Nicht immer sind sie verständlich: So manche Entscheidung, die unser Trainer Peter Pacult bisher in seiner Ägide auf der Hütteldorfer Bank traf, sorgte bei Fans oder Medien für Irritation, Ärger oder gar Hohn. Doch mit der Zeit verstummten die einstigen Kritiker immer häufiger. Zu beachtenswert ist das bisher von ihm Erreichte, als Coach bei unserer Mannschaft. Schnörkel- und kompromisslos, mit Ecken an die sich mancher stößt, aber dennoch immer: zielorientiert. Und auf diesem Weg dorthin ebnet er viele unwegsame Strecken, seien sie auch manchmal umstritten. Doch der Erfolg gibt Pacult recht. Als Tabellenletzter hat er Rapid übernommen, noch in jeder Saison auf einen Tabellenrang gebracht, der Grün-Weiß für europäische Bewerbe qualifizierte.  Dazu kommen der 32. Meistertitel oder die schönen Erlebnisse in der UEFA Europa League. Damit auch die nächste Zeit langfristig wieder prestigeträchtige Momente bringt, wurde Pacults Vertrag letzte Woche in Side um zwei weitere Jahre bis 2012 verlängert. Bleibt er solange bei Rapid, und davon wollen wir mal ausgehen, so wären das mehr als fünf Saisonen am Stück als Trainer unserer Mannschaft. Und mit diesem Wert spielt er auch in der Hütteldorfer Geschichte eine weitere Rolle -  denn kein Trainer nach Robert Körner in den 60er-Jahren (!) hätte sich in so vielen Saisonen in Serie auf unserer Bank gehalten.Die Rapid-Legende war sieben Jahre am Stück als Trainer aktiv, u.a. mit Ernst Happel als Sektionsleiter zusammen. Für die Rapid-Rekordzeit schlechthin muss man aber noch einige Jahrzehnte zurück schauen: Von 1926/27 bis 1935/36 war Edi Bauer der Übungsleiter, das waren fast zehn Jahre. Oder einer der wichtigsten Persönlichkeiten unseres Vereins, Dionys Schönecker - er war von 1911/12 bis 1937/38 (!) Sektionsleiter Rapids, wobei er alle Zügel selbst in der Hand hielt, da er in der Anfangszeit zudem auch die Trainerkompetenz innehielt. Weiters ganz oben mit dabei sind Leopold Nitsch, der neun Jahre (bis 1944/45) bei uns für Kontinuität sorgte und sein Nachfolger Hans Pesser (acht Jahre, bis 1952/53). All dies sind Werte, die man im heutigen, schnelllebigen Fußballgeschäft nur noch sehr selten findet, und dann eher in Europas Topligen (wie bei Manchester, Arsenal, oder auch Bremen, wo die Trainer auch schon mindestens zehn Jahre aktiv sind). Doch Peter Pacult ist, so streuen wir die Vorschusslorbeeren, auf einem guten Weg. Gelingt unserer Mannschaft auch heuer wieder ein beeindruckendes Frühjahr mit einer zufriedenen stellenden Endplatzierung, so wäre das eine weitere Bestätigung seiner Arbeit. Und als momentaner Tabellenführer scheint dies nicht so unrealistisch.Unsere Trainer der letzten zehn Jahre:2000/01 – 8/2001: Ernst Dokupil8/2001 – 9/2001: Peter Persidis (interimistisch)9/2001 – 2002/2003: Lothar Matthäus2002/03 – 12/2005: Josef Hickersberger01/2006 – 8/2006: Georg Zellhofer09/2006 – Gegenwart: Peter PacultAlle bisherigen Trainer der Rapid-Geschichte findet ihr unter www.rapidarchiv.at (Sektion "Trainer").(gub)
28.07.2015
Verein