125 JAHRE SK RAPID
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29.05.2021
Rapid II, 2. Liga

SK Rapid II: Die Premiere ist vorbei

Die Geschichte ist hinlänglich bekannt, der insolvente SV Mattersburg musste den Hut nehmen und verabschiedete sich aus der österreichischen Bundesliga. Die schon abgestiegene WSG Tirol blieb erstklassig und spielte eine beachtliche Bundesligasaison, doch das Hauptaugenmerkt soll nicht auf Österreichs höchster Spielklasse liegen, sondern eine Etage darunter. Ab dem 13. August des vergangenen Jahres war klar, Rapid II ist Teil der 2. Liga und spielt fortan gegen Profiteams aus dem ganzen Land.

Mit der roten Laterne und grünen Ohren ging der Herbst für die jungen Rapidler zu Ende. Trotz zahlreicher couragierter Auftritte mit spielerisch starken Leistungen, gab es am Ende des Jahres 2020 gerade einmal sechs magere Punkte für Grün-Weiß. Die harte Arbeit wurde nicht immer belohnt, ganz im Gegenteil, oftmals wurden gewonnen geglaubte Partien in den letzten Minuten noch gedreht. Sechs Spiele wurden denkbar knapp mit einem Tor Unterschied verloren. Somit war die Zielsetzung für das Frühjahr klar: Die Erfahrung in Punkte ummünzen, denn niemand will in Hütteldorf etwas mit dem Abstieg zu tun haben. „Wichtig wird sein den nächsten Schritt zu machen. Wir müssen uns weiterentwickeln und punkten“, gab der sportliche Leiter Rapid II, Akademie und Nachwuchs Willi Schuldes die Richtung vor.

Stark im Duell und eiskalt im Abschluss: Kapitän Oliver Strunz war für den Siegestreffer gegen Amstetten verantwortlich.

Die Richtung stimmte von der ersten Sekunde an. So wurde das Jahr 2021 mit starken Testspielauftritten sowie einer neuen Grundordnung eingeleitet und brachte endlich den ersten Heimsieg von Rapid II in der 2. Liga. Am 12.02., zum Auftakt des Frühjahrs, besiegten die jungen Hütteldorfer den SKU Amstetten mit 1:0. Goldtorschütze Oliver Strunz traf per Kopf und zeigt sich nach dem Spiel hocherfreut: „Wir traten als Mannschaft auf. Die Leistung in der ersten Hälfte war wirklich stark. Genau so soll es weitergehen.“ Und genau so ging es weiter: 3:2-Auswärtssieg bei Peter Pacults SK Austria Klagenfurt, die nach dem Hinspiel in der Relegation mit einem Schritt vor einer Bundesligateilnahme in der kommenden Saison stehen. Es folgte das große Highlight, das wohl beste Spiel in dieser Saison. Am Sonntagvormittag kam es zum Duell gegen den FC Liefering. 1:0-Sieg gegen die Bullen, drei Siege in Folge, der Anschluss war hergestellt, die Grün-Weißen waren endlich auch punktetechnisch in der 2. Liga angekommen. Mit aber auch gegen den Ball war das Spiel gegen die Salzburger zum Teil herausragend. Siegtorschütze Lion Schuster ist ein Paradebeispiel für die starke Entwicklung einiger junger Spieler in dieser Spielzeit. Schon während der Saison kam der 20-jährige Mittelfeldspieler bei den Profis zum Einsatz, gegen Ende war er bei Didi Kühbauer gesetzt und zeigte mit tollen Leistungen in Österreichs höchster Spielklasse auf. 

Großer Jubel nach dem Siegestreffer gegen Liefering bei Lion Schuster.

