skrapid.at: Stefan, heute steht das Semifinale im ÖFB-Samsung-Cup an. Es geht für uns ins Innviertel, was ja auswärts nie unbedingt einfach ist. Wer steht euch heute gegenüber: Ried als bekannter Liga-Konkurrent oder Ried als letzte Hürde vor dem Cup-Finale?Stefan Kulovits: Also generell ist mal zu sagen, dass es für uns eine ganz besondere Partie wird. Es steht viel auf dem Spiel, das wissen wir alle und ist uns bewusst. Wir wollen unbedingt ins Finale, weil durch einen Aufstieg heute und einen möglichen Cup-Sieg könnten wir einiges gut machen, weil es heuer ja nicht immer sportlich optimal gelaufen ist. Ich denke, dementsprechend werden wir heute gegen Ried auch auftreten und das Ganze als große Chance betrachten. Auch der Gastgeber wird sich wohl anders präsentieren, zumindest erwarte ich mir das. Es gibt nur Sieg oder Ausscheiden, das ist beiden klar. Und so knapp vor dem Ziel will sich keiner aus dem Bewerb verabschieden. skrapid.at: Verspürst du also großen Druck auf unserer Mannschaft liegen?Das würde ich nicht sagen. Es überwiegt vielmehr die Vorfreude gemischt mit Spannung. Wir haben das volle Ernst Happel-Stadion im Finale vor Augen, auf das wir uns freuen. Dafür braucht es heute den Sieg. Unterschätzen werden wir niemanden, wir kennen die Spieler ja aus der Liga. Dennoch wird es wohl nicht einfach. In meinen Augen ist das heute das wichtigste Spiel im gesamten Frühjahr.skrapid.at: Du erinnerst dich sicher noch an 2008 - damals seid ihr Ried, ebenfalls auswärts, im Cup-Achtelfinale gegenüber gestanden und habt 2:3 verloren. Eine schmerzhafte Niederlage. Wird heute eine alte Rechnung beglichen?Den Revanche-Gedanken habe ich nicht in mir, auch wenn ich mich natürlich noch gut daran erinnere. Wir sind zwei Mal in Führung gegangen, und hatten nach dem 2:1 eine riesen Chance auf das dritte Tor. Aber am Ende haben wir verloren und sind mit leeren Händen nach Hause gereist. Das soll uns heute nicht passieren.skrapid.at: Zuletzt holte Rapid den Cup 1995, im Finale gegen DSV Leoben (1:0). Warst du damals im Stadion?Nein, aber zuhause vor dem TV mit dabei. Ich war damals noch bei der Jugend von Red Star und war kurz vor dem Sprung zu Rapid, das war schon ziemlich fix. Insofern überwog bereits die Vorfreude, dass ich bald zu meinem Traumklub wechseln würde. Der Cup-Sieg hat das schöne Gefühl natürlich verstärkt.skrapid.at: In dieser kuriosen Saison, mit ständigen Auf und Abs - wie wichtig wäre da ein Cup-Erfolg fürs Wohlbefinden?Es ist schon eine ganz arge Saison, vielleicht die verrückteste, die ich bisher erlebt habe. Nicht nur bei uns geht es hin und her, auch die anderen Mannschaften lassen ja viele Punkte. Dennoch: Das Kapitel Meisteschaft ist für uns nach dem 1:2 gegen RB Salzburg abgehakt, also begraben. Die Priorität hat nun der ÖFB-Cup. Aber: Dazu braucht es heute einmal einen Sieg in Ried. Und den müssen wir erzwingen!skrapid.at: Viel Glück dabei! Video: Unsere Mannschaft setzt gegen Ried auf Offensive(gub)
04.05.2011