Das tut gut: SIEG im 329. Derby!
Einer nach dem anderen fiel aus und war die Ausfallliste mit Richi Strebinger, Mario Sonnleitner, Max Hofmann, Srdjan Grahovac und Thorsten Schick nicht schon groß genug, gesellte sich auch noch der kranke Dejan Ljubicic dazu. Das Trainerteam rund um Didi Kühbauer musste vor dem anstehenden 329. Wiener Derby also improvisieren. Und nahm Dalibor Velimirovic von SK Rapid II nicht nur in den Spieltagskader, sondern hievte den 18-jährigen im defensiven Mittelfeld sogar in die Startaufstellung.
Nach der Niederlage gegen den LASK am vergangenen Wochenende war somit klar: Ein Sieg würde uns nicht nur notwendige drei Punkte bringen, sondern auch ungemein viel Selbstvertrauen und Glücksgefühle. Aber bis dahin sollte es noch ein hartes Stück Arbeit werden. Wie nah alle Facetten des Emotionsspektrums beieinander liegen, zeigte die flotte Anfangsphase. Denn kaum hatten sich alle akklimatisiert, gingen wir schon in Führung: Stefan Schwab auf Philipp Schobesberger, dieser mit einer scharfen Hereingabe von der Seite, die Verteidigung konnte nicht klären und Thomas Murg nagelte den Ball unter die Latte - 0:1 (7.)! Aber Rapid konnte den Schwung nicht mitnehmen, sondern dämpfte den Auftrieb durch einen Eigenfehler selbst: Ein Rückpass von Mateo Barac versandete, Monschein lief in den Ball, spitzelte an Goalie Knoflach vorbei und dann zum Ausgleich ins Tor (10.). Somit hatte der Gegner plötzlich Oberwasser, etwa als Monschein von der Seite mit einem scharfen Schuss wieder Knoflach prüfte (20.).
Die konkreten Großchancen waren aber weiter bei uns zu finden: Scharfe Hereingabe von bestens aufgelegten Stephan Auer, Stürmer Koya Kitagawa rutschte vorbei und der abgefälschte Ball kam zu Philipp Schobesberger - der aber drüberschoss und nicht ins Tor drücken konnte (34.). Wie nahe wir dem 2:1 waren, zeigte auch nachfolgende Szene: Wieder Flanke von Auer, diesmal köpfelte Taxi Fountas an die Stange (36.). Das Momentum lag nun auf unserer Seite, und auch, wenn die Austria nach einem Stanglpass durch Sax nochmal in den Strafraum kam, blieben wir am Drücker: Über mehrere Stationen kam der Ball zu Murg, der ans Außennetz setzte (40.).
Wie auch schon in den ersten 45 Minuten erwischten wir auch in der zweiten Halbzeit den besseren Start, der wieder mit einem Tor gekrönt wurde. Nach Pass von Auer kam der Ball zu Kitagawa, der auf Fountas ablegte und unser griechischer Stürmer zog ab - der abgefälschte Schuss landete vor dem jubelnden Gästesektor zum 2:1 im Netz (53.)! In dieser Phase ging es nun Hin- und Her, denn es war klar, dass sich der Gastgeber nun öffnen musste: Knoflach parierte einen Grünwald-Freistoß über die Latte (55.). Dann drehte sich ein Murg-Eckball an die Stange, während bei uns wieder Knoflach im 1:1-Duell gegen Monschein rettete. Die beste Chance für den Gegner vereitelte einmal mehr Stephan Auer, der nach einer Ecke einen Handl-Kopfball auf der Linie klärte (73.).
Mit den sich nun öffnenden Räumen ergaben sich aber auch für uns Chancen: Wie durch Philipp Schobesberger, der nach einem starken Konter den Ball nur knapp neben das Gehäuse setzte (76.). Oder durch den eingewechselten Aliou Badji, dessen Schuss zu zentral ausfiel und von Goalie Lucic abgewehrt wurde (82.).
Rapid erzwang dann aber die Entscheidung und diese konnte, ganz nach Drehbuch in der Nachspielzeit, kaum emotionaler ausfallen: Mit dem letzten Schuss wuchtete Badji das 3:1 nach einem Angriff in die Ecke, die Entscheidung, die uns alle jubeln ließ! Und danach konnte gefeiert werden....somit hatte unsere Mannschaft wunderbare Revanche genommen für ein Ergebnis im Dezember, das wir fast schon verdrängt haben – und uns damit zum DERBYSIEGER gekrönt! RAPID!!!!
(gub)
tipico Bundesliga, 6. Runde:
FK Austria - SK Rapid 1:3 (1:1)
Generali-Arena, 14.615 Zuschauer, SR Lechner
Torfolge: 0:1 Murg (7.), 1:1 Monschein (10.), 1:2 Fountas (50.), 1:3 Badji (94.);
FK Austria: Lucic – Handl, Jarjue (39./Prokop), Zwierschitz – Klein, Jeggo, Serbest (75./Edomwonyi), Cavlan – Sax (62./Turgeman), Monschein, A. Grünwald;
SK Rapid: Knoflach – Auer, Dibon, Barac, Ullmann – Murg (75./Knasmüllner), Velimirovic, Schwab, Schobesberger – Kitagawa (80./Badji), Fountas (69./Arase);
Gelbe Karten: Jarjue, Prokop, Monschein; Ullmann, Fountas, Barac, Auer