Alles alle auf eine längere Siegesserie hofften, gab es einen Dämpfer gegen die Juniors OÖ. Gegen den Tabellennachbarn setzte es für die Hütteldorfer eine unglückliche 1:2-Niederlage in Wels. Die Rehabilitation im Stadtduell gegen den FAC misslang ebenfalls. In Floridsdorf mussten sich die Grün-Weißen mit 0:1 geschlagen geben. Doch so schnell die Euphorie verfolg, so schnell war sie auch wieder zurück. Zuerst drehten unsere Youngsters einen Rückstand im Heimspiel gegen Dornbirn und gingen als Sieger vom Platz, nach der Länderspielpause hieß der Gegner SV Lafnitz. Rapid II kam, sah und siegte beim damaligen Tabellenführer aus der Steiermark und verließ damit auch rechnerisch endgültig die Abstiegszone. Marco Fuchshofer erzielte dabei wohl den schönsten Treffer in dieser Saison. Der Startschuss in einen unglaublich intensiven April war geglückt. Weniger glücklich verliefen jedoch die weiteren Spiele. Binnen neun Tagen setzte es drei empfindliche Niederlagen. Zwei davon gegen die direkte Konkurrenz. Tiefstehende Lustenauer machten den Hütteldorfern das Leben genauso schwer, wie die effiziente Truppe aus Steyr. „Bei Spielen, wo der Gegner tief steht und nur das Tor verteidigen will, ist es wichtig, dass wir abgebrühter sind und alle Dinge versuchen, um ein so ein Spiel zu gewinnen. Da haben wir uns noch sehr schwer getan heuer. Nichtsdestotrotz haben wir uns schon gut weiterentwickelt in die Richtung, Luft nach oben gibt es aber immer“, erkannte auch Cheftrainer Franz Maresch die Probleme seiner Truppe gegen vermeintlich schwächere Gegner. Doch der Entwicklungsprozess der jungen Mannschaft lief weiter und war nicht nur spielerisch, sondern auch punktemäßig gegen Ende der Saison wieder erfolgreich. 

In Wr. Neustadt war es gegen Horn ein enges Spiel, das Rapid II am Ende für sich entscheiden konnte.

Einem mehr als verdienen 1:0-Heimsieg gegen den SV Horn, bei dem Kapitän Oliver Strunz seinen siebenten Saisontreffer im 14. Zweitligaspiel erzielte, folgte ein Remis beim GAK. In der steirischen Landeshauptstadt schlichen sich wieder ein paar alte Muster aus dem Herbst ein. Trotz Führung mussten die Hütteldorfer in der Schlussphase aus einer Standardsituation den Ausgleich kassieren. Nach der Niederlage gegen Wacker Innsbruck am drauffolgenden Spieltag gab es für Rapid II dennoch Grund zur Freude. Es war fix: es gibt keinen Absteiger aus der 2. Liga. Ohne Druck spielten die Jungs von Franz Maresch jedoch genauso befreit und spielerisch stark auf, wie in den Runden zuvor. Ein Spiel auf ein Tor endete in Kapfenberg leider nur mit 1:1. Das erste kleine Heimderby in der 2. Liga gegen die Young Violets endete ebenfalls mit einem Treffer beider Mannschaften. Den Rückstand remisierte Oliver Strunz mit einem tollen Tor. Wieder keine Niederlage gab es beim letzten Auswärtsspiel in dieser Saison gegen den SKU Amstetten. Die Niederösterreicher entpuppten sich als kleiner Lieblingsgegner für Rapid II, denn die Mostviertler waren die einzigen, gegen die die jungen Hütteldorfer beide Saisonspiele gewinnen konnten, wenn es auch noch 45. Minuten in Amstetten nicht wirklich danach aussah. Doch mit einer bärenstarken zweiten Hälfte, einem weiteren Treffer von Marko Dijakovic und dem 3:2-Siegestor von Marko Bozic jubelte am Ende Grün-Weiß. Die Premiere in der zweiten Liga ging mit einer doch sehr bitteren 1:2-Niederlage gegen den möglichen Neo-Bundesligisten Austria Klagenfurt zu Ende. Der zwischenzeitliche Ausgleich von Lukas Sulzbacher reichte nicht um eine routinierte Mannschaft in der Schlussphase ins Straucheln zu bringen. Der Abschluss lief nicht nach Wunsch, das Frühjahr jedoch zum großen Teil schon. „Wir sind im vorderen Spitzenfeld der Liga angekommen. Nicht nur die Ergebnisse als solche, sondern auch die statistischen Werte waren im Frühjahr in Ordnung. Wichtig ist, dass die Spieler in dieser Saison im Profifußball angekommen sind“, war Nachwuchsleiter Willi Schuldes zufrieden. 24 Punkte im Jahr 2021 sind beachtlich und macht jetzt schon Vorfreude auf die kommende Saison. Bravo Jungs! 

Fotos: Red Ring Shots & GEPA

Saisonrückblick mit Willi Schuldes

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Tore der Saison von Rapid II

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