„Für mich war gleich klar, dass ich zu Rapid wechseln möchte“
skrapid.at: Marco, du bist im Sommer von Graz nach Wien gewechselt und wohnst jetzt seit gut 12 Wochen in der Bundeshauptstadt. Wie geht es dir in deinem neuen Umfeld und wie verlief die Eingewöhnungszeit?
Wien hat nochmal eine andere Dimension als Graz, aber ich habe mich sehr schnell eingelebt und fühlte mich von Tag eins an sehr wohl. Auch meine Mannschaftskollegen haben mir die Eingewöhnungszeit um einiges leichter gemacht. Einige Spieler kannte ich ja schon vom Nationalteam, zudem wohnen mit Leo Greiml, Martin Moormann, Marco Hofer und Dragoljub Savic vier weitere Spieler im selben Jugendwohnheim, von dem her hatte ich auch gleich Bezugspersonen.
Mit zarten 18 Jahren hast du dich für einen Tapetenwechsel entschieden. Wie schwer fiel dir die Entscheidung den Schritt nach Wien zu wagen und von zuhause wegzugehen?
Nachdem ich bereits im Alter von 14 Jahren ins Internat des SK Sturms gekommen bin und so früh gelernt habe selbständig zu sein, fiel mit der Wechsel nach Wien jetzt nicht allzu schwer.
Sportlich war das letzte Spieljahr mit 20 Toren in 21 Spielen und der Torjägerkrone in der ÖFB U18-Jugendliga für dich mehr als erfolgreich. Welche Argumente waren im Sommer dann ausschlaggebend dafür, dass du dich für einen Wechsel nach Hütteldorf entschieden hast?
Es gab auch einige Angebote aus dem Ausland, aber als sich die Möglichkeit für mich ergab zu Rapid wechseln zu können, war für mich schnell klar, dass ich diesen Schritt machen möchte. Rapid ist der größte Verein Österreichs mit unglaublichen Fans, deswegen musste ich nicht lange überlegen.
Sechs Treffer in den ersten sieben Runden in der Regionalliga Ost sprechen für sich. Auch bei einem Testspiel der Profis konntest du deine Torgefährlichkeit schon unter Beweis stellen. Selbst etwas überrascht, dass es von Beginn an so gut läuft?
Dass es auf Anhieb so gut läuft hätte ich mir nicht gedacht. Ein Stürmer wird immer an seinen Toren gemessen, allerdings ist mir der mannschaftliche Erfolg wichtiger. Von dem her hätte ich kein Problem, wenn wir die nächsten Spiele alle gewinnen und ich nicht treffe.
Deine Spielart identifiziert sich sehr stark mit den grün-weißen Tugenden. Wie würdest du dich, deinen Spielertypen selbst beschreiben?
Schwierige Frage, aber ich glaube ich bin ein sehr mannschaftsdienlicher Spieler. In der Steiermark bezeichnet man solche Spieler auch als „Kampfsau“ (lacht). Für meine Körpergröße bin ich sehr robust und Kopfballstark und vor dem Tor weiß ich auch wo der Ball hingehört (schmunzelt).
Der Saisonstart ist mehr als nur positiv verlaufen. Sechs Siegen stehen zwei Unentschieden gegenüber und man ist nach wie vor ohne Niederlage. Verratest du uns das Erfolgsrezept?
Es ist das Ergebnis von der harten und intensiven Vorbereitung. Ich würde sagen wir haben uns den derzeitigen Erfolgslauf hart erarbeitet. Unser Trainer bereitet uns auf jeden Gegner sehr gut vor und jeder weiß genau welche Aufgaben er am Platz zu erledigen hat. Wir funktionieren als Mannschaft sowohl auf als auch abseits des Platzes sehr gut und genau das zeichnet sich auch auf dem Feld aus. Spielerisch wissen wir um unsere Stärken und gegen den Ball arbeiten wir sehr kompakt, keiner ist sich zu schade den ein oder anderen Meter mehr zu laufen.
Du hast den guten Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft angesprochen. Ist es dabei auch von Vorteil, dass es keine großen Altersunterschiede gibt?
Aufjedenfall. Wir sind eine eingeschworene junge Mannschaft, wo der Altersunterschied sehr gering ist und dadurch hat man auch viele gemeinsame Interessen. In der Freizeit gehen wir gerne mal gemeinsam Essen oder unternehmen etwas zusammen und das trägt natürlich positiv zur Harmonie innerhalb des Teams bei.
Für eine stetige Weiterentwicklung benötigt man auch ein klares Ziel vor Augen. Wie sieht die Zielsetzung innerhalb der Mannschaft aus?
Wir denken von Spiel zu Spiel und richten unseren Fokus immer auf die kommende Aufgabe. Mit dieser Herangehensweise sind wir bisher sehr gut gefahren. Auf dem Platz wollen wir gegen jeden Gegner unser Spiel aufziehen was letztendlich dabei rauskommt wird sich am Ende zeigen.
Wohin soll deine Reise im besten Fall in den kommenden Jahren führen?
Ich bin froh jetzt in Wien zu sein und glücklich darüber wie es aktuell läuft. Das nächste Ziel ist es den Sprung in den Profikader zu schaffen. Man hat jetzt wieder beim Dalibor Velimirovic gesehen wie schnell es gehen kann. Als kleiner Junge träumt man natürlich auch von den Top-Ligen Deutschland, England und Spanien. Aber ich konzentriere mich auf das hier und jetzt und versuche von Spiel zu Spiel meine Leistung zu bringen.