skrapid.at: Jan, es ist aktuell deine zweite Saison bei unserem Verein. Bisher bist du immer nur hie und da zum Einsatz gekommen, etwa bei Cup-Spielen. Nun hast du aber das Vertrauen des Trainers bekommen und stehst seit fünf Spielen hintereinander in unserem Tor. Wie beurteilst du die aktuelle Situation?Jan Novota: Sicher, es war nicht immer eine einfache Zeit für mich, aber da muss man oft durch. Wichtig ist nur, dass man geistig nicht stehenbleibt, sondern immer weiterdenkt und mit den Situationen, in denen sich die Mannschaft befindet, auch mitlebt. Es war ein langer Zeitraum, in dem ich einfach geduldig geblieben bin. Da habe ich immer versucht, dem Team zu helfen, wo ich nur kann und es in den Trainings unterstützt. Ich habe weitergearbeitet - und dass ich nun länger im Tor stehen kann, freut mich natürlich.Wenn du als Tormann in einer sportlich solch unangenehmen Phase wie in den letzten Wochen plötzlich im Tor stehst - macht es das für einen nicht schwieriger, weil man alle Blicke auf sich zieht?Ich habe natürlich Augen im Kopf und weiß, was im und um den Verein passiert und diesen ganzen Geschehnissen begegne ich mit Respekt. Im Spiel bin ich aber nur auf das Team konzentriert und auf mich selbst. Ich versuche, da nur auf uns zu schauen und wie Rapid möglichst erfolgreich sein kann. Du hast es schon angesprochen: Nie die Geduld zu verlieren, das wirkt bei dir wie mehr als nur ein Spruch. Denn du bist auch ein ruhiger, bescheiden wirkender Mensch, richtig?Ja, das kann man schon so sagen. Ich bin generell eher ruhig im Alltag, auf dem Platz gebe ich dann aber die Kommandos von hinten heraus. Es kommt nicht oft vor, dass ich die Geduld verliere - und wenn, dann muss schon etwas passiert sein, was man nicht jeden Tag oder jede Woche erlebt.Rückblick zum Trainingslager in Portugal: Im Rahmen der Testspiele ist aufgefallen, dass du die gegnerischen Torhüter sehr genau beobachtest, auch schon beim Aufwärmen - egal, ob du am Feld standest, oder auf der Bank gesessen bist. Hat dir das schon mal Vorteile gebracht, oder konntest du dir etwas abschauen?Ja, sicher. Ich bin sehr interessiert und beobachte darum nicht nur die Tormänner in der Bundesliga ganz genau, sondern auch international. Es schadet nie, sich ein bisschen umzuschauen, um zu sehen, was andere so machen, etwa bei großen Vereinen im Ausland. Wichtig ist dann aber auch, dass man sich wieder auf seine tägliche Arbeit konzentriert - denn wir arbeiten mit Raimund Hedl (Anmerkung: Tormanntrainer des SK Rapid) sehr gut, keine Frage.Auch wenn du bescheiden bist - du möchtest sicher den Platz im Tor behalten, oder? Vor allem jetzt, weil diese Woche dein Vertrag verlängert wurde (Infos)?   Auf jeden Fall. Sicher, es kommen immer wieder neue und andere Situationen, aber aktuell fühle ich mich sehr gut und bin sehr froh, dass ich das Vertrauen bekomme. Es liegt jetzt in meinen eigenen Händen. Die Vertragsverlängerung hilft mir dabei sehr - ich wollte unbedingt bei Rapid bleiben. Dieser Rückhalt, den ich auch in Gesprächen mit Sportdirektor Helmut Schulte, Stefan Ebner und Trainer Zoran Barisic gespürt habe, gibt mir natürlich Sicherheit. Darum kann ich mich jetzt voll und ganz auf Rapid konzentrieren, denn meine Familie und ich fühlen uns in Wien sehr wohl.Karten-VVK-Infos zu den nächsten Spielen(gub)
02.05.2013