Im Achtelfinale des Europacups der Cupsieger 1984/85 wurden die beiden grün-weißen Klubs Rapid und Celtic Glasgow einander zugelost. Vor 16.000 Zuschauern im Hanappi-Stadion ging Rapid in einem kampfbetonten Spiel in der 53. Minute durch den heutigen Trainer Peter Pacult nach einem sehenswerten Sololauf mit 1:0 in Führung. Zwar gelang den Schotten kurz darauf der Ausgleichstreffer, aber Tore von Lainer (66.) und Krankl (87.) sorgten für einen 3:1-Heimsieg.Das Rückspiel in Glasgow wurde zum Skandal. Der in der hitzigen Atmosphäre des Celtic Parks völlig überforderte schwedische Schiedsrichter Johansson ließ die harten Attacken der Schotten ungeahndet. Nach dem irregulären Tor zum 3:0 (Burns hatte Torhüter Ehn mit gestrecktem Bein außer Gefecht gesetzt und anschließend eingeschossen) eskalierte das Spiel in der letzten Viertelstunde endgültig. Rudi Weinhofer brach – von einem Gegenstand getroffen – zusammen. Kapitän Krankl wollte seine Mannschaft abtreten lassen, aber nach minutenlangen Diskussionen spielte Rapid unter Protest weiter. Die Schotten vergaben noch einen Elfmeter, Kienast wurde  ausgeschlossen.Der Protest Rapids wurde in erster Instanz noch abgelehnt, aber die Berufungskommission der UEFA entschied, dass ein Wiederholungsspiel – 150 km von Glasgow entfernt – ausgetragen werden musste. Dieses fand am 12. Dezember 1984 in Old Trafford statt. Rapid ging stark geschwächt – ohne Krankl, Panenka und Kienast – als Außenseiter ins Spiel. Nach einer starken Angriffsperiode von Celtic erzielte Pacult aus einem Konter nach einem Solo über das halbe Feld den Treffer zum 1:0. Torhüter Herbert Feurer ließ in der Folge keinen Gegentreffer mehr zu und blieb auch ruhig, als er von einem Zuschauer auf dem Feld attackiert wurde. Torschütze Pacult wurde beim Abgang niedergetreten, aber Rapid stand in der nächsten Runde und drang schließlich bis ins Endspiel vor. Auch der heutige Co-Trainer Leopold Rotter kam in Manchester im Finish zum Einsatz.Weniger turbulent verlief die Historie gegen die weiteren Europa-League-Gruppengegner. Während Rapid gegen Hapoel Tel Aviv noch nie spielte, gab es gegen den Hamburger SV bisher sechs Begegnungen in Freundschaftsspielen. Dabei gewann Rapid fünf Mal, ein Spiel endete unentschieden. Die einzige Niederlage kassierte Rapid gegen die HSV Amateure im Jänner 2008 im Trainingslager in Belek mit 0:1. Vereinssteckbriefe:Celtic Glasgow, schottischer Meister 2006-2008 und im letzten Jahr mit vier Punkten Rückstand Vize-Meister hinter dem Lokalrivalen Rangers, unterlag in der Champions Qualifikation dem FC Arsenal mit 0:2 in Schottland und 1:3 in London. Hapoel Tel Aviv, 12-maliger israelischer Meister, wurde in der abgelaufenen Saison hinter RB Salzburg Bezwinger Maccabi Haifa ebenfalls Vize-Meister in der Ligat ha'Al und setzte sich in der Play-Off-Runde gegen FK Teplice mit 2:1 und 1:1 durch . HSV, 6-facher deutscher Meister. Im letzten Jahr belegte man in der deutschen Bundesliga den 5. Platz. 1983 gewannen die Hamburger den Europapokal der Landesmeister. In der Qualifikation für die Europa League siegten die Rothosen auswärts beim EA Guingamp mit 5:1. Im Rückspiel siegten die Deutschen mit 3:1.Peter Pacult zur Auslosung:"Gestern habe ich in Birmingham noch vor der Kabine gescherzt, dass ich mich sehr über Celtic freuen würde. Dass Celtic uns dann wirklich so zugelost wird, hätte ich mir nicht gedacht. Im Großen und Ganzen ist es eine schöne Gruppe für Rapid - sportlich und wirtschaftlich."Die Spieltermine im Überblick:1. Spieltag: 17.9./19:00 Uhr: SK Rapid - HSV2. Spieltag: 1.10./21:05 Uhr: Celtic - SK Rapid3. Spieltag: 22.10./21:05 Uhr: Hapoel Tel Aviv - SK Rapid4. Spieltag: 5.11./19:00 Uhr: SK Rapid - Hapoel Tel Aviv5. Spieltag: 2.12./21:05 Uhr: HSV - SK Rapid6. Spieltag: 17.12./19:00 Uhr: SK Rapid - Celtic(chb/gp)
28.07.2015