"Mit ein paar Prozent weniger wird es nicht gehen!"
skrapid.at: Drei Erfolgserlebnisse in der vergangenen Woche, so kann es bei uns weitergehen, richtig?
Marvin Potzmann: Die ganze letzte Woche war für den gesamten Verein sehr wichtig. Die beiden Siege in der Meisterschaft sind uns auch in der Art und Weise in Ruhe gelungen, es ist ja auch immer die Souveränität, die du dabei ausstrahlst. Somit war der Start in diese Quali-Gruppe sehr gut, ebenso wie der Cup-Aufstieg. Für uns heißt es jetzt, diese Ruhe bestmöglich zu bewahren und weiterzuarbeiten.
Ohne vermessen zu klingen, aber in den beiden Liga-Partien fiel auch die Abgeklärtheit auf, mit der Rapid zu den Siegen gekommen ist. Was bewirkt es, mit der Rolle des Favoriten in diese Spiele zu gehen?
Es stimmt, wir werden wohl in jeder Begegnung unten als Favorit gesehen. Aber alle wissen auch, dass in dieser Liga fast jeder an einem guten Tag auch jeden schlagen kann. Es liegt sehr viel knapp beieinander, wie wir auch im bisherigen Frühjahr gesehen haben. Somit kann es auch schlimm enden, wenn man glaubt, nur ein paar Prozent weniger Leistung reichen gegen vermeintlich kleinere Mannschaften auch. Ich würde aber sagen, dass uns die aktuelle Situation hilft, offensiv viel auszuprobieren: Gegen die Gegner müssen wir uns offensiv viel überlegen, weil wir eher damit rechnen, dass sie den Schalter auf Defensive legen. Somit ist es eine gute Übung, Automatismen für die nächsten Monate zu verankern.
Was Rapid momentan auch gefährlich macht, ist die Unberechenbarkeit vor dem Tor: Die letzten sechs Tore wurden alle von unterschiedlichen Spielern erzielt.
Unterm Strich zählt das Erfolgserlebnis, da ist es wirklich egal, wer die Tore macht. Und man darf nicht vergessen, dass wir viele Chancen zuletzt auch liegengelassen haben, da müssen wir effizienter vor dem Gehäuse werden. Aber ja, sehr viele Spieler haben einen Torinstinkt und das kann uns nur helfen.
Im Hinterkopf befindet sich bei uns allen das Cup-Finale am 1. Mai. Ist das zusätzlicher Ansporn, am Weg dorthin Selbstvertrauen zu sammeln oder eine mentale Stütze, sollte es mal nicht so laufen?
Es ist nicht so, dass man überhaupt nicht daran denkt. Ich würde also behaupten, wir alle haben es im Hinterkopf, es ist ja wirklich eine super Sache. Jeder will sich beweisen und zeigen, dass er spielen will, darum darf man in der Meisterschaft nicht nachlassen. Es ist somit eine gute, weitere Motivation für uns, um zu siegen. Letztes Jahr bin ich mit meinem Ex-Verein Sturm ja Cupsieger geworden, das ist ein sehr schönes Gefühl. Mit Rapid will ich es nun wiederholen!
Wenn du jetzt ein Fazit ziehen müsstest, wie würde es nach deiner ersten Saison in Grün-Weiß aussehen?
Ich bin mit der Erwartung hergekommen, um zu spielen und das hat sich ja auch erfüllt. Für mich war es überhaupt das erste Mal, permanent in drei Bewerben vertreten zu sein. An diesen Spielrythmus, also vom Herbst weg bis jetzt ins Frühjahr zu den Spielen gegen Inter Mailand, musste ich mich erst mal gewöhnen. Das hab‘ ich auch gespürt, ich war krank und dann da und dort leicht angeschlagen. Unser aller und mein Anspruch ist es aber, mit Rapid in der neuen Saison nur mehr oben zu spielen, da müssen wir mehr Konstanz hineinbringen. Und das Cupfinale zu gewinnen, wäre noch was ganz Feines, wofür wir alles geben werden. Jetzt zählt aber zunächst das Duell mit Mattersburg!
25. Runde:
SK Rapid - SV Mattersburg
Samstag, 13. April
Anpfiff: 17:00 Uhr
Link: Karten-VVK-Infos zu den nächsten Spielen
(gub)