Das Trainingslager in Side ist vorbei. Was waren so deine Eindrücke von der Vorbereitung? Wie ist es dir dabei persönlich gegangen?Hannes Eder: Von Vorteil für mich war sicher, dass wir vorher schon das Lauftrainingslager hatten, das fünf Tage dauerte. Da kannst du dich langsam an die Belastungen gewöhnen, die noch anstehen und genau so war’s bei mir. Ich bin mit dem Verlauf sehr zufrieden, denn mir ist es gut gegangen. Ich konnte wieder alles mitmachen und bin froh, dass ich wieder bei der Mannschaft dabei bin. Es ist ja doch was anderes, wenn du allein deine Übungen machen musst, in der Kraftkammer zum Beispiel. Was dich außer Gefecht setzte, war nicht unbedingt gewöhnlich: Eine Entzündung einer Sehne auf der Sohle aufgrund eines Fersensporns. Klingt schon nicht sehr angenehm….Nein, das ist es auch ganz und gar nicht. Sowas ist wirklich sehr mühsam. Bei einem Bänderriss beispielsweise, kannst du einschätzen, wie lange du ungefähr pausieren musst. Aber bei meiner Verletzung war’s unklar. Eine hartnäckige Geschichte, bei der du dich immer wieder neu motivieren musst, damit du dich wieder zurückkämpfst. Und genau das habe ich vor, ich will mich beim Training wieder beweisen, und bin bis auf die Haarspitzen motiviert.Du spürst also auch keine Nachwehen mehr?Naja, bei der ein- oder anderen Bewegung zwickt’s manchmal schon noch, aber das ergibt sich wieder. Ich bin also fit, muss mich nur durchbeissen.Wie entsteht eine solche Verletzung?Das passiert schleppend. Du spielst und spielst, mit der Zeit entzündet sich dann die ganze Sohle. Ich hab ja auch mehrere Wochen mit Schmerzmitteln gespielt, aber schlussendlich ging’s nicht mehr.Dafür klappt’s jetzt wieder auf dem Rasen. Im letzten Testspiel gegen Zilina warst du ja in der Startaufstellung.Ja, aber auch im allerersten Testmatch hab ich schon durchgespielt. Und jetzt wieder von Beginn an. Das heißt von mir aus: Mit mir kann man wieder rechnen, der Trainer und die Mannschaft können voll auf mich zählen. Ich bin bereit.Bereit sind auch immer wieder die anderen Verteidiger. Vor allem bei den jungen Rapidlern, wie den Amateuren drängen jetzt sehr viele nach. Wird einem als älteren Spieler diese Lauerstellung unbehaglich, vor allem, wenn man längere Zeit verletzt ist?Nein, zumindest mir nicht. Konkurrenz belebt das Geschäft und wir haben bei Rapid nun mal eine sehr gute Jugendarbeit, die wichtig für den Verein ist. Man weiß, was man daran hat und wenn eben einige junge Burschen nachdrängen und bei den älteren mitmischen, ist das nur legitim. Der Weg soll für alle nach oben führen. Das heißt für uns halt, kämpfen, immer weiter, aber dennoch nicht für sich, sondern für die Mannschaft.Am Freitag beginnt die Rückrunde und Rapid gastiert beim LASK, wo es in den letzten Tagen ja etwas zuging. Was erwartet ihr euch?Der LASK ist momentan sicher ein zweischneidiges Schwert: Zum Einen gibt’s da Hektik, zum Anderen wird jetzt jeder sehr motiviert sein, gerade, wenn’s gegen uns geht. Wir fahren aber als Favorit hin und haben schon bewiesen, dass wir in Linz gewinnen können. Zudem sind wir Tabellenführer, das sorgt zusätzlich für Druck. Aber der ist bei Rapid sowieso immer da, egal ob du oben stehst oder Achter bist. So sind noch 17 Runden zu spielen, Ausrutscher sollten wir uns keine leisten. Ich glaube also insgesamt an ein sehr heißes Frühjahr, mit hoffentlich uns als letztendlichem Sieger!(gub)
28.07.2015