skrapid.at: Einmal erwähnen wir es noch, aber nur, weil es mit deiner Verletzung unmittelbar in Verbindung steht, Brian: Das Ausscheiden im Play Off gegen Helsinki letzten Herbst war für dich gleich doppelt bitter, denn du hast dir dabei einen Mittelfußknochenbruch zugezogen.Brian Behrendt: Das war keine einfache Sache für mich, denn es war schwer vorauszuahnen, wie lange es dauern würde, bis ich wieder zurück bin. Ich war anfangs etwas naiv und dachte, ich könnte vielleicht im Dezember bereits wieder spielen. Hier habe ich mich an Deni Alar orientiert, der eine ähnliche Verletzung hatte, allerdings war sein Bruch nicht so kompliziert. Bei mir standen also Arztbesuche und Einheiten mit unserer medizinischen Abteilung an, dann trug ich sechs Wochen lang einen Gips. Da realisierte ich, dass mein Comeback wohl noch länger dauern würde und es sich nicht ausgehen kann.In der letzten Saison hast du den Großteil der Spiele absolviert, jetzt deine erste schwere Verletzung. Wie bist du damit umgegangen?Ich habe nicht die Nerven verloren, und bin cool geblieben. Ich hatte vor der Verletzung eine gute Phase und absolvierte zu Beginn dieser Saison auch wichtige Spiele. Klar gab es auch bei mir Einbrüche, du willst wieder auf dem Platz stehen, musst es aber immer wieder aufschieben. Es hat geholfen, dass ich mich aber an den positiven Erlebnissen davor orientiert habe.Jetzt hast du gegen Salzburg dein Comeback gegeben - und das gleich von Beginn an. Eine Überraschung?Ja, das war es im Grunde schon. Ich habe mich aber wieder fit gemeldet und wusste, dass man immer damit rechnen kann. Bei SK Rapid II hatte ich da und dort ja wieder Spielpraxis gesammelt und von meinem Empfinden her dachte ich schon, dass es bald soweit sein kann. Ich habe mich gut gefühlt und vonseiten des Trainerteams war es auch eine Wertschätzung, wenn man gleich gegen so einen Gegner wieder in der Startmannschaft stehen kann.Stichwort Spielpraxis: Wie wichtig ist es, dass du jetzt wieder voll dabei sein kannst? Die Konkurrenz ist zudem auf deiner Position ja sehr hoch.Als Fußballer bedeutet es alles, wieder auf dem Rasen stehen, es gibt in so einer Situation nichts Schlimmeres, als zuschauen zu müssen. Du sehnst dich nach dem Alltäglichen, um dich mit deinen Mitspielern um die Position konkurrieren zu können. Darum bin ich aktuell unglaublich glücklich, wieder voll mit im Geschehen zu sein.Wie beurteilst du unsere Rolle in der aktuellen Situation, am Samstag gegen Admira? Sind wir Jäger oder Gejagter?Wir sind beides ein Stück weit. Eher, der Gejagte, weil mehrere Mannschaften ebenso auf den zweiten Platz wollen. Admira ist nie leicht, dazu kommen mit Sturm und Altach richtungsweisende Partien und es kann immer schnell auch in die andere Richtung gehen. Aber ja, wir lassen die Spitze natürlich nicht aus den Augen und beobachten genau, was passiert!(gub)
20.04.2015