Jahresrückblick, Teil 7: Jubel in Europa, drei Nackenschläge in der Liga
Perfekter Start in nicht ganz goldenen Oktober
Am ersten Tag des Monats Oktober, der kein ganz normaler Donnerstag werden sollte, stand für Rapid das zweite Gruppenspiel in der UEFA Europa League auf dem Programm. Gegner war der weißrussiche Vizemeister Dinamo Minsk, der in der Qualifikation überraschend schon den FC Zürich und auch den österreichischen Doublegewinner aus Salzburg aus dem Bewerb geworfen hatte. Gespielt wurde allerdings nicht in der Hauptstadt, sondern im etwas mehr als eine Autostunde entfernt Stadion von BATE Borisov, das zwei Tage vorher an gleicher Stelle die AS Roma sensationell in der UEFA Champions League schlagen konnte.
Aber dieses Mal hatten die Gastgeber nix zum Jubeln, im dritten Europacupanlauf konnte erstmals eine österreichische Mannschaft (Austria Wien und eben RB Salzburg scheiterten daran) Dinamo Minsk in Belarus besiegen. Schon in Halbzeit 1 verhinderte nur Aluminium nach einem Jelic-Schuss die grün-weiße Führung, Kapitän Steffen Hofmann fixierte allerdings mit seinem 24. Europacuptor für Rapid in der 54. Minute per perfektem Weitschuss den 1:0-Sieg für unsere Mannschaft, übrigens erst der zweite Auswärts-"Dreier" in einer europäischen Gruppenphase für den SCR!
Dinamo Minsk - SK Rapid 0:1 (0:0)
Borisow, Borisow Arena, 5.500 Zuschauer, SR Kehlet (DEN)
Tor: 0:1 Steffen Hofmann (54.);
Dinamo Minsk: Gutor - Begunow (92./Weretilo), Politewitsch, Bangura, Witus - Adamovic (72./Rassadkin), Korsun, Woronkow (66./El Monir), Udoji - Beqiraj, Korytko;
SK Rapid: Novota - Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Stangl - Grahovac, Schwab - Schaub (46./Schobesberger), S. Hofmann (76./Alar), F. Kainz - Jelic (86./Prosenik);
Gelbe Karten: Korsun, Beqiraj
Es folgen zwei 1:2-Niederlagen in der Liga
Zeit zum Feiern blieb allerdings keine, da bereits am Sonntag nach dem Triumph in Weißrussland der nächste Kracher, dieses Mal in der tipico-Bundesliga, auf dem Programm stand. Mit RB Salzburg kam der regierende Meister und Cupsieger, der sich überraschenderweise für keine europäische Gruppenphase qualifizieren konnte, dementsprechend ausgeruht war und zudem auf eine Revanche für die Niederlage im ersten Saisonviertel brannte. Und (leider) dieses Mal den Spieß auch umdrehen konnte - hieß es Anfang August in Wals-Siezenheim 2:1 für die Gastmannschaft, so war dem am 4. Oktober im Prater wiederum so. Rapid ging zwar durch den immer stärker aufspielenden Stefan Stangl in Führung, die Bullen konnten aber Dank gleich zweier abgefälschter Schüsse den Endstand fixieren. Ab ging es in die heiß ersehnte Länderspielpause.....
Doch vierzehn Tage später folgte leider der nächste Rückschlag. Rapid gastierte in der ungeliebten Lavanttal-Arena (Ausnahme Mai 2015, als ein klarer 5:0-Auswärtssieg im letzten Spiel der Saison 2014/15 eingefahren werden konnte) und kam dort nach einer guten Anfangsphase völlig außer Tritt. Ab dem verletzungsbedingten Austausch von Thanos Petsos lief nichts mehr, dementsprechend verdient fiel der Heimsieg der Kärntner aus, der Anschlusstreffer von Louis Schaub in der Nachspielzeit kam definitiv zu spät!
