Peter Schöttel wirkte Sonntagabend nach dem Schlagerspiel gegen Salzburg sehr entspannt. Der SCR-Trainer hatte auch allen Grund dazu. Schöttel gewann auch sein drittes Bundesliga-Heimspiel gegen Salzburg. In der Saison 2010/11 siegte Schöttel als Trainer des SC Wiener Neustadt jeweils mit 1:0, diesmal mit Rapid Wien. Seine Mannschaft hatte zuvor mit einem Sieg im Schlager der 15. Runde endgültig den Anschluss an die Tabellenspitze geschafft. Der Rekordmeister setzte sich am Sonntag im ausverkauften Hanappi-Stadion gegen Salzburg hochverdient mit 4:2 (2:1) durch und liegt damit als Dritter nur noch drei Punkte hinter Leader Admira. Dem Titelfavorit aus der Mozartstadt hingegen fehlen nach Treffern von Katzer (5.) und Burgstaller (34., 75., 79.) bzw. Wallner (28.) und Maierhofer (81.) als Fünftem weiterhin sieben Zähler auf Rang eins. Linksverteidiger Markus Katzer brachte Rapid mit einem Rechtsschuss mit 1:0 in Führung. Es war sein 16. Bundesligator für Rapid, sein Viertes mit rechts, 12-mal traf er mit dem Kopf. Mit links hat Katzer in der Bundesliga zuletzt im Jahr 2004 getroffen, damals noch für die Admira.Burgstallers erster TripplepackWährend die Salzburger im Mittelmaß versinken, dürfte Rapid den holprigen Saisonstart endgültig überwunden haben. Steffen Hofmann ist seit seiner Rückkehr auf eine offensivere Position wieder die dominante Persönlichkeit und hat mit Guido Burgstaller einen kongenialen Mitspieler gefunden. "Ich spiele mit Steffen sehr gern zusammen, er kennt meine Laufwege", meinte der Dreifach-Torschütze, zu dessen drei Treffern Hofmann die Vorarbeit geleistet hatte. Burgstaller erzielte den ersten Trippelpack seiner Bundesliga-Karriere! Das 61. Bundesligaspiel seiner Karriere war überhaupt das Erste, in dem Burgstaller mehrfach traf. Bei jedem seiner drei Treffer war Steffen Hofmann der Assistent. Zu Saisonbeginn wurde Burgstaller noch von einer schweren Knieverletzung zurückgeworfen, mittlerweile ist er aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. "Man schießt nicht alle Tage gegen Salzburg drei Tore. Ich bin sehr froh, dass es für mich hier jetzt so gut klappt", sagte der 22-Jährige.Mit 4-2-3-1-System zum ErfolgDas gegen Salzburg praktizierte 4-2-3-1-System mit Burgstaller als Speerspitze und Hofmann als Freigeist dahinter funktionierte nahezu perfekt, was allerdings nicht bedeutet, dass Rapid permanent mit dieser Variante agieren wird. "Wir sind damit oft gut gefahren, aber wir werden auch wieder mit zwei Stürmern spielen", kündigte Hofmann an. Der Kapitän erhielt von Peter Schöttel ebenso ein Sonderlob wie die laut dem Coach bereits abgeschriebenen Jürgen Patocka, Markus Katzer (die meisten Ballkontakte) und Markus Heikkinen (der Zweikampfstärkste). Über die Qualitäten von Burgstaller wusste Schöttel schon in seiner Zeit bei Wiener Neustadt Bescheid. "Nach zwei, drei Monaten in Wiener Neustadt habe ich gesagt, dass er ein typischer Rapid-Spieler ist. Er ist unbekümmert, hat keine Angst, ist schnell und hält vorne die Bälle."Burgstaller als Teamspieler?Schöttel hält Burgstaller für einen potenziellen Teamspieler, auch weil er variabel einsetzbar ist. "Er kann im 4-2-3-1 alle Offensivpositionen spielen", sagte der Rapid-Trainer über den Kärntner, der seinen ersten Treffer gegen Salzburg nach einem gelungenen Freistoßtrick erzielte. Einstudiert wurde die Variante laut Schöttel am Sonntagvormittag von Assistenz-Trainer Thomas Hickersberger - der Sohn von Ex-Teamchef Josef Hickersberger praktizierte diese Finte bereits Ende der 1990er-Jahre bei Vorwärts Steyr.Für Rapid geht es nun in den kommenden Wochen mit einem zumindest laut Papierform vielversprechenden Programm weiter. Vor der Winterpause warten noch Mattersburg, Kapfenberg (jeweils auswärts), Wacker Innsbruck und Admira (jeweils daheim). "Wenn wir in Mattersburg und Kapfenberg verlieren, haben wir wieder Diskussionen. Aber wir können jetzt in der nächsten Woche ruhig arbeiten und wollen bis Winter den Abstand so weit wie möglich verringern", meinte Schöttel.Spielbericht | Diskussion | Statistik | Bilder vom Spiel | Video vom Spiel | Bewerte die Spieler | Pressespiegel(chb)
21.11.2011