125 JAHRE SK RAPID
  Tagen
  Std
  Min
  Sek
Open In App
30.11.2017
tipico Bundesliga, Spielbericht, Profis

Eine Niederlage, die sprachlos macht

Mit einigen Umstellungen im Vergleich zum Sonntag ging unsere Mannschaft in ihr zweites Heimspiel innerhalb von vier Tagen: Max Hofmann und Stephan Auer fehlten aufgrund ihrer jeweils fünften Gelben Karte und wurden vom wieder genesenen Mario Sonnleitner und Mario Pavelic ersetzt. Mit Joelinton und Giorgi Kvilitaia wurden gleich zwei nominelle Stürmer von Trainer Goran Djuricin von Beginn an eingesetzt, und auf der Bank fand sich auch wieder einmal Ehrenkapitän Steffen Hofmann wieder – wie auch zum ersten Mal der junge Mert Müldür, 18-jähriger Innenverteidiger bei SK Rapid II. Philipp Schobesberger fehlte aufgrund von Leistenbeschwerden, Dejan Ljubicic spürte die Nachwehen nach seinem Schlag gegen den Kopf im Spiel vs. Salzburg.

Rund 13.400 Fans waren ins Allianz Stadion gekommen und ließen sich beim Wunsch, einen Sieg bejubeln zu können, auch nicht vom mit dem einsetzenden Schneeregen abhalten. Sie sahen eine Rapid-Elf, die von Start weg das spielerische Heft in die Hand nahm, Altach kaum Luft zum Agieren ließ und selbst über weite Strecken dominierte. Wir kombinierten und drückten mit Vehemenz auf die Führung: Heber von Pavelic auf Joelinton, dieser legte auf Thomas Murg zurück, aber sein Schuss zog knapp übers Gehäuse (11.). Louis Schaub startete ein Super-Solo und legte ideal auf Kvilitaia ab, der aber leider neben das Tor schoss (14.). Eine Murg-Flanke lenkte Stefan Schwab per Kopf zu Joelinton, dessen Schuss aus kurzer Distanz zur Ecke geklärt wurde (22.). Und dann wieder Murg mit einem Schuss, den Goalie Kobras wegfaustete und Kvilitaia aus der Drehung vorbeischoss (32.). Im Chancenreigen klärte Kobras einen Petsos-Freistoß und aus der entstandenen Ecke konnte - wieder - Gio Kvilitaia keinen Profit schlagen, sein Kopfball ging zur Seite (41.).

Kurzum: Unsere Mannschaft hätte zur Pause klar führen müssen, ohne Wenn und Aber. Rapid drückte die Vorarlberger Menschenmauer konsequent immer mehr nach hinten und hatte sich mit dem Gang in die Halbzeit nur vorzuwerfen, dass man die Vielzahl an Chancen ungenützt ließ. Denn: Das sollte sich leider noch rächen an diesem Spieltag.

Die Gäste aus dem Ländle kamen mit Wiederbeginn eher zufällig zu ihrer ersten Chance, als eine weite Lienhart-Flanke direkt an unserer Stange landete - Glück für uns (50.). Dann aber hatte wieder Rapid das Kommando übernommen: Ein Kopfball des hart arbeitenden, aber glücklosen Giorgi Kvilitaia ging drüber (51.), dann wuchtete Stefan Schwab einen Murg-Freistoß an die Stange (54.). Diese Aktion hätte sich ebenso ein Tor verdient gehabt, wie bei einem scharfen Schwab-Weitschuss aus der Distanz, der hauchdünn am Kreuzeck vorbei zog (62.).

Jetzt näherten wir uns nach und nach der Führung an und kurz vor der Rapid-Viertelstunde klappte es dann endlich mit dem Torerfolg: Kapitän Schwab behauptete den Ball im Mittelfeld, tankte sich durch, passte in den Lauf von Louis Schaub, der zum 1:0 ins Eck schlenzte, da war das so gewollte Tor (72.)!! Waren wir jetzt auf der Siegesstraße? Leider nicht, denn das Geschehen nahm eine unglaubliche Wendung, die wir uns an diesem Tag nicht mehr gedacht haben. Nach einem der spärlichen Angriffe der Altacher brachten wir einfach den Ball nicht aus dem Gefahrenbereich, ein Schuss, der Petsos traf, Hands-Entscheidung, Elfmeter, Rot und Aigner verwandelte den Elfmeter – 1:1 (77.).

Was für ein Schock, aber noch war das Spiel nicht vorbei und mit Steffen Hofmann und Tamas Szanto, der ein Kurz-Comeback nach seiner Verletzung gab, kamen zwei neue Kräfte. Aber in der Nachspielzeit folgte diese Szene: Letzter Angriff von Altach, Gebauer setzte sich gegen Boli Bolingoli im Lauf aufs Tor durch, kam zu Fall – wieder Elfmeter, Rot und erneut verwandelte Aigner – 1:2 (92.), eine Watsch’n sondergleichen.

Somit mussten wir ein Spiel aus der Hand geben, das eigentlich kaum zu verlieren war. Aber auch hieraus gilt es, zu lernen. Damit so eine unfassbare Niederlage nicht mehr so schnell vorkommt. Am Samstag geht es nun im nächsten Match nach Wolfsberg (Anpfiff: 16:00 Uhr).

(gub)

tipico Bundesliga, 17. Runde
SK Rapid - SCR Altach 1:2 (0:0)

Torfolge: 1:0 Schaub (72.), 1:1 Aigner (77./Elfmeter), 1:2 Aigner (92./Elfmeter);

SK Rapid: Strebinger - Pavelic, Sonnleitner, Galvao, Bolingoli - Petsos, Schwab - Schaub, Joelinton, Murg (90./Szanto) - Kvilitaia (84./S. Hofmann);

Altach: Kobras - Lienhart, Zech, Netzer, Schreiner - Gebauer, Ngwat-Mahop, Zwischenbrugger (80./Piesinger), Salomon, Honsak (67./Müller) - Tekpetey (62./Aigner);

Gelbe Karten: Kvilitaia; Salomon, Netzer

Rote Karten: Petsos (76.), Bolingoli (90.);