SK Rapid II: Heimniederlage gegen Aufstiegskandidaten

Der sportliche Tag der Arbeit startete am Tag nach dem alljährlichen Feiertag im Mai für unsere zweite Mannschaft pünktlich um 10:30 Uhr mit dem Anpfiff des Zweitligaspiels gegen den FC Wacker Innsbruck. Der Aufstiegskandidat aus dem Westen Österreich war wieder einmal zu Gast im Allianz Stadion, traf dabei aber vorerst (noch) auf Rapid II, das große Ziel der Innsbrucker ist jedoch erneut zurück in die tipico Bundesliga zu kommen und dazu zählten heute nur drei Punkte. In das erwartend schwere Spiel ging die Mannschaft von Cheftrainer Franz Maresch mit einigen personellen Änderung im Vergleich zum Remis in der Vorwoche gegen den GAK. Im Tor begann wieder Hedl, die Viererkette davor blieb unverändert, doch Bosnjak stand heute in der ersten Elf, für ihn rückte Bozic erstmals auf die Bank. Völlig neu besetzt war das Sturmzentrum mit Binder und dem wiedergenesenen Savic, die beide an vorderster Front agierten.

Trotz Sonnenschein war das alles andere als ein Kaiserwetter am heutigen Sonntagvormittag. Immer wieder pfiffen orkanartige Böen durch das Allianz Stadion, der Hütteldorfer Westwind stellte seine Kräfte unter Beweis. Bei solchen windigen Verhältnissen zählte nur ein Motto: Flach spielen und hoch gewinnen! So startete unsere Mannschaft auch: Savic wurde nach einer schönen Kombination auf der linken Seite freigespielt, er setzte sich gut durch und flankte die Kugel butterweich in die Mitte. Binder behauptete seine 1,95 Meter gegen zwei Gegenspieler und köpfelte die Kugel nur Zentimeter am kurzen Eck vorbei (4.). Nach guten Anfangsminuten kamen aber auch die Gäste immer besser ins Spiel. Gerne arbeiteten sich die Innsbrucker über die Flügel nach vorne und holten so in der ersten Viertelstunde insgesamt fünf Corner heraus. Während die ersten drei gut verteidigt wurden, resultierte aus dem vierten der frühe Führungstreffer für den FC Wacker Innsbruck. Von rechts segelte das Spielgerät an die zweite Stange, wo sich ein Spieler der Gäste im Kopfballduell durchsetzte und den Ball quer vor das Tor beförderte. Es folgte ein wildes Gestocher mit dem besseren Ende für Wacker – 0:1. Die Antwort der Hütteldorfer fiel zwar grundsätzlich positiv aus, da es spielerisch weiterhin gut lief, aber im letzten Drittel waren die Aktion oftmals nicht zwingend genug. Viel lief über den auffälligen Savic, seine Hereingaben von links konnten im Zentrum aber leider nicht verwertet werden.

Beim Verwerten von Chancen waren im Gegensatz dazu aber die Tiroler eiskalt. Ein Fehler im Aufbauspiel der Grün-Weißen, die heute trotz Heimspiel in den Gründungsfarben Rot und Blau spielten, und schon marschierte der Aufstiegskandidat nach vorne. Toptorjäger Fridrikas setzte sich mit Tempo gegen Querfeld durch, hob den Blick und bediente Ronivaldo, der nur noch zum 0:2 einschieben musste (22.). Gerade als jeder dachte es könnte wohl kaum schlimmer kommen, mussten die Hütteldorfer dann auch noch einen Verletzungsausfall verkraften und so war Cheftrainer Maresch zum ersten ungewollten Wechsel gezwungen. Kanuric musste mit muskulären Problemen vom Feld und wurde ersetzt von Bozic (28.). Es entwickelte sich ein vom Wind geprägtes Spiel, die Standardsituationen der Gäste blieben gefährlich, aber Hedl war bis zum Pausenpfiff stets zur Stelle. Offensiv blieb es bei Rapid II vor allem bei guten Ansätzen, die aber nie richtig gefährlich zu Ende gespielt wurden. Kurz vor der Pause entwischte Binder seinem Bewacher und konnte nur mit einem harten Foul gestoppt werden. Der Schiedsrichter entschied sofort auf Freistoß und zeigte dem Tiroler Abwehrspieler die zweite gelbe Karte (43.). Nach dem Platzverweis für die Gäste geschah nichts mehr – Pause in Hütteldorf!

Zusätzlich zu einem Mann mehr und dem Rückenwind kam auch noch mehr Offensivpower aufs Feld. Stürmer Strunz wurde für Mittelfeldspieler Bosnjak zur Pause eingewechselt und brachte direkt Präsenz ins Angriffsspiel. Es dauerte keine drei Minuten, da hatten wohl alle Grün-Weißen den Torschrei auf den Lippen. Bozic zirkelte einen Freistoß mustergültig aus 20 Metern über die Mauer, aber der Keeper der Gäste packte all sein Können in die Parade und fischte das Leder aus dem Kreuzeck (48.). Es ging weiter in eine Richtung, die Tiroler igelten sich hinten ein und Rapid II nahm das Heft in die Hand. Bis zur nächsten guten Möglichkeit dauerte es aber noch. Dijakovic versuchte es wieder aus einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld, doch die Kugel flog über das Tor (56). Zwei Minuten später tauchte Strunz allein vor dem Tormann der Innsbrucker auf, doch es ertönte der Abseitspfiff – das war haarscharf (58.).  

Es war der Auftakt zu einer grün-weißen Chancenoffensive. Bozic mit starkem Dribbling auf der linken Seite, nach einem Haken chippte er das Spielgerät an die zweite Stange und Savic schloss aus kurzer Distanz ab. Eine erneut starke Reaktion des Torhüters verhinderte den Anschlusstreffer (63.). Die Hütteldorfer blieben am Drücker und so kam abermals Bozic zur Abschlussmöglichkeit nach einem Corner, aber es zappelte nur das Außennetz (67.). Nur eine Minute später war der Keeper der Gäste wohl endlich geschlagen, aber Binder setzte den Kopfball nach einer Sulzbacher-Flanke an die Unterkante der Latte (68.). Ohne Torerfolg endete die ganz starke Drangphase der Hütteldorfer. Nach einem heftigen Zusammenprall des Tiroler Tormanns und Binder musste das Spiel einige Minuten unterbrochen werden. Für beide ging es verletzungsbedingt nicht mehr weiter (76.).

In den letzten sieben Minuten agierten beide Teams wieder in Gleichzahl. Sulzbacher wurde an der rechten Seitenline heftig niedergestreckt und konnte verletzungsbedingt nicht mehr weitermachen, alle Wechseloptionen waren aber leider schon ausgeschöpft und so waren auch die Hütteldorfer nur mehr zu zehnt. Von Wacker Innsbruck kam wie in der gesamten zweiten Halbzeit gar nichts mehr, aber auch die grün-weiße Schlussoffensive war zu harmlos, um noch Punkte im Allianz Stadion zu lassen. Softic vergab in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz (90+2.) und Strunz verballerte mit dem Schlusspfiff sogar noch einen Strafstoß (90+5.). So feierte der Aufstiegskandidat aus Innsbruck schlussendlich einen eher glücklichen Auswärtssieg in Hütteldorf. Mit einer starken zweiten Halbzeit konnten sich aufopferungsvolle Kämpfen Rapidler leider keinen Punkt sichern, so setzte sich erneut Routine gegen Entwicklung durch.

Fotos: GEPA

Datenquelle: Overlyzer