Lange mussten die mitgereisten Rapid-Fans nicht auf den Torjubel in Linz warten. Nach exakt 17 Sekunden (!) traf Jelavic zur Führung beim LASK. Kavlak spielte den Ball in den Strafraum, Salihi köpfelte ihn zur Mitte, wo der Kroate unbedrängt einschieben konnte. Das 1:0 in Linz ist das schnellste Tor der Saison.Gegenüber dem Europa League Spiel gegen Hapoel Tel Aviv setzte Pacult nicht auf ein 4-5-1, sondern auf ein 4-4-2. Neben Jelavic stürmte der bereits genannte Salihi und für den gesperrten Katzer rückte Thonhofer in die Startelf. Und das System sollte greifen, denn die Hütteldorfer kombinierten in der Anfangsphase sehr schön und ließen den Gastgebern kaum Raum.Doch wie schon im Europacup trifft der Gegner praktisch wie aus dem nichts. Nach einer Hereingabe von Rasswalder staubt Mayrleb (23.), der erstmals wieder seit acht Runden trifft, zum 1:1 ab. Sekunden nach dem Ausgleichstreffer scheitert Salihi (23.) nach Hofmann-Assist aus kurzer Distanz. Rapid steckt nicht auf und meldet sich sofort wieder im Spiel zurück. Die Linzer stehen in Folge sehr tief, die Hütteldorfer setzen auf kreatives Spiel und versuchen viel, finden jedoch kein Mittel gegen die tief stehende Linzer-Hintermannschaft. Rapid hat mehr vom Spiel, doch es sind erneut die Oberösterreicher, die treffen. Nach einem Outeinwurf spielt Prager den Ball in den Strafraum auf Mayrleb, Soma rutscht weg und der 37-jährige erzielt seinen zweiten Treffer (39.). Und dem nicht genug: Zwei Minuten später trifft Prager noch vor der Pause zum 3:1.In der Anfangsphase der zweiten 45 Minuten setzen die Linzer vor allem auf Härte, Rapid versucht dagegen zu halten, doch viel zählbares schaut zu Beginn leider nicht heraus. Für den ersten Höhepunkt in der zweiten Halbzeit sorgt Kavlak, der in der 64 Minute im Strafraum gelegt wird. Piermayr sieht nach der Attacke an Kavlak die zweite gelbe Karte und muss mit gelb-rot vom Platz. Hofmann (64.) verlädt Macho, der erstmals im Tor der Linzer steht, und verkürzt auf 3:2. In der 68. Spielminute löst Peter Pacult die Viererkette auf und bringt Konrad für Thonhofer ins Spiel. Rapid drückt jetzt auf den Ausgleich, hat nach 70 Minuten 65 Prozent Ballbesitz in der zweiten Hälfte. Das Risiko macht sich bezahlt. 24 Sekunden vor der Rapid-Viertelstunde zirkelt Hofmann einen Freistoss in den Strafraum, Salihi (75.) köpfelt zum 3:3 ein. Sekunden nach dem Ausgleichstreffer geht ein Salihi-Kopfball nur knapp über das LASK-Gehäuse.In der Schlussphase liegt der vierte Rapid-Treffer förmlich in der Luft, doch die Oberösterreicher bringen das 3:3 über die Zeit. Die Hütteldorfer haben in der zweiten Halbzeit Moral bewiesen und einen 3:1-Rückstand noch in ein Remis verwandelt. Der Siegestreffer in der Schlussphase eines spannenden Spiels will leider nicht mehr gelingen.Stimmen zum Spiel:Peter Pacult: "Wenn man nach 18 Sekunden in Führung geht gegen einen Gegner, der nach der 2:7-Niederlage aus der Vorwoche mental angeschlagen ist, müsste man so ein Spiel eigentlich vorentscheiden. Doch das Gegenteil ist passiert. Wir haben uns taktisch ganz schlecht verhalten, nach einem Fehler den Ausgleich bekommen und dann durch Konter weitere Tore. In der zweiten Hälfte mussten wir alle Kräfte mobilisieren, um noch den Ausgleich zu erzielen. Der Elfer und Ausschluss haben uns die zweite Luft gegeben. Wir haben sehr viel riskiert und sind - ich will nicht sagen belohnt worden - aber haben den Punkt, den wir uns sehr hart erarbeiten mussten, noch geschafft." Steffen Hofmann: "Wir wollten hier drei Punkte machen und hätten nach dem 1:0 gewinnen müssen. Wir haben es aber nach dem sehr guten Beginn wieder nicht geschafft, zu null zu spielen. Wir haben Fehler gemacht, die uns nicht passieren dürfen, nicht nur hinten, sondern generell in der Verteidigung. Deshalb müssen wir jetzt mit dem Punkt zufrieden sein."LASK - Rapid 3:3 (3:1)Stadion der Stadt Linz, 13.200 Zuschauer, SR Meßner Torfolge: 0:1 ( 1.) Jelavic, 1:1 (23.) Mayrleb, 2:1 (39.) Mayrleb, 3:1 (41.) Prager, 3:2 (65.) Hofmann (Foulelfer), 3:3 (75.) Salihi LASK: Macho - Bubenik, Piermayr, Margreitter, Chinchilla-Vega - Saurer (77. Hart), Majabvi, Panis, Rasswalder - Prager - Mayrleb (66. Alunderis) Rapid: Payer - Dober (31. Kulovits), Soma, Patocka, Thonhofer (68. Konrad) - Hofmann, Heikkinen, Boskovic (72. Trimmel), Kavlak - Jelavic, Salihi Gelb-Rote Karte: Piermayr (64./wiederholtes Foulspiel) Gelbe Karten: Panis, Chinchilla-Vega (im nächsten Spiel gesperrt), Prager bzw. Dober, KulovitsSpielstatistikBilder vom SpielDiskussion(chb)
28.07.2015