skrapid.at: Mario, in den letzten acht Pflichtspielen gab es für uns nur eine - knappe - Niederlage gegen Salzburg. Sonst haben wir uns ziemlich gefestigt, wenn man die aktuelle Situation mit dem Saisonbeginn vergleicht. Siehst du uns auf einem guten Weg?Mario Sonnleitner: Ja, das glaube ich schon. Wobei ich betonen muss, dass der Anfang der Saison nicht so schlecht war, wir hatten eine kleine Ergebniskrise. Für ganz gute Leistungen sind wir oft nicht belohnt worden und haben uns manchmal selbst das Leben schwer gemacht. Jetzt, wo die Resultate gepasst haben, konnten wir auch mehr und mehr Selbstvertrauen sammeln und ich würde sagen, dass wir zu Recht auf dem dritten Platz stehen.Auch du wirkst immer souveräner, bist Stammspieler in der Innenverteidigung. Jetzt hast du deinen 28. Geburtstag gefeiert - kommt die Routine auch durch das Alter?Natürlich - auch. Ausschlaggeben ist aber vor allem, dass du spielst. Ich hatte das Glück, dass ich schon in jungen Jahren viele Spiele absolvieren konnte, dazu kamen die etlichen Europacup-Einsätze. Das hilft dir im Reifeprozess und dadurch ergibt sich dann auch automatisch die Routine.Hilft sie dann auch, um Rückschläge besser wegzustecken - ich denke an das bittere Ausscheiden im UEFA Europa League-Play Off gegen Helsinki? Seither scheint ihr mit einer "Jetzt erst Recht"-Mentalität aufzutreten!Grundsätzlich wollen wir jedes Spiel gewinnen, das ist ganz klar. Aber es stimmt schon, mit der Routine und dem Alter kann man dann, trotz aller Enttäuschungen, schneller die ganzen Umstände verarbeiten und daraus die richtigen Schlüsse und Maßnahmen ziehen, um es in der Zukunft möglichst besser zu machen. Dieses angesprochene Ausscheiden war sehr schwer für uns alle, aber ja - wir sind als Mannschaft enger zusammengerückt. Noch mehr, als wir es zu Saisonbeginn schon waren. Ich glaube, das sieht man aktuell auch auf dem Platz.Zuletzt hast du gegen die SV Ried den 2:1-Siegestreffer für uns beigesteuert, und ihn emotional bejubelt. Hat dir das Tor besonders viel bedeutet?Als Verteidiger ist es nicht immer allgegenwärtig, dass du ein Tor machst (lacht). Darum war es für mich natürlich schön, aber viel mehr habe ich mich für Christopher Dibon gefreut, der an beiden Treffern beteiligt war, das hat mich richtig gefreut für ihn. Nur der Ausgleich wurde dann ja Robert (Beric) zugeschrieben, aber "Dibi" wird sicher wieder den Torerfolg suchen!Schön langsam neigt sich das aktuelle Spieljahr auch wieder dem Ende zu. Wenn du dann im Dezember zurückblickst, wo und wie möchtest du Rapid sehen?Der Europacup-Startplatz ist Pflicht für uns, das ist klar. Ich denke aber, dass es wichtig wäre, noch bis zum Jahresende so nah wie möglich oben heran zu kommen, und etwa als Zweiter zu überwintern. Mit der Tabellenspitze wird es schwierig, da Salzburg eine sehr große Qualität hat. Aber es wäre schon ein sehr schöner Rückblick für uns alle, wenn wir am Ende des Jahres Zweiter werden könnten - und dann schauen wir, was im Frühjahr möglich sein wird!(gub)
09.10.2014