Schon im ersten Meisterschaftsspiel der laufenden Saison wurde sich unsere Mannschaft der  Bedeutung der Rapid-Viertelstunde bewusst – und erzielte sein erstes Liga-Tor in der Nähe der magischen, eingeklatschten Minuten (Markus Heikkinen in der 78. Beim 1:2 in Mattersburg). Natürlich ist das jetzt mit einem Augenzwinkern geschrieben, denn der Treffer unserer Nummer 8 kam zu spät, Rapid verlor und frühere Tore hätten das Spiel eventuell noch gedreht. Dennoch bietet die aktuelle Saison wieder ordentlich Material für alle Analytiker. 8. Runde: Andi Dober versenkt seinen 25-Meter-Schuss zum 1:0 gegen Kapfenberg in der 77. Minute – als die Rapid-Viertelstunde gerade „offiziell“ von den mitgereisten Fans beklatscht wurde.Noch in den Qualifikationsspielen zur UEFA Europa League schlug Rapid zwei Mal fast pünktlich zur letzten Viertelstunde zu: Beim 5:0-Heimsieg gegen Vllaznia Shkoder traf Nikica Jelavic zum 3:0 (73. Minute), eine Runde später erzielte Stefan Maierhofer auf Zypern gegen Apop Kinyras das 2:0 (Minute 76.) vom späteren 3:0-Auswärtssieg.Beim Spiel in Birmingham gegen Aston Villa erzielte Nikica Jelavic das erlösende Anschlusstor zum 1:2 und feierte vor dem Rapid-Sektor. Weil man hier gerade die 76. Minute schrieb, verschmolzen Jubel und Rapid-Viertelstunde in einem.Und wieder punktgenau: Christopher Drazans 3:0 gegen den Hamburger SV fiel, während die 49.000 Zuschauer Rapid mittels traditioneller Klatscheinlagen nach vorne trieben – in Minute 75.... Auch unser Neo-Stürmer Hamdi Salihi ließ es sich nicht nehmen, einmal einen Treffer zur historischen Uhrzeit im Spiel zu erzielen – er traf am vergangenen Sonntag in der 75. Minute gegen den LASK zum 3:3-Endstand.Doch es muss nicht immer pünktlich sein: Insgesamt fast die Hälfte unserer Tore in der bisherigen Meisterschaft (14 von 33) erzielte Rapid in den letzten 15 Minuten, darunter unvergessliche plötzliche Kraftschübe wie jener von Christopher Trimmel in St. Hanappi gegen Kärnten oder zuletzt das Duo Drazan/Gartler (diesmal auswärts beim Tabellenschlusslicht). Im Europacup gelangen uns immerhin noch 7 von 19 Toren in diesen letzten Minuten, darunter mit Trimmels 2:2 in der 111. Minute der Verlängerung gegen Apop ein ganz wichtiges. Schließlich brachte uns genau dieses Tor erst in die nächste Phase, zu den Duellen mit Aston Villa. Der Vollständigkeit halber sei auch Christopher Drazans 3:2 im ÖFB-Cup gegen Parndorf erwähnt – sein Freistoß senkte sich in Minute 120 ins Netz. Aber es bahnt sich auch ein „neuer“, zumindest kleiner Lauf an: Vier seiner bisher 13 Saisontore erzielte Nikica Jelavic in den ersten zehn Minuten, darunter seine Treffer gegen Aston Villa und den LASK, die beide in der 1. Minute fielen.  Insgesamt trifft der kroatische Nationalspieler überhaupt bevorzugt in der ersten Halbzeit (bisher 8 Mal), statt in den zweiten 45 Minuten.Unterm Strich bleibt aber: Es ist egal, wann die Tore für Rapid fallen – Hauptsache, sie fallen überhaupt und führen unsere Mannschaft zum Sieg!(gub)
28.07.2015