Liebe Fans des SK Rapid,am Sonntag besiegte unsere Mannschaft im Heimspiel die Gäste der SV Ried mit 2:0. Es war ein Schritt in die richtige Richtung in einer sportlich für unseren Verein nicht so angenehmen Situation. Dass der momentane sechste Platz nicht zufriedenstellend ist, darüber muss nicht diskutiert werden. Dennoch kann der aktuelle Tabellenstand nicht allein als Hauptgrund für die am Sonntag von Fans im Stadion getätigten Proteste gesehen werden – angesichts des Umstands, dass uns zu den oberen Plätzen punktemäßig nicht viel fehlt und sich bereits nach wenigen Spielen wieder viel ändern kann. Vielmehr handelt es sich offenkundig um Abneigungen gegen die Arbeitsweisen von Führungspersonen wie Trainer Peter Pacult und Sportdirektor Alfred Hörtnagl. Auch mich ließen die Proteste vom Sonntag nicht unberührt, ich habe sie zur Kenntnis genommen und kann sie – in ihren Kernaussagen, dass es sportlich nicht so läuft, wie gewünscht – als Rapid-Fan auch zu einem Teil nachvollziehen. Als Präsident des SK Rapid möchte ich an dieser Stelle aber Dinge ansprechen, die meine Sichtweise darlegen und euch vermitteln sollen.Generell muss ich sagen, dass ich die Proteste wie gesagt nachvollziehe, aber enttäuscht bin, wenn man im Stadion nach einer Führung gegen SV Ried Pfiffe hört. Aber jeder, der Grün-Weiß im Herzen hat, muss selbst wissen, wie er sein Fantum auslebt und ob es vielleicht auch der Mannschaft oder dem Verein schadet. Ich bin der Meinung, dass wir auch in sportlich weniger angenehmen Zeiten wie der jetzigen schlussendlich gemeinsam an einem Strang ziehen - und so auch die langjährige Arbeit von Peter Pacult und Alfred Hörtnagl respektieren sollten.Unumstößliches Faktum ist, dass unser Trainer die Mannschaft 2006 zu einem Zeitpunkt übernommen hat, als es uns wirklich nicht gut ging und wir uns in den Niederungen der Tabelle verirrt hatten. Das haben hoffentlich noch nicht alle Rapid-Fans vergessen. Kontinuierlich wanderte der SK Rapid unter Peter Pacult wieder nach oben, der 32. Meistertitel 2008 und ein neues, stolzes „Wir“-Gefühl waren die wunderschönen Resultate. Unvergesslich auch die Abenteuer in der UEFA Europa League, für welche wir uns in zwei aufeinanderfolgenden Jahren (2009, 2010) in sensationellen Spielen qualifizierten und die den Verein international wieder jene Beachtung zukommen ließen, welche ihm auch gebührt. Zudem spielten wir bisher in jeder Saison um einen internationalen Platz in der Tabelle mit, was Peter Pacult zu einem der erfolgreichsten Rapid-Trainer der letzten Jahrzehnte macht. Eine unter dem Strich positive Bilanz der letzten Jahre kann auch von Trainerseite nur zu Buche stehen, wenn die sportlichen Geschicke im Hintergrund nachhaltig ineinander greifen. Sportdirektor Alfred Hörtnagl setzte sich und dem Verein zu Beginn seiner Amtszeit 2006 die Maxime „Ausbildung und Entwicklung von jungen Spielern“. Diesen Weg geht der SK Rapid seither konsequent und sukzessive wurden in den letzten Jahren viele junge Spieler ans Profitum herangeführt und konnten sich in diesem erfolgreich behaupten. Eine nachhaltige Zielsetzung, welche uns bis heute begleitet, von der alle beim SK Rapid überzeugt sind und die wir auch in Zukunft nicht vernachlässigen möchten. Auch dank Alfred Hörtnagls kontinuierlicher Arbeit wurde Rapid wieder zu einem Verein, der junge Talente bestmöglich fördert – und die im schönsten Fall auch den sportlichen Durchbruch schafften und ihren Teil zu den Erfolgen der letzten Jahre beitrugen.Ich bitte euch, die Rapid-Fans: Erkennt diese Leistungen an. Auch wenn es nicht immer nur Erfolgserlebnisse geben kann, so befinden wir uns gegenwärtig immer noch auf einem guten Weg. Diesen wollen wir zusammen gehen, denn auch uns, dem Verein, ist es ein großes Anliegen, die Früchte der konsequenten Aufbauarbeit zu ernten. Aber auch das braucht manchmal Zeit und Vertrauen. Angesichts dessen, dass am kommenden Sonntag das Auswärtsderby in Favoriten ansteht, appelliere ich also: Wir als Rapidler fahren mit erhobenem Haupt zu unserem Stadtrivalen. Über 2000 grün-weiße Fans werden wieder mit von der Partie sein – und, wie ich hoffe, die Mannschaft bedingungslos unterstützen. Denn diesen, euren Rückhalt brauchen wir in einer Zeit wie der jetzigen.Ziehen wir gemeinsam an einem Strang – und machen daraus das Bestmögliche. Wir glauben daran!Euer Präsident,Rudolf Edlinger
07.03.2011
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