Der 18-jährige Dionys Schönecker spielte 1906 erstmals als Außenstürmer in der Kampfmannschaft von Rapid. Seine großen Verdienste um den Verein erwarb er sich allerdings nicht als Spieler. 1910 stand unser Verein nach der Abwanderung einiger Spieler und der Kündigung der Heimstätte in Rudolfsheim vor dem Aus. In dieser schwierigen Phase übernahm der 22-jährige Schriftsetzer Schönecker das Amt des Sektionsleiters von Rapid und baute mit Spielern der Nachwuchsabteilung eine neue Mannschaft auf. Zur Überraschung vieler holte Rapid bereits 1911/12 den Titel in der erstmals ausgetragenen Meisterschaft. Zum großen Erfolg trug vor allem auch der neue Rapid-Platz - die "Pfarrwiese" - bei, die im April 1912 eröffnet wurde. In den folgenden Jahren festigte Schönecker den Status Rapid als erfolgreichste Mannschaft Österreichs. 1912/13 wurde der Titel - ohne Niederlage - verteidigt. 1918/19 folgten der bereits fünfte Meistertitel und der erste Cupsieg - der Gewinn des Doubles wiederholte sich in der nächsten Saison. Bis 1926 fungierte der Sektionsleiter zugleich auch als Trainer der Mannschaft. Nach einigen weniger erfolgreichen Jahren entschloss sich Schönecker mit Edi Bauer, einem langjährigen erfolgreichen Rapid-Spieler, einen eigenen Trainer zu engagieren. Mit Bauer wurde Rapid 1929 und 1930 (zum 10. Mal) Meister und gewann - nach zwei Finalteilnahmen - auch erstmals den Mitropa-Cup. Schönecker blieb als Sektionsleiter weiter der bestimmende Mann im Verein - bis zum September 1938. Nach einer Blinddarmentzündung wurde der gerade 50-Jährige operiert, starb aber wenige Tage später. In seiner 28-jährigen Amtszeit wurde Rapid 12x Meister, 3x Cupsieger und 1x Mitropacup-Sieger.Informationen zu Dionys Schönecker gibt es auch in unserem Rapideum, vor dem eine lebensgroße Schönecker-Status zu finden ist.
29.04.2013
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