125 JAHRE SK RAPID
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04.11.2016
UEFA Europa League, Profis, Spielbericht

Rapid-Tugenden als Trumpf im Last-Minute-Finish

Mit einem mächtigen Auswärtsmob von über 2000 Rapid-Fans im Gästesektor verwandelte sich das Zuhause der Gastgeber fast in ein Auswärtsspiel: Unsere Mannschaft gastierte am vierten Spieltag der UEFA Europa League bei US Sassuolo, das seine Heimspiele im Mapei-Stadion austrägt, in Reggio Emilia, einem Ort eine halbe Stunde von Sassuolo gelegen. Wohl auch deswegen waren die Ränge spärlich besucht, die rund 8000 Besucher (inklusive unserer Fans) sahen aber ein Duell, im dem es schon um sehr viel in unserer Gruppe ging. Schließlich standen beide Mannschaften vor dem Anpfiff bei vier Punkten, ein Sieg - und der andere Verein wäre zunächst distanziert.

Mit diesem Bewusstsein trat also unsere Mannschaft, diesmal ungewohnt in Rot-Weiß, an um "unbedingt etwas mitzunehmen", wie Kapitän Max Hofmann vor dem Spiel betonte. Einen Nebenmann auf der rechten Außenbahn musste er möglichst schnell ins Geschehen integrieren: Der 18-jährige Manuel Thurnwald von SK Rapid II gab sein Debüt als rechter Verteidiger. Thurnwald, bereits mit fünf Jahren (!) zu unserem Verein gekommen, trainierte in den vergangenen Wochen immer wieder mit den Profis mit und wurde in Ermangelung an Kollege auf der Seite nominiert. Mario Pavelic war ja aufgrund von Muskelproblemen in Wien geblieben.

In der ersten Halbzeit kamen wir nach einem Abtasten zur ganz großen Chance auf die Führung: Grahovac bediente Thurnwald auf der Seite, dieser mit einem gefühlvollen Flanke auf Joelinton, unser Stürmer köpfelte aber unbedrängt neben das Gehäuse (12.). Ein Schuss von Murg fiel zu mittig aus (29.). Auch der Gastgeber hatte nicht allzu viele Gelegenheiten, kam aber nach einer halben Stunde zur ersten konkreten Chance - und dem 1:0: Angriff über unsere rechte Seite, Defrel wurde ideal mit einem Pass in den Strafraum bedient, verwandelte ins Eck (33.). Vor der Pause waren weiter die Gastgeber überlegen und schnürten uns ein, Entlastungsangriffe unsererseits gelangen in dieser Phase kaum. Der nächste Rückschlag folgte fast mit dem Pausenpfiff: Pellegrini verwandelte einen Freistoß flach, von unserer Mauer wurde er noch abgefälscht zum 2:0 (45.).

Kurz nach der Pause, aus der wir ohne Wechsel auf den Platz kamen, verhinderte Richard Strebinger mit zwei tollen Paraden das dritte Gegentor. Zunächst parierte er einen Freistoß, auch den Nachschuss von Adjapong aus spitzem Winkel hatte unser Goalie (49.). Jetzt mussten wir reagieren, und mit Giorgi Kvilitaia und Matej Jelic kamen nach einer Stunde gleich zwei neue Stürmer ins Geschehen.

Unsere unermüdlichen Fans versuchten, unsere Mannschaft weiter nach vorne zu pushen. Bis zur Rapid-Viertelstunde ergab sich aber weiter keine konkrete Gelegenheit, außer einem Freistoß von Louis Schaub, bereits etwas vorher ausgeführt. In der 85. Minute meldeten wir uns aber plötzlich zurück ins Spiel: Einen weiten Freistoß konnte Goalie Consigli nur ungenügend abwehren, Matej Jelic stand an der richtigen Stelle und staubte zum Anschlusstor ab – nur mehr 1:2! Vier Minuten später wurde Giorgi Kvilitaia im Strafraum ideal bedient, seinen ersten Versuch hatte der Tormann, den Nachschuss aber nicht – 2:2, unser grün-weißer Jubel war geradezu ekstatisch (89.)!!

Weil unmittelbar danach der Schlusspfiff erfolgte, blieb es auch beim 2:2. Aber was für ein Finish in einem verloren geglaubten Spiel – und das ist eben RAPID!! Somit ist auch nach dem vierten Spieltag in unserer Gruppe weitere alles offen. Für unser Selbstvertrauen war es aber ein weiterer Schritt nach vorne, am Sonntag soll es gegen den WAC zuhause den nächsten geben.

(gub)

UEFA Europa League, 4. Spieltag:
US Sassuolo - SK Rapid 2:2 (2:0)
Reggio Emilia, Mapei Stadium, 8.000 Zuschauer, SR Pawson (ENG)

Torfolge: 1:0 Defrel (34.) 2:0 Pellegrini, (45.) 2:1 Jelic (86.) 2:2 Kvilitaia (90.);

US Sassuolo: Consigli - Gazzola, Acerbi, Peluso - Lirola, Biondini, Pellegrini, Ragusa (81./Ricci), Adjapong - Defrel (91./Franchini), Matri (64./Politano);

SK Rapid: Strebinger - Thurnwald, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Grahovac, Mocinic (85./Szanto) - Schaub, Murg (61./Jelic), Traustason - Joelinton (61./Kvilitaia);

Gelbe Karten: Gazzola, Matri, Defrel, Ragusa, Peluso; Schaub, Sonnleitner, Mocinic, Kvilitaia;

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