Auswärtsspiel gegen Famagusta verloren, K.o.-Duell gewonnen
Bei brütender Hitze, 32 Grad um 20 Uhr Ortszeit bei Spielbeginn und so gut wie kein Wind, ging heute Abend im Antonis-Papadopoulos-Stadion in Larnaka das Rückspiel in der 3. Runde der UEFA Europa League-Qualifikation über die Bühne. Nach zuletzt zwei Pflichtspielsiegen in Folge gab es für das Trainerteam keinen Grund in der Startformation viel zu rotieren. Ein Wechsel wurde dennoch vorgenommen. Robert Ljubicic feierte nach zweiwöchiger Abstinenz sein Comeback im defensiven Mittelfeld und ersetzte somit Christoph Knasmüllner, der die Rolle des Jokers einnehmen musste. Mit einem 3:0 Vorsprung aus dem Hinspiel im Rücken, sollte im Hitzekessel von Larnaka der Einzug ins Europa League-Playoff perfekt gemacht werden.
Keine 120 Sekunden dauerte es, bis die stimmungsvolle Atomsphäre der knapp 4.000 Zuseher zum ersten Mal ins Wanken gebracht wurde. Dafür verantwortlich war der neue Mann im defensiven Mittelfeld Robert Ljubicic, der nach einer Schick-Freistoßflanke an der zweiten Stange zum Kopfball kam, aus spitzem Winkel landete der Ball im Außennetz (2.). Indes stieg der Lärmpegel wieder in der 5. Minute an, Strebinger verhinderte aber mit einer starken Parade den Wunsch von Famagusta, früh ein Tor zu erzielen. Eine muntere Partie, in der beide Mannschaften den schnellstmöglichen Weg in die Offensive suchten. So auch nach gut einer Viertelstunde als Kara aus gut 20-Metern einen gefährlichen und unangenehmen Flatterschuss abfeuerte (16.). Ähnliche Variante wählte Grüll, bei dessen Abschluss von der Strafraumgrenze nicht viel für einen Torerfolg fehlte (22.).
Dem Ergebnis aus dem Hinspiel geschuldet, war die Spielausrichtung von Famagusta heute gänzlich eine andere. Mutig und offensiv, versuchte es der amtierende zyprische Cupsieger immer wieder mit gefährlichen Distanzschüssen. Hauptprotagonist in dieser Phase der Begegnung war Schlussmann Strebinger. Der sich das ein oder andere Mal glänzend auszeichnen konnte, vor allem als er einen Weitschuss der Zyprer aus dem Kreuzeck kratzte (34.). Die Null stand noch, der Druck der Hausherren wurde aber zum Ende hin der ersten Spielhälfte immer größer. Kurz vor der Pause sorgte Lafferty dann aber für einen Zustand der Ekstase, nachdem zuvor Strebinger einen Schuss aufs lange Eck noch zur Seite abwehren konnte, der nordirische Stürmer sich die Chance beim Nachschuss aber nicht nehmen ließ – 0:1 (45.)!
Klar war für den zweiten Durchgang, Rapid musste ein anderes Gesicht zeigen! Fountas war es nach der Pause, der es gleich zweimal auf ähnliche Art und Weise wie am vergangenen Donnerstag versuchte, dabei das Leder aber jeweils etwas zu hoch ansetzte (55.). Die größte Chance in diesem Spiel für Rapid erarbeitete sich Ullmann, es blieb bei einer Möglichkeit, weil der Abschluss nur knapp am langen Eck vorbeizog (58.). Ganz still wurde es dann aber in der 65. Spielminute, wenngleich viel Glück bei dieser Aktion dabei war: Kara wurde von Fountas in eine gute Position gebracht, der Abschluss wurde zunächst vom Gegenspieler geblockt, flipperartig prallte die Kugel aber wieder von Kara ab, glücklich über den Tormann hinweg – 1:1 (65.)!
Durch den Ausgleichstreffer war die aufkommende Euphorie bei den Gastgebern dahin, ebenso die lautstarke Unterstützung der heimischen Fans. Grün-Weiß kam vermehrt zu längeren Ballbesitzphasen und ließ die Kugel dabei gut in den eigenen Reihen zirkulieren. Koya Kitagawa feierte rund zehn Minuten vor Schluss sein Comeback, nachdem unsere Nummer 32 zuletzt aufgrund muskulärer Probleme pausieren musste. Die Zeit tickte für Rapid und man hatte nicht mehr den Anschein als würde in dieser Partie noch etwas passieren. Falsch gedacht. Der am heutigen Abend stark aufspielende Richard Strebinger leistete sich bei einer Hereingabe eine kleine Unsicherheit, die Zyprer wussten diese in Person von Roushias zu bestrafen – 1:2 (88.)!
So ärgerlich der Gegentreffer und die damit verbunden Auswärtsniederlage auch war, für den Gesamtscore war dieser reine Ergebniskosmetik. Denn nach Hin- und Rückspiel setzte sich die Kühbauer-Elf schlussendlich mit 4:2 durch und löst damit zugleich das Ticket für eine europäische Gruppenphase. Weiter geht es nun bereits am kommenden Donnerstag mit dem Europa League-Playoff-Heimspiel gegen den ukrainischen Vertreter Sorja Luhansk!
Fotos: GEPA
Anorthosis Famagusta - SK Rapid 2:1 (1:0)
Larnaka, Antonis Papadopoulos Stadium, SR Stavrev (MKD)
Torfolge:
1:0 Lafferty (45.+1)
1:1 Kara (64.)
2:1 Rousias (88.)
Rapid: Strebinger – Schick (61./Wimmer), Greiml, Hofmann, Ullmann – Grahovac, R. Ljubicic (61./Schuster) – Arase (79./Sulzbacher), Fountas, Grüll (68./Knasmüllner) – Kara (79./Kitagawa)
Gelbe Karten: Husbauer, Christodoulopoulos, Risvanis, Artymatas, Lafferty bzw. Ullmann, Greiml, Ljubicic, Schuster, Strebinger