In einem keineswegs ausverkauften Horr-Stadion trat unsere Mannschaft zum 299. Wiener Derby ein weiteres Mal in veränderter Aufstellung an: Im Tor Payer, davor Sonnleitner und Soma, links hinten Katzer und rechts Schimpelsberger in der Mitte von links Drazan, Prager, Pichler und Trimmel (Heikkinen war noch nicht gesund) und die Solospitze Burgstaller, Hofmann dahinter - also wieder einiges, für den Gegner Überraschendes in der Grundaufstellung.Wer nach der guten internationalen Leistung der Austria ein Offensivfeuerwerk der Violetten erwartete, irrte sich. Rapid zu Beginn sehr druckvoll und nach drei Minuten auch bereits mit dem ersten Eckball. Danach die Favoritner in einem Konter mit Kopfball von Jun über das Tor gefährlich. Im Gegenzug waren es aber wieder Drazan mit einem Schuss sowie Rapid nach einer Hofmann-Flanke, die bewiesen, dass an diesem Tag ein offener Schlagabausch zu erwarten war. Unter den Augen des aktiven Neo-Teamchefs Marcel Koller änderte sich auch in weiterer Folge nicht sehr viel an der Charakteristik. In der 18. Minute dann jedoch große Aufregung, nachdem Helge Payer bei einem Rettungsversuch außerhalb des 16ers den Ball mit Hand berührte - die Gelbe und der (nicht ungefährliche) Freistoß waren aber regelkonform. Auf der anderen Seite Rapid nach rund 25 Minuten mit dem sechsten (!) Corner. Herausragend in dieser Phase auf der unsrigen Seite in erster Linie Thomas Prager, der sich sehr aktiv präsentierte.Nach 37 Minuten dann der herbe Rückschlag für unsere Mannschaft: Zunächst rettete Payer noch stark gegen den durchbrechenden Jun zur Ecke, selbiger verwertete danach allerdings einen Abpraller aus rund 15 Meter mit einem satten Schuss zur Austria-Führung, wobei unser Tormann zumindest noch am Ball war.Augenblicke später ein Foul von Grünwald gegen Pichler, das sich sicherlich mehr als nur einen Freistoß für Rapid verdient hatte. Doch Grün-Weiß ließ sich nicht verunsichern und gab kurz vor der Pause die richtige Antwort: Nach herrlicher Vorarbeit von Kaptän Hofmann verwertete Guido Burgstaller eiskalt und direkt von halbrechts zum völlig verdienten Ausgleich für den Rekordmeister.Die zweite Hälfte begann kurzer Hand mit einer fünfminütigen Unterbrechnung, nachdem die Rauchschwaden aus dem Heimsektor die Sicht auf ein paar Meter kündtlich reduzierten. Danach aber gleich wieder die gewohnt flotte Partie am Horr-Platz, und Rapid durch den aufgerückten Pichler per Fernschuss mit der ersten Möglichkeit.Rund um die (offiziell) 58. Minuten die Hütteldorfer in einer "Powerplay"-Situation, wobei die letzte in einer Reihe von Möglichkeiten durch Schiedsrichter Schörgenhofer überraschender Weise (angeblich Foul an Torhüter Grünwald von Burgstaller) mittels Pfiff zunichte gemacht wurde. Nichtsdestoweniger ging der oben beschriebene Schlagabtausch munter weiter - Rapid jetzt allerdings im Konter die gefährlichere Mannschaft (etwa durch einen Drazan-Schuss nach 65 Minuten).Nach 76 offiziellen Minuten großer Alarm im grün-weißen 16er: Barazite überspielt Sonnleitner, doch seine Reingabe kann Linz - Katzer auf der Linie und der Stange sei Dank - nicht verwerten. Peter Schöttel reagierte danach das erste Mal und brachte zunächst Salihi für Burgstaller, dann Prokopic für Drazan. In der Schlussphase die Heimmannschaft mit optischer Überlegenheit, Rapid blieb aber in den Gegenzügen gefährlich. Ein vermeintliches Handspiel der Veilchen im eigenen Strafraum wurde in dieser Phase leider nicht gegeben, und alles stand weiterhin auf Messers Schneide. Beim Rekordmeister kam noch Thonhofer für den wieder aufopfernd kämpfenden Steffen Hofmann. Die Nachspielzeit betrug aufgrund des Nebels zu Beginn sieben Minuten.Aber auch das änderte nichts mehr am Unentschieden an diesem Tag. Beide Mannschaften können nach der gebotenen Leistung und den vielen Möglichkeiten auf beiden Seiten damit zufrieden sein. Stimmen zum Spiel:Peter Schöttel: "Für uns ist das absolut in Ordnung. Im Offensivspiel ist die Austria stark, da haben sie große Qualität. Wir haben uns aber gewehrt, und aufgrund der Leidenschaft haben wir den Punkt durchaus verdient. Wir wollten gewinnen, aber ich bin wirklich froh, dass wir ungeschlagen geblieben sind. Angesichts der beiden Chancen der Austria im Finish nehme ich den Punkt gerne. Wir sind als Mannschaft geschlossen aufgetreten, und ich war mit einigen, die länger nicht dabei waren, zufrieden."Steffen Hofmann: "Wir haben ganz ordentlich gespielt, auch wenn wir zum Ende hin in der einen oder anderen Situation Glück gehabt haben, da hatte die Austria zwei gute Möglichkeiten. Dass wir nach dem 0:1 zurückgekommen sind, war sehr wichtig."Helge Payer: "Wir haben am Schluss Glück gehabt, wenn Linz den reinhaut, kann keiner was machen. Aber wir haben in der zweiten Hälfte sehr gut dagegengehalten. Ein Punkt ist o.k."tipp3-Bundesliga, zwölfte Runde:FK Austria - SK Rapid 1:1 (1:1)Generali Arena, 12.000 Zuschauer, SR SchörgenhoferTorfolge: 1:0 (36.) Jun, 1:1 (45.) BurgstallerFK Austria: P. Grünwald - Klein, Margreitter, Ortlechner, Suttner - Mader, A. Grünwald (72. Liendl) - Gorgon (61. Linz), Jun (93. Stankovic), Junuzovic - BaraziteSK Rapid: Payer - Schimpelsberger, Sonnleitner, Soma, Katzer - Prager, Pichler - Trimmel, Hofmann (90. Thonhofer), Drazan (81. Prokopic) - G. Burgstaller (79. Salihi)Gelbe Karten: keine bzw. Payer, SchimpelsbergerStatistik zum Spiel | Bewerte unsere Spieler | Diskussion zum Spiel | Video: Zusammenfassung | Bildergalerie(ks)
23.10.2011