Demir-Geniestreich beschert den 4. Heimsieg in Folge
Mit der Ankunft im Allianz Stadion war heute eines gewiss: Die grün-weiße Ergebniskurve sollte nach dem heutigen Heimspiel gegen die SV Ried wieder nach oben zeigen und der zweite Platz maximal gefestigt werden! Die makellose Heimbilanz über die Innviertler garantierte leider keinen Selbstläufer. Ganz im Gegenteil. Die 3:4-Auswärtsniederlage vom Herbst ist nicht vergessen, die sportliche Revanche dafür soll heute gelingen.
In der Vergangenheit bereiteten die Wikinger aus dem Innviertel unserem Cheftrainer Didi Kühbauer mehr Leid als Freud. Auf der Suche nach dem passenden Erfolgsrezept, entschied sich Kühbauer daher mit seinem Trainerteam für folgende Variation: Im Tor Strebinger, eine Reihe davor Stojkovic, Greiml, Barac und Ullmann. In der Schaltzentrale agierten Ljubicic und Petrovic. Kara an vorderster Front mit Fountas als hängende Spitze, flankiert von Schick und Arase. Geballte Offensivpower lauerte auf der Bank mit Ritzmaier, Knasmüllner, Demir und Alar!
Jene Elf-Rapidler auf dem Grün rechtfertigten ihre Nominierung für die Startelf von Beginn an. Die erste Chance resultierte nach schnellem Kombinationsspiel, ehe Kapitän Ljubicic im Zentrum zum Abschluss kam. Deutlich gefährlicher hätte der zweite Vorstoß von Ljubicic enden können, wäre nicht ein Bein des Gegners noch an den Ball gekommen (8.). Damit war aber klar, in welche Richtung es heute gehen würde. Fountas kombinierte sich nach Zusammenspiel mit Ullmann in den Strafraum, beim Anvisieren des langen Ecks fehlte jedoch die Präzision (13.). In Minute 17 zappelte der Ball zwar im Netz der Gäste, nachdem ein Ullmann-Heber über Radlinger hinweg und direkt vor den Beinen von Kara landete, das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits – eine ähnlich knappe Entscheidung wie in der Vorwoche!
Der Druck der Hütteldorfer wurde von Minute zu Minute größer, in nahezu allen Belangen war es eine sehr klare Angelegenheit in Hälfte eins – lediglich das Ergebnis sorgte noch für einen Gleichstand. Ausschlaggebend dafür waren auch die schnellen Händen des Gäste-Keepers, der einen straffen Linksschuss von Ullmann gerade noch über den Kasten lenkte (31.). Mit der Folgeaktion spitzelte Fountas aus spitzem Winkel den Ball am Schlussmann vorbei, noch vor der Torlinie konnte ein Ried Verteidiger klären – schade (33.)! Der letzte Höhepunkt im ersten Abschnitt war zugleich das erste offensive Lebenszeichen der Gäste. Dabei profitierte Strebinger von seiner Körperlänge, als er mit einer Flugparade den gefinkelten Abschluss von Möschl aus dem Eck kratzte (40.) – Pause!
Für Rapid entwickelte sich das Spiel nach dem Seitenwechsel zu einem Wettlauf gegen die Zeit, während es für die Rieder ein Spiel mit der Zeit war. Die Kühbauer-Elf glänzte immer wieder mit einem schnellen Passspiel in die gefährlich Zone, genau jene Geschwindigkeit wurde den Gästen, besser gesagt Boateng zum Verhängnis, als der Verteidiger Fountas nur mehr per Foulspiel stoppen konnte – zweimal Gelb bedeutete Gelb-Rot – Rapid war somit ab der 61. Minute in Überzahl! Ein personeller Vorteil, der aber zugleich auch dazu führte, dass die Wikinger immer mehr Beton anrühren würden, je länger das Spiel dauerte.
Schnelle Seitenverlagerungen, um so die Defensive der Gäste in Bewegung zu halten und mögliche Räume aufreißen zu können, das war die Devise. Einen Kara-Abschluss konnte Radlinger noch sicher parieren, der Distanzschuss von Petrovic zwang den Keeper dann zu einer ungewöhnlichen Beachvolleyballer-Abwehr (73.). Und die Uhr tickte weiter – gegen Rapid, für Ried! Mit der Einwechslung von Yusuf Demir kam zusätzlicher Wind ins Offensivspiel. Zunächst legte der Youngster noch ab auf Kara, kurz darauf fand er sich selbst in einer aussichtsreichen Position wieder, Keeper Radlinger war mit einer Fußabwehr zur Stelle (78.). Der Wille das Spiel zu gewinnen war allemal da, so auch in der 85. Spielminute als Schick eine Flanke volley verwertete, der Ball im Netz zappelte, leider aber nur im Außennetz. 88. Minute – Kapitän Ljubicic feuerte eine Rakete ab, wieder waren es die Fingerspitzen von Radlinger die einen Torerfolg zu Nichte machten. Es musste ein Geniestreich her und der folgte vom jüngsten Rapidler auf dem Feld: Yusuf Demir brillierte mit seinem gefühlvollen linken Fuß und versenkte das Leder aus großer Distanz aber sowas von unhaltbar im Kreuzeck – 1:0 (90.)! Das erlösende Führungstor war geglückt, das Spiel kurz darauf beendet – wir gewinnen auch das vierte Heimspiel im neuen Jahr – Bravo, Rapid!
Fotos: GEPA