Reaktionen nach dem 1:2 gegen RB Salzburg
SK Rapid - RB Salzburg 1:2 (1:1)
Ernst-Happel-Stadion, 23.200 Zuschauer, SR Ouschan
Torfolge: 1:0 Stangl (18.), 1:1 Minamino (43.), 1:2 Schwegler (64.);
SK Rapid: Novota - Auer, Sonnleitner, Dibon, Stangl - Grahovac, Schwab - Schobesberger, S. Hofmann (82./Alar), F. Kainz (71./Huspek) - Prosenik (70./Jelic);
RB Salzburg: Walke - Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Minamino (83./Laimer), Schmitz, Keita, Berisha - Damari (60./Reyna), Soriano;
Gelbe Karten: S. Hofmann, Auer, Jelic; Schwegler, Soriano, Reyna
WAC - SK Rapid 2:1 (1:0)
Lavanttal-Arena, 4.600 Zuschauer, SR Harkam
Torfolge:
1:0 Jacobo (42.)
2:0 Ouedraogo (57.)
2:1 Schaub (93.)
WAC: Dobnik - Standfest, Rnic, Drescher, Baldauf - Zündel (81./Wernitznig), Rabitsch, Hüttenbrenner, Jacobo - Silvio, Ouedraogo (71./Hellquist, 85./Putsche)
Rapid: Novota - Auer, Sonnleitner, Dibon, Stangl - Petsos (16./Grahovac), Schwab - Schaub, Alar (60./S. Hofmann, F. Kainz - Jelic (73./Prosenik)
Gelbe Karten: Baldauf bzw. keine
Europa League: Punkterekord schon nach der dritten Runde!
Trotz der enttäuschenden Leistung in Wolfsberg kamen vier Tage später fast 40.000 Zuschauer, darunter rund 2.500 Gästefans, in den Prater und sahen einen wahren Europapokal-Krimi. Gegen Viktoria aus der tschechischen Biermetropole Pilsen musste Rapid einen frühen Rückstand (12. Minute) wettmachen, was Dank Toren von Steffen Hofmann (mit 34 Jahren schaffte der Kapitän erstmals in vier internationalen Spielen en suite einen Treffer), Louis Schaub und Thanos Petsos beeindruckend gelang. Mit einem Anschlusstreffer zu Beginn der Rapidviertelstunde machten es die Tschechen noch einmal spannend, aber Jan Novota konnte seinen Kasten sauber halten. Damit die sensationelle Halbzeitbilanz in der Gruppe für Rapid: 3 Spiele - 3 Siege - 6:3 Tore! Klubrekord, noch nie konnte eine grün-weiße Mannschaft mehr als sechs Punkte in einer einer europäischen Gruppenphase (1996, 2005, 2009, 2010, 2012, 2013 war man in Champions- bzw. Europa-League mit dabei) einfahren!
Die Reaktionen nach dem dritten Sieg im dritten Gruppenspiel der UEFA Europa League
SK Rapid Wien - Viktoria Plzen 3:2 (1:1)
Ernst-Happel-Stadion, 39.400 Zuschauer, SR Pawson (ENG)
Torfolge: 0:1 Duris (12.), 1:1 S. Hofmann (34.), 2:1 Schaub (52.), 3:1 Petsos (68.), 3:2 Hrosovsky (76.);
SK Rapid: Novota - Pavelic, Dibon, M. Hofmann, Stangl - Petsos, Schwab - Schaub (80./Huspek), S. Hofmann (62./Grahovac), F. Kainz - Prosenik (68./Jelic);
Viktoria Plzen: Kozacik - Rajtoral, Baranek, Hejda, Limbersky - Hrosovsky, Vanek (80./Holenda) - Kopic (58./Petrzela), Horava (58./Kolar), Kovarik - Duris;
Gelbe Karten: Dibon bzw. Kovarik
Heimspielmarathon der besonderen Art
Zehn Tage, vier Heimspiele - so sollte der Oktober für Rapid enden. Das gab es in der weit mehr als einhundertjährigen Vereinsgeschichte überhaupt noch nie, aber nachdem Teil 1 mit dem Sieg in der Europa League perfekt abgeschlossen werden konnte, war die Vorfreude auf das Derby (25.10.), das Cupduell gegen Austria Salzburg (28.10.) und den Klassiker gegen Sturm Graz (31.10.) riesig.
