"Ändern kann man es nicht", sagt Andreas Kuen: "Nur nach vorne schauen, immer nach vorne!" Dass der 19-Jährige weiter eine rundum positive Stimmung verbreitet, liegt an zwei Aspekten: Zum Einen, weil er perfekt in unsere junge Mannschaft integriert wurde. Zum Anderen, weil auch der Tiroler weiß, dass es jetzt nicht mehr allzu lange dauern kann, bis zu seinem ersten Profieinsatz für Rapid. "Ich rechne mit dem Frühjahr, dass ich da endlich angreifen kann." Wenn man die Geschichte von Andi kennt, dann weiß wann, dass "nicht mehr allzu lange" durchaus relativ gemeint sein kann.Im Sommer stieß der junge Offensivspieler mit zahlreichen anderen Neuzugängen zu Rapid und war gleich voll im Geschehen mit Stefan Schwab, Philipp Schobesberger oder Robert Beric: "Der ganze Verein ist etwas Großes. Das spürst du, denn jeder lebt das. Das merke ich als Außenstehender, der neu dazu kam, ganz besonders." Dass Kuen aber nicht gleich so Vollgas geben konnte, wie seine Kollegen, lag an einem Kreuzbandriss, den er bei Wacker Innsbruck im Herbst erlitten hatte. "Natürlich war es bitter, aber wichtig ist in solchen Phasen, dass man sich die Erfahrungen von älteren Spielern holt und schaut, wie die mit einer schweren Verletzung umgegangen sind. Da kannst du viel für deine Persönlichkeit lernen", erzählte der variable Mittelfeldspieler (links, rechts und zentral), der mit 17 Jahren seit Debüt für Wacker gab - ausgerechnet gegen Rapid. Sein Kreuzbandriss dämpfte den Anfangselan, nicht aber die gute Stimmung: "Bei Rapid will ich nun endlich Gas geben", sagte er uns damals im Interview in Schärding. Aber der Weg sollte steinig sein. Kuen kam zwar zu diversen Einsätzen in Freundschaftsspielen - oder auch bei unserem Abschiedsspiel aus St. Hanappi, gegen Celtic. Dann begann aber wiederum eine Dürreperiode, denn eine (kleinere) Verletzung folgte auf die nächste. Kuen kam zu Einsätzen bei SK Rapid II, machte die Trainings wieder voll mit, bevor er wieder Schmerzen hatte und pausieren musste. "Dennoch, ich habe immer nur nach vorne geschaut. Als mich der Kreuzbandriss außer Gefecht setzte, war mir beim Zuschauen der Spiele richtig schlecht, weil ich nichts beitragen konnte zum Mannschaftserfolg. Jetzt ist es anders: Ich weiß, dass die kleineren Verletzungen nicht so schlimm sind und keinen so langen Zeitraum mit sich ziehen." Zu einem Profieinsatz in einem Pflichtspiel reichte es aber bis dato noch nicht. Nach einigen Wochen in der Kraftkammer samt Ausdauerläufen und Individualtraining folgte Mitte November erneut ein Einsatz bei SK Rapid II, ehe er vor kurzem wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen konnte. "Als junger Spieler bin ich natürlich erst mal froh, dass ich voll mitmachen kann und jetzt gar nichts mehr spüre", gibt sich Kuen selbstsicher: "Und ich wusste auch, dass ich mich nach meinem Kreuzbandriss erst mal hinten anstellen und durch meinen Einsatz in den Trainings überzeugen muss." Das will der 19-Jährige nun bis zum Frühjahr so weiterziehen: "Denn dann, dann ist es soweit und ich greife endlich wirklich an!"(gub)
09.12.2014