Liebe Rapid-Fans,in den letzten Tagen und Wochen haben uns eine Vielzahl an E-Mails erreicht, mit der Frage: „Wie steht Rapid zum neuen, verschärften Pyrotechnik-Gesetz?“ Ich möchte hier nun einige, in diesem Zusammenhang getätigte Aussagen richtig stellen bzw. kommentieren.Bevor ich ins Detail gehe, muss ich vorab ganz klar festhalten, dass es sich beim PyroTG2010 um ein Gesetz des österreichischen Staates handelt, welches der SK Rapid Wien, als Veranstalter der diversen Heimspiele, zu 100% zu akzeptieren hat und daher alles Nötige dazu veranlassen muss, um diesem Gesetz zu entsprechen.Kommt es zu einer Anzeige aufgrund von Verwendung der Pyrotechnik, wird es im Moment dem Verursacher eine Menge Geld kosten. Auch wenn ich mit vielen Dingen rund um dieses Gesetz nicht glücklich bin, habe ich dies zu akzeptieren. Trotzallem leben wir in einer Demokratie und auch der SK Rapid und seine Fans haben selbstverständlich das Recht, viele Dinge zu hinterfragen, zu kritisieren und vielleicht Einiges gemeinsam zu verändern.Laut einer Aussage eines Verantwortlichen des Innenministeriums wurden angeblich die Sicherheitsverantwortlichen und Fanbeauftragten des SK Rapid Wien in die Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse der Gesetzesnovellierung des Pyrotechnik-Gesetzes eingebunden. Diese Behauptung ist schlichtweg falsch und entspricht nicht der Wahrheit. Weder ich, als Leiter des SK Rapid Klubservice (verantwortlich für die Spielorganisation, Fanbetreuung und Sicherheit), noch irgendein Mitarbeiter oder Fanbetreuer des SK Rapid wurden zu den Plänen des Bundesministeriums für Inneres befragt. Von den am meisten Betroffenen, nämlich den Fans selbst, wollen wir gar nicht reden. Wir möchten und müssen in diesem Zusammenhang eindeutig klarstellen, dass keinerlei Kommunikation zwischen dem Gesetzgeber und dem Verein SK Rapid bezüglich dieser Gesetzesänderung stattgefunden hat.Nun meine persönliche Meinung zum Thema Pyrotechnik im Stadion.Fakt ist, dass der SK Rapid den derzeitigen Zuschauerboom nicht nur den tollen Leistungen der Mannschaft des SK Rapid der vergangenen Jahre verdankt, sondern auch der fantastischen Stimmung im Gerhard Hanappi-Stadion durch seine Fans. Einige dieser Anhänger haben die Verwendung von Pyrotechnik in ihrer Fankultur seit Jahren verankert. Dies wurde in der Vergangenheit von vielen Stadionbesuchern als sehr positiv wahrgenommen und wir können mit ruhigem Gewissen behaupten, dass auch Familien mit Kindern, die leider oft als Beispiel für die Notwendigkeit dieses Gesetzes herhalten mussten, gefahrlos Spiele des SK Rapid besuchen konnten und können. Im Gegensatz zum Gebrauch von Knallkörpern, gegen welche sich alle aktiven Fans des SK Rapid ausgesprochen haben, sind uns keine durch Bengalische Feuer hervorgerufenen Verletzungen von Stadionbesuchern im Gerhard Hanappi-Stadion bekannt. Leider wird die Handhabe nun aber auch gerne von Medien 1:1 mit übernommen, wo im Fußball sofort ein Zusammenhang zwischen Pyrotechnik und Gewalt vermutet wird, bei diversen Skiflug- oder Skiveranstaltungen dann aber von einer traumhaften Stimmung und Kulisse gesprochen wird. Eine Doppelmoral, mit der hier ein und dasselbe Thema total unterschiedlich in die Öffentlichkeit getragen wird.Jeder pyrotechnische Artikel, egal bei welcher Veranstaltung, der gegen eine andere Person in verletzender Absicht verwendet wird, ist strengstens zu verurteilen und auch nicht im Interesse der mittlerweile österreichweiten Faninitative: „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“. (www.pyrotechnik-ist-kein-verbrechen.at)Wie bereits erwähnt, rufe ich hiermit in keinster Weise zum Gebrauch von Pyrotechnik auf. Vielmehr bitte ich die Politik, Bundesliga und ÖFB, in Zusammenarbeit mit Vereinen und Fanvertretern nach Lösungen zu suchen, mit welchen alle Beteiligten zufrieden sind. Ich bin mir sicher, dass es Möglichkeiten gibt, die einen sicheren Umgang mit Pyrotechnik gewährleisten. Durch ein striktes und generelles Verbot von Pyrotechnik im Stadion ist dieses Problem nicht gelöst vielmehr kommt es durch die nicht gänzlich auszuschließende illegale Verwendung zu einem Gefahrenpotenzial, das bei einem erlaubten und zugleich kontrollierten und verantwortungsbewussten Gebrauch nicht vorhanden wäre.Wir, da meine ich die Rapid-Fans und den Verein, haben es verabsäumt beim ersten Bekanntwerden der Pyro-Gesetzesnovelle den Dialog mit dem Gesetzesgeber zu suchen dies hätte bereits vor zwei Jahren passieren müssen. Jetzt wird es sehr schwierig, aber wir werden es nicht unversucht lassen, die Verantwortlichen noch einmal an einen Tisch zu versammeln um den verantwortungsvollen und kontrollierten Umgang mit Pyrotechnik der Gesetzgebung darzustellen.Der SK Rapid will den eingeschlagenen, gemeinsamen Weg mit den Fans weiterhin forcieren und hofft, dass auch der Gesetzgeber und die Vertreter der Bundesliga und des ÖFB diesen Weg mit uns gehen, um Lösungen zu finden bei denen weder die Stadionatmosphäre, die Fankultur, noch die Sicherheit zu kurz kommt.Herzliche Grüße aus Hütteldorf,Andy MarekLeiter des SK Rapid Klubservice
28.07.2015
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