Im Schnelldurchlauf: Das Derby fand ein grausames Ende, in der 89. Minute musste Rapid das entscheidende 1:2 durch einen Tausendguldenschuss des kurz zuvor eingewechselten Kevin Friesenbichlers hinnehmen, kurz vor Beginn der Rapidviertelstunde bejubelten noch über 32.000 Fans (Auswärtssektor geschlossen) den Ausgleich von Philipp Prosenik - die Führung für die Violetten erzielte unglücklich ein Grüner - Maxi Hofmann war der Pechvogel. Drei Tage später war wieder eine Austria mit lila Vereinsfarbe zu Gast im Prater, doch im Achtelfinale des ÖFB-Samsung-Cup gab es für den SV aus Salzburg genau gar nix zu holen. Die Partie war schon nach zehn Minute entschieden, ein Doppelpack von Philipp Schobesberger (Tor 2 mit dem Ferserl) machte alles klar, am Ende hieß es 5:1 und waren die Gäste mit diesem Ergebnis noch durchaus gut bedient! Last but not least kam dann am 31. Oktober Sturm ins Happel-Stadion. Nach drei Liga-Niederlagen en suite stand die Barisic-Elf gehörig unter Druck, meisterte die Aufgabe aber. Knapp, aber hochverdient hieß es am Ende 2:1 für Rapid, die Treffer gingen auf das Konto der Kapitäne, Steffen Hofmann eröffnete mit einem schönen Lupfer den Torreigen in der achten Minute und Mario Sonnleitner erzielte gegen seinen Ex-Klub den Endstand nach zwischenzeitlichem Ausgleich von Roman Kienast, der 2005 mit Rapid den Meistertitel feiern konnte.
(pk)
Philipp Schobesberger gelingt beim 5:1-Cupsieg gegen Austria Salzburg das Tor des Monats Oktober
Pressekonferenz nach dem 2:1-Heimsieg gegen Sturm Graz
SK Rapid - FK Austria 1:2 (0:0)
Ernst-Happel-Stadion, 32.200 Zuschauer, SR Lechner
Torfolge: 0:1 M. Hofmann (53./Eigentor), 1:1 Prosenik (74.), 1:2 Friesenbichler (89.);
SK Rapid: Strebinger - Pavelic, Dibon, M. Hofmann, Stangl - Petsos, Schwab - Schaub (63./Schobesberger), S. Hofmann, F. Kainz - Jelic (59./Prosenik);
FK Austria: Almer - F. Koch, Windbichler, Rotpuller, Martschinko - Holzhauser, A. Grünwald - Gorgon (91./Vukojevic), Kehat (75./Serbest), Zulechner (86./Friesenbichler) - Kayode;
Gelbe Karten: Dibon; Martschinko, Windbichler, Almer, Vukojevic
SK Rapid - Austria Salzburg 5:1 (2:0)
Torfolge: 1:0 Schobesberger (8.), 2:0 Schobesberger (10.), 3:0 Prosenik (69.), 3:1 Kaufmann (75.), 4:1 Tomi (81.), 5:1 Alar (87.);
SK Rapid spielte mit: Strebinger; Auer, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl (54. Pavelic); Petsos (55. Schwab), Grahovac; Schobesberger, Tomi, Alar; Prosenik (73. Jelic)
SK Rapid - Sturm Graz 2:1 (1:0)
Ernst-Happel-Stadion, 14.700 Zuschauer, SR Drachta
Torfolge: 1:0 S. Hofmann (8.), 1:1 Kienast (50.), 2:1 Sonnleitner (78.);
SK Rapid: Novota - Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Auer - Petsos, Schwab - Schobesberger (89./Alar), S. Hofmann (82./Grahovac), F. Kainz - Prosenik (78./Jelic);
Sturm Graz: Esser - Kayhan (81./Edomwonyi), Kamavuaka, Spendlhofer, Klem - Piesinger (61./Gruber), Hadzic - Schick, Offenbacher (81./Tadic), Dobras - Kienast;
Gelbe Karten: Jelic; Piesinger, Spendlhofer