Es gibt Serien, die einfach nicht enden wollen. Von 6. Mai 2001 bis 7. August 2005 konnte Rapid gegen die Veilchen einfach nicht voll punkten. Vor jedem Derby wurden die Rapidler von Reportern an die Negativserie erinnert. Der damalige Trainer, Josef Hickersberger, war die Fragerei über die Negativserie schon so gewohnt, dass sie ihn gar nicht mehr nervte. Und Steffen Hofmann prophezeite vor der 274. Auflage, dass mit den Fans im Rücken einiges möglich sei. Die Fans sangen, die Rapidler geigten auf, und tatsächlich: Im 18. Anlauf konnten die Hütteldorfer die Gäste aus Favoriten endlich wieder niederringen. Trotz schnellem 0:1-Rückstand kämpften sich Hofmann und Co. zurück in die Partie. Hlinka köpfelte in der 31. Minute noch vor der Pause zum verdienten 1:1 ein. Zuvor waren Lawaree und Kincl an Safar gescheitert. Hickersberger bewies in Halbzeit zwei ein glückliches Händchen, der gerade eben eingewechselte Akagündüz holte einen Elfmeter heraus, den Valachovic souverän zur Führung verwertete. Der erste Derbysieg seit viereingalb Jahren war also zum Greifen nahe. Diesen fixierte Hofmann schließlich kurz vor Schluss mit dem vielumjubelten 3:1. 5. Runde 2005/06: SK Rapid Wien - FK Austria 3:1 (1:1)Hanappi-Stadion, 17.455 (ausverkauft), Drabek.Tore: 0:1 ( 5.) Ceh (Freistoß), 1:1 (31.) Hlinka (Kopf), 2:1 (72.) Valachovic (Foulelfer), 3:1 (89.) HofmannSK Rapid spielte mit: Payer - Korsos, Valachovic, Bejbl, Adamski - Hofmann, Martinez (64. Dollinger/90. Dober), Hlinka, Ivanschitz - Lawaree (68. Akagündüz), Kincl„Rapid hatte mit der Austria leichtes Spiel“, titelte die „Kleine Zeitung“ am Tag danach. Denn einen Tag zuvor hatte Rapid zum 30-jährigen Jubiläum des Hanappi Stadions im 500. Heimspiel in Hütteldorf die Violetten mit 3:0 aus dem Stadion gefegt. Eine Machtdemonstration, von der man noch heute schwärmt. Bilic per Kopf, Boskovic und Bazina aus einem Foulelfmeter trafen für die Grün-Weißen, die noch eine Fülle von Torchancen vorfanden. Ein fulminantes 3:0 stand nach 90 Minute auf der grün-weißen Habenseite. Übrigens: 1977 wurde das damalige Weststadion mit einem 1:0-Derbysieg eingeweiht.33. Runde 2006/07: SK Rapid - FK Austria 3:0 (2:0)Hanappi-Stadion, 17.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Bernhard Brugger.Tore: 1:0 ( 4.) Bilic, 2:0 (31.) Boskovic, 3:0 (56.) Bazina (Foulelfer)SK Rapid spielte mit: Payer - Dober, Valachovic, Martin Hiden, Katzer – Hofmann, (79. Kavlak), Hlinka, Boskovic, Korkmaz (64. Hoffer) - Bilic, Bazina (79. Kincl)200 Rapid-Fans waren zum Abschlusstraining vor dem letzten Heimderby in der vergangenen Saison gekommen. Zusätzlichen Schub sollte der Besuch hervorrufen. Schub, der einen Tag darauf in einem Derby auf internationalem Top-Niveau umgemünzt wurde. „Für mich zählen Erfolge gegen die Austria mehr als andere. Wir widmen den Sieg den Fans“, erklärte der Trainer Peter Pacult nach dem 3:2-Sieg über den Erzrivalen. Okotie traf für die Gäste, Hoffer glich noch vor der Halbzeit aus. Hofmann stellte via Elfmeter auf 2:1, Patocka schob nach einem Eckball aus kurzer Distanz zum 3:1 ein. Da half auch der Anschlusstreffer der Veilchen nichts mehr, der Sieg war unser!31. Runde 2008/09: SK Rapid - FK Austria 3:2 (1:1) Gerhard Hanappi Stadion, 17.500 Zuschauer (ausverkauft), SR SchörgenhoferTore: 0:1 (33.) Okotie, 1:1 (36.) Hoffer, 2:1 (53.) Hofmann (Elfmeter), 3:1 (62.) Patocka, 3:2 (69.) OkotieSK Rapid spielte mit: Payer - Dober, Eder, Patocka, Kulovits (69. Kavlak) - Hofmann, Heikkinen, Pehlivan, Boskovic (84. Harding) - Maierhofer, Hoffer (78. Jelavic)Schaut euch diese Tore und den darauf folgenden Jubel noch einmal an - das schafft meist nur ein Derby! Und hoffentlich bekommen wir auch am Sonntag wieder mehrere Gründe zum Feiern.(chb/gub)
28.07.2015