechselhaft, die Stimmung unter den Fans zwiespältig. Auf der einen Seite zwar positiv, schließlich war man gerade mitten im Titelkampf und hatte einige Tage zuvor den Erzrivalen aus Favoriten im Derby 2:0 besiegt (Stichwort: „Maskenmann“ Maierhofer!). Auf der anderen Seite waren nur noch wenige Spieltage zu bestreiten, Rapid am zweiten Tabellenrang und eine mögliche Niederlage im jetzigen Spiel gegen Tabellenführer Salzburg würde Grün-Weiß nun schon fünf Punkte zurück werfen – was im hitzigen Duell um die Meisterschaft womöglich schon eine kleine Vorentscheidung bedeuten könnte. Da war man also, am Salzburger Kunstrasen, und wollte ein möglichst gutes Resultat mit nachhause, zurück nach Wien nehmen. Was herauskam, ist bekannt: Jedes Wunschresultat war eine leichte Untertreibung, Understatement, wohin man schaute. Unsere Mannschaft demolierte den Meister sportlich total. Hoffer, Maierhofer, Korkmaz, wieder Maierhofer, Hoffer, nochmal Hoffer und Hofmann zeugten von Hütteldorfer Treffsicherheit und verantworteten das kollektive, ungläubige Staunen unter den Rapid-Fans. Was an diesem Tag passiert war, das musste man sich noch öfters ins Gedächtnis rufen – zu surreal erschien das Ganze. Und was erwartet unsere Mannschaft am kommenden Sonntag? Auf jeden Fall keinen solchen Kantersieg mehr, denn diese Ergebnisse gegen hochklassige gegnerische Teams sind einzigartig. Trotzdem machen sich mehr als 2000 Rapid-Fans auf nach Salzburg. Und Stefan Maierhofer kündigt an: „Ich hoffe, die Salzburger spritzen ihren Plastikrasen genug – denn der wird brennen!“ Genießt mit uns noch einmal den internationalen Presse-Tenor, sowie das Spiel (siehe unten):Sport Bild: "Rapid Wien hat am Ostersonntag mit einem Kantersieg die Tabellenspitze in der österreichischen Fußball-Meisterschaft übernommen".Eurosport: "Rapid Wien hat mit einem Kantersieg die Tabellenspitze in der österreichischen Meisterschaft übernommen. Österreichs Fußball-Rekordmeister setzte sich beim Titelverteidiger und bisherigen Spitzenreiter Red Bull Salzburg unerwartet glatt mit 7:0 (5:0) durch und liegt mit 54 Zählern an der Spitze."Süddeutsche Zeitung: "Oh, Trap, Flasche leer. Schlappe für Trapattoni: Seine Red Bulls Salzburg haben gegen Rapid Wien 0:7 verloren. So viele Gegentore hat wohl noch nie eine von Trapattoni trainierte Elf bekommen."Kicker: "Paukenschlag in der österreichischen Bundesliga am Ostersonntag! Im Spitzenspiel geht RB Salzburg zu Hause gegen Rapid Wien gleich mit 0:7 (0:5) unter und verliert die Führung im Klassement an die Pacult-Elf."Die Welt: "Der österreichische Meister Red Bull Salzburg hat sich am Ostersonntag bis auf die Knochen blamiert. Die Mannschaft von Trainer Giovanni Trapattoni unterlag im Spitzenspiel Rekordmeister Rapid Wien 0:7 (0:5) und musste die Tabellenführung an die Wiener abgeben."ZDF: "Mit 7:0 schoss Rapid die Salzburger aus der eigenen Arena."Los Angeles Times: "There were more fireworks in Austria, where Red Bull Salzburg, the parent or at least brother club of Major League Soccer's New York Red Bulls, was thrashed, 7-0, at home by Rapid Vienna, which took over the league lead."The Guardian (England): "The race for the Austrian league title was thrown dramatically open on Sunday when Salzburg were thrashed 7-0 at home by Rapid Vienna, who took over at the top of the standings."La Gazzetta dello Sport (Italien): "Trap, batosta storica! Prende 7 gol dal Rapid."Elisa (Finnland): "Markus Heikkinen seura Rapid Wien voitti Itävallan jalkapalloliigassa sunnuntaina Salzburgin peräti 7-0. Heikkinen oli avauksessa ja sai peliaikaa 75. Voitollaan Rapid nousi sarjataulukon kärkeen Salzburgin edelle."Bold (Dänemark): "Den kommende irske landstræner Giovanni Trapattoni fik søndag en af karrierens største ydmygelser, da Red Bull Salzburg tabte 1-7 til Rapid Wien."Radio Cooperativa (Chile): "Jorge Vargas sufrió humillante goleada y Red Bull Salzburgo perdió el liderato. El conjunto del defensa chileno, quien fue reemplazado por bajo rendimiento a los 55 minutos, cayó por 7-0 ante Rapid Viena y le cedió a su rival el primer lugar en la Bundesliga austriaca."Spielzusammenfassung RB Salzburg – SK Rapid 0:7(gub)
28.07.2015