125 JAHRE SK RAPID
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12.09.2015
Spielbericht, Bundesliga, Profis

Erste Auswärtsniederlage seit März - 0:2 in Altach

Am Anfang perfekte Bedingungen, am Ende Enttäuschung

Beste Fußball-Bedingungen am Samstagnachmittag in Altach zum Auftakt der achten Runde der tipico-Bundesliga. Perfekte äußere Verhältnisse, zudem ein schöner Rasen und guter Besuch, darunter einige hundert Rapid-Fans im neuen Gästesektor. Aber leider mussten diese wie die Mannschaft rund zwei Stunden später enttäuscht die Rückreise antreten.

Rapid begann ohne Neuzugang Matej Jelic, aber im Vergleich zur 2:4-Heimniederlage gegen Mattersburg mit vier „Neuen“. Das Tor hütete Stammgoalie Jan Novota (Richard Strebinger musste nach seiner Roten vor zwei Wochen in Wien bleiben), Stefan Stangl feierte nach Verletzungspause sein Comeback, Srdjan Grahovac nahm die Positionen des verletzten Thanos Petsos ein und Kapitän Steffen Hofmann kam zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz im 36. Lebensjahr.

Je zwei gute Chancen auf beiden Seiten

In der ersten halben Stunde tat sich allerdings nicht allzu viel auf dem satten Grün im Ländle. Rapid zwar spielbestimmend, die ganz großen Chancen waren aber Mangelware. Die beste Gelegenheit fand Deni Alar nach einem tollen Konter über Steffen Hofmann vor, der ehemalige Rapid-Goalie Andreas Lukse, vor dem Spiel von der VdF als bester Torhüter der abgelaufenen Saison geehrt, klärte aber zur Ecke (26.). Schon fünf Minuten vorher zeichnete sich Lukse fast noch mehr aus, als er das 94. Bundesligator von Steffen Hofmann aus kurzer Distanz verhinderte.

Altach kam überhaupt erst in der 30. Minute zum ersten – zudem völlig harmlosen -Torschuss. Aber dann hatten die Gastgeber innerhalb von fünf Minuten drei dicke Chancen zur Führung, vor allem in Unterzahl nach Verletzungspause von Ngwat Mahop, als zuerst Jan Novota mit einer Glanzparade einen Schuss von Andreas Lienhart parierte und nach dem darauffolgenden Eckball der baumlange Alexander Pöllhuber aus kurzer Distanz das mehr oder wenige leere Tor glücklicherweise verfehlte.

Ich bin von den ersten 45 Minuten enttäuscht, das war zu wenig, wir waren zu statisch und zu wenig dynamisch.
Sportdirektor Andreas Müller im Halbzeitinterview bei Sky Sport Austria

Effizienz pur bei Altach - Harrer (hier gegen Auer) entscheidet Match mit Doppelpack

Im Interview bei Sky Sport Austria zeigte sich Sportdirektor Andreas Müller sehr unzufrieden mit der Leistung in der ersten Halbzeit (trotz 72:28 Prozent Ballbesitz für Schaub & Co), „zu statisch, zu wenig dynamisch und zu viel Ballgeschiebe“, meinte der Deutsche. Und direkt nach Wiederanpfiff durften sich alle Rapidler abermals bei Jan Novota bedanken, der einen guten Schuss von Harrer in letzter Sekunde entschärfen konnte. In weiterer Folge begann Grün-Weiß aber wieder offensiver zu werden, vorerst blieb es allerdings bei Halbchancen, trotzdem war erkennbar, dass die Rapid-Offensive nun rascher nach vorne spielen wollte. Aber es lag trotzdem irgendwie in der Vorarlberger Luft, dass die Gastgeber in Führung gehen könnten. Und dann kam Martin Harrer vom 16er ganz frei zum Schuss und dieses Mal konnte Novota nicht mehr entscheidend eingreifen – 1:0 für Altach in der 54. Minute.

Nur vier Minute später kam Rapid in Person von Stefan Schwab zur ersten großen Ausgleichschance, doch nach einem Schuss aus rund zehn Metern reagierte Andreas Lukse im Gehäuse der Gastgeber erneut stark. In weiterer Folge kam Mario Pavelic für Stefan Stangl und etwas später Philipp Prosenik für Deni Alar ins Spiel. Jener Prosenik sorgte dann in der 70. Minute für Gefahr, seinen Stanglpass konnte aber ein Altacher-Spieler im letzten Moment aus dem Fünfmeter-Raum bugsieren. Knapp vor Beginn der Rapid-Viertelstunde kam dann Philipp Schobesberger für Louis Schaub in die Partie, vorher kam es kaum zu Torszenen auf beiden Seiten. "Schobi" war dann wenige Minuten später gleich im Blickpunkt, nach einer Attacke an ihm hätte es durchaus Elfmeter geben können, der junge Oberösterreicher versuchte aber erfolgeich sich auf den Beinen zu halten und kritisierte auch nicht. Rapid drängte allenfalls vehement auf den Ausgleich, konnte aber gegen die geschickt verteidigenden Altacher keine nennenswerten Möglichkeiten verzeichnen. Im Gegenteil, in der 89. Minute machten die Gastgeber den Sack zu. Martin Harrer traf mit dem ersten Torschuss nach der Führung unhaltbar für Jan Novota zum 2:0, damit war das Ländle einmal mehr für Rapid keine Reise wert.

Einfach zu wenig gegen sehr motivierte Gastgeber, wie auch Stefan Schwab in einer ersten Reaktion nach Schlusspfiff schonungslos sagte: „Wir waren heute einfach vor dem Tor zu stümperhaft, in so einem Spiel muss man einfach die wenigen Chancen besser nutzen. Wir werden diese Niederlage aber wieder ausbügeln, diese Woche stehen noch zwei wichtige Spiele auf dem Programm.“

tipico Bundesliga, 8. Runde
SCR Altach - SK Rapid 0:2 (0:0)
Samstag, 12. September
7.250 Zuschauer

Tore: Harrer (54., 89.)

Rapid spielte mit: Novota; Auer, Sonnleitner, Dibon, Stangl (58. Pavelic); Schwab, Grahovac; Schaub, S. Hofmann, Kainz; Alar (65. Prosenik)

Ersatz: Knoflach; M. Hofmann, Nutz, Schobesberger, Jelic

Altach: Lukse - Lienhart, Ortiz, Pöllhuber, Schreiner - Jäger, Netzer (72./Prokopic) - Ngwat-Mahop (67./Seeger), Hofbauer, Harrer - Aigner (87./Zwischenbrugger)

Gelbe Karten: Pöllhuber, Hofbauer, Ortiz bzw. Novota, Grahovac

Voller Einsatz im Spiel, leider eine tolle Chance vergeben und klare Worte beim Interview nach der Partie - Stefan Schwab

„Wir waren heute einfach vor dem Tor zu stümperhaft, in so einem Spiel muss man einfach die wenigen Chancen besser nutzen. Wir werden diese Niederlage aber wieder ausbügeln, diese Woche stehen noch zwei wichtige Spiele auf dem Programm.“
Ein selbstkritischer Stefan Schwab nach Spielende