Viele Pflichtspiele hatte Helge Payer noch nicht auf dem grün-weißen Buckel, als er Mitte Oktober 2001 ins kalte Europacup-Wasser geworfen wurde: Im Prinzenpark-Stadion musste Rapid in der 2. Runde des UEFA-Cups gegen Paris Saint-Germain antreten, und Payer stand bereits nach nur zwei Bundesliga-Partien in diesem so wichtigen Spiel in unserem Tor. Der Grund war ein damals weniger schöner: Stammtorhüter Ladi Maier zog sich, nachdem er schon zuvor über Probleme geklagt hatte, einen Kreuzbandriss zu. „Seitdem habe eigentlich immer ich gespielt“, erzählt sein Ersatzmann. Zwar musste Payer gegen Paris schließlich vier Mal hinter sich greifen, weil drei der vier Tore aber von heutigen Größen wie Ronaldinho (AC Milan)und Anelka (Chelsea FC) erzielt wurden, hält sich der Ärger rückblickend wohl in Grenzen. Rückblickend, und diesmal im wahrsten Sinn des Wortes, prangte schon damals die „24“ von Payers Hinterseite des Trikots, „diese Zahl hatte ich immer schon“, wie er sagt. Weil wir gerade bei Zahlenspielen a la Rapid sind: Wenn unser Schlussmann am kommenden Sonntag gegen den Erzrivalen aus Favoriten auf dem Platz aufläuft, dann ist es zum Einen sein 200. Meisterschaftsspiel für Rapid (damit ist er der einzige aktive Rapidler mit dieser Marke!) und zum Anderen das 24. Derby im selben Bewerb für Payer (passend zur Rückennummer). Als wäre das noch nicht genug, ist es, aufgrund einer Cup-Partie sein insgesamt 25. Pflichtspiel gegen die Veilchen.Schön für die Statistik. Auch schön für Payer selbst? „Klar. Es ist natürlich ein tolles Gefühl, so viele Spiele bei diesem (darauf liegt die Betonung!) Verein zu absolvieren.“ Und klingt ein wenig verwundert: „So wirklich realisiere ich es noch gar nicht, dass ich schon so oft in der Meisterschaft am Platz stand. Ein ungewöhnliches, ganz spezielles Gefühl.“ Von den bisherigen 199 Partien in der Bundesliga wurden mit Helges Beteiligung 90 Siege, 46 Unentschieden und – auch das können wir nicht aussparen, 63 Niederlagen eingefahren. Doch Payer beeindruckt nicht nur oft am Feld, sondern auch sonst: „An 80-90% der Spiele kann ich mich sicher noch erinnern. Zumindest teilweise.“ Hoffentlich bleibt unserem Tormann auch das sonntägige Spiel in Erinnerung. In guter, selbstverständlich.www.helgepayer.com(gub)
28.07.2015