„Ich bin davon überzeugt, dass Rapid die beste Adresse für meine Entwicklung ist.“
skrapid.at: Fast auf den Tag genau 1 Jahr ist es her, als du deinen ersten Vertrag bei Rapid unterschrieben hast. Als glühender Rapid-Fan ist am 11. Mai 2018 damit wohl ein großer Traum für dich in Erfüllung gegangen.
Leo Greiml: Meine ganze Familie ist Rapid-Fan, seit klein auf war es also mein Traum eines Tages mal für den größten Klub in Österreich spielen zu können. Dementsprechend groß war auch die Freude, als ich letztes Jahr meinen ersten Vertrag in Hütteldorf unterschrieben haben.
Du bist gebürtiger Niederösterreicher und gerade einmal 17 Jahre alt, wie verlief für dich die Eingewöhnungszeit in Wien aus privater Sicht?
Mit Martin Moormann und Christoph Weyermayr sind letztes Jahr zwei weitere langjährige Mannschaftskollegen von St. Pölten zu Rapid gewechselt, das Ganze hat die Situation natürlich vereinfacht. Aber es hat schon seine Zeit gebraucht, bis ich mich zurechtfinden konnte. Wien ist immerhin eine ganz andere Dimension im Vergleich zu St. Pölten oder meinem Heimatort Altenburg. Mittlerweile fühle ich mich aber pudelwohl und vermisse die Stadt sogar schon nach wenigen Tagen.
So wie einige andere Spieler bei Rapid, absolvierst auch du gerade eine Ausbildung zum Bürokaufmann bei unserem Kooperationspartner Ibis Acam. Gib uns doch einen kleinen Einblick in deinen Alltag.
Auch für die Gelegenheit bin ich Rapid sehr dankbar, zum einen, dass sich die Ausbildung so gut mit dem Fußball verbinden lässt und zum anderen, dass ich mir ein zweites Standbein ermöglichen kann, immerhin gibt es auch noch eine Karriere nach dem Sport. In der Regel beginnt ein Tag für mich um 7 Uhr und dann geht’s auch schon ab zur ersten Trainingseinheit, welche um 9 Uhr startet. Zwischen der Vormittagseinheit und dem Nachmittagstraining um 18 Uhr bin ich dann bei Ibis Acam. Gegen halb 10 am Abend bin ich meistens zuhause und dann heißt es auch schon wieder ausruhen für den nächsten Tag.
Kommen wir zum sportlichen: Seit deinem Wechsel von der Akademie St. Pölten nach Hütteldorf bist du ein fixer Bestandteil von Rapid II, hast es in dieser Saison bisher auf 18 Einsätze in der Regionalliga Ost gebracht. Wie zufrieden bist du mit deinem ersten Jahr im Erwachsenenfußball?
Um ehrlich zu sein, war ich etwas überrascht wie gut es von Anfang an gelaufen ist. Der Unterschied zwischen der U18 und dem Erwachsenenfußball ist schon ein großer. Nach einigen Wochen konnte ich mich auch gut auf die neue Aufgabe einstellen und bin mit der aktuellen Entwicklung und Situation sehr zufrieden.
Deine guten Leistungen sind auch Cheftrainer Didi Kühbauer nicht verborgen geblieben. Neben einigen Trainingseinheiten konntest du auch schon in Testspielen deine ersten Erfahrungen bei den Profis sammeln. Eine Belohnung aber zugleich auch ein Vorgeschmack der Lust auf mehr gemacht hat, oder?
Es war ein Zeichen für mich, dass gute Leistungen auch belohnt werden und das gibt einem zusätzliche Motivation in der täglichen Arbeit. Das Testspiel mit den Profis im vergangenen Herbst gegen meinen Jugend- und Ausbildungsverein SV Horn war aufjedenfall eines meiner bisherigen Karrierehighlights. Aber auch die zwei Bundesligaspiele in dieser Saison in denen ich im Kader stand waren eine unglaubliche Erfahrung, auch wenn es ergebnistechnisch nicht so gut verlief.
Mit deiner Einstellung und Mentalität verkörperst du die Rapid-Tugenden wie kaum ein anderer Spieler in diesem jungen Alter. Liegt das in der Natur deiner Persönlichkeit oder woher kommt zum einen diese enge Verbundenheit aber auch der große Wiedererkennungswert mit Rapid?
Da geht wohl der größte Dank an meine Eltern. Einstellung und Mentalität wurden mir in die Wiege mitgelegt. Ich habe in meiner Jugend immer wieder bei älteren mitgespielt und da lernt man sich durchzusetzen und durchzubeißen. Letztendlich sind es die Grundtugenden des Fußballs, die ich versuche bei jedem Spiel, unabhängig vom Ergebnis, abzurufen und genau auf diese Werte kommt es auch bei Rapid an. Nachdem ich bis zu meinem Wechsel im vergangenen Sommer selbst des Öfteren im Block West stand, weiß ich, was dieser Verein für die Fans bedeutet.
Du bist mehrfacher Jugendnationalteamspieler und warst einige Zeit auch Kapitän. Ein Führungsspieler, der auf dem Platz keine Gnade kennt, abseits des Rasens jedoch eher die Ruhe sucht. Dafür spricht wohl auch dein größtes Hobby neben dem Fußballspielen.
Meine Freizeit verbringe ich sehr gerne am Fischteich. Durch meinen Opa bin ich bereits mit acht Jahren zum Angeln gekommen und diese Leidenschaft trage ich bis heute in mir. Da kann es auch schon einmal vorkommen, dass ich einen ganzen Tag am Teich verbringe.
Klingt nach einem optimalen Ausgleich zu dem sonst so bewegten Fußballerleben…
Für mich persönlich ist es der optimale Ausgleich, um den Kopf frei zu bekommen, entspannen zu können, aber auch um etwas Abstand von dem ganzen Trubel, der in Wien herrscht zu bekommen.
Ein Blick in die Zukunft: Wie sieht deine Zielsetzung aus?
Es gibt nach wie vor viele Bereiche, in denen ich mich verbessern kann und auch muss. Deswegen bin ich auch zu Rapid gewechselt, weil ich davon überzeugt bin, dass ich mich hier am bestmöglichen weiterentwickeln kann.
Fotos: Red Ring Shots