Ein statt drei Zähler in Klagenfurt

Zwischen den UEL-Qualifikationsspielen gegen Trabzonspor wartete heute Nachmittag keine minder wichtige Aufgabe auf die Grün-Weißen. Im ersten Bundesligaauswärtsspiel 2024/25 war die Klauß-Elf zu Gast am Wörthersee bei der Austria aus Klagenfurt. Im Vergleich zum Donnerstagspiel in der Türkei wurden doch einige Veränderungen in der Startformation vorgenommen. So startete Pauli Gartler erstmals seit Mai 2023 wieder im Tor. Stammtormann Niki Hedl musste heute leicht angeschlagen pausieren – mehr Vorsicht, als Sorge. Die Viermann-Abwehr bildeten Bundesligastartelfdebütant Benjamin Böckle, Serge-Philippe Raux Yao, Maxi Hofmann und Bendegúz Bolla. Der Goldtorschütze von Donnerstag Lukas Grgic agierte wie gewohnt im Zentrum, dieses Mal gemeinsam mit Allrounder Moritz Oswald. Kapitän Matti Seidl und Louis Schaub bespielten die offensiven Halbräume bzw. Flügeln, Dion Beljo stürmte gemeinsam mit Furkan Dursun. Die Voraussetzungen waren angesichts der letzten fünf Pflichtspielsiege gute, wenngleich diese nach vier Minuten in den Hintergrund rückten…

…denn die Gastgeber aus Kärntner hatten den Blitzstart auf ihrer Seite. Ben Bobzien ließ sich die erste Chance alleine vor Schlussmann Pauli Gartler nicht nehmen – 1:0 (4.). Schnell wurde spürbar vermittelt, dass die restlichen 86+ Spielminuten alles andere als ein Selbstläufer werden würden, vielmehr wurde unseren Hütteldorfern einmal mehr von den Kärntnern alles abverlangt. Aber alles der Reihe nach: Ein erstes offensives Lebenszeichen folgte in der 7. Minute, nachdem Benny Böckle über die linke Außenbahn für ein hohes Zuspiel in den 16er sorgte, wo Furkan Dursun per Kopf die grün-weiße Angriffsabteilung zum Dienst anmeldete. Fünf Minuten später wurde es deutlich knapper, als Louis Schaub mit rechts für den scharfen Stanglpass sorgte und Dion Beljo nur um Zentimeter seinen zweiten Saisontreffer verpasste. Klagenfurt führte und konterte, Rapid dominierte und drängte auf den Ausgleich. Der Druck nahm von Minute zu Minute weiter zu, ehe ein Premierentorschütze den Spielstand egalisierte. Auf engem Raum und umgeben von einigen Kärntnern fand Moritz Oswald den Platz, den er benötigte, um das Leder mit viel Übersicht ins kurz Eck zu legen – 1:1 (11.). In seinem 50. Bundesligaspiel gelang unserer Nummer 28 der erste Pflichtspieltreffer für Grün-Weiß!

Es war ein sehr dominanter Auftritt der Grün-Weißen, die sich hauptsächlich in der Hälfte der Klagenfurter festsetzten und Ball und Gegner laufen ließen. Das ganze gepaart mit Chancen, wobei die gefährlichste aus der 35. Minute stammte, nachdem die Innenstange des Kärntner-Gehäuses den Führungstreffer von Dion Beljo verhinderte. Bei brütender Hitze blieb es bei einem 1:1 Pausenzwischenstand!

Die zweite Hälfte begann mit einer personellen Veränderung bei Grün-Weiß. Mama Sangare ersetzte zur Pause den Torschützen Moritz Oswald. Eine überaus harte Schiedsrichter- bzw. VAR-Entscheidung, zu Gunsten Rapids, sollte die zweiten 45-Minuten mitprägen. Furkan Dursun stürmte nach einem Konter auf den Klagenfurter-Verteidiger zu, legte sich das Leder am Gegenspieler vorbei und wurde zu Fall gebracht. Foul richtige und rot für Mahrer harte Entscheidung. Rapid somit ab der 51. Minute in Überzahl. Der Spielverlauf aus der ersten fand seine Fortsetzung in der zweiten Spielhälfte. Die Räume wurden durch den Platzverweis größer und davon wollte man profitieren. Weiterhin aber leider erfolgslos. Dion Beljo scheiterte per Kopf als auch mit dem Fuß am Keeper der Hausherren und Kapitän Matti Seidl verzog über das Tor. Chancen im Minutentakt, die Führung wäre mittlerweile schon hochverdient gewesen.

Nach knapp einer Stunde wurden Lukas Grgic und Furkan Dursun in den Feierabend entlassen. Guido Burgstaller und Isak Jansson sollten das Offensivpensum noch weiter erhöhen. Mit dem In-Game Coaching und der Umstellung, einen offensiven Spieler für einen defensiven Mittelfeldmann zu bringen, gab Cheftrainer Robert Klauß von der Seitenlinie die Marschrichtung für die Schlussphase vor. Dabei bewies unser Trainer beinahe ein goldenes Händchen, dafür hätte der Kopfball von Guido Burgstaller aber im und nicht neben dem Kreuzeck landen müssen. Angetrieben vom lautstarken Einklatschen der Rapidviertelstunde sowie dem darauffolgenden Fangesang „Auf, Auf Hütteldorf…“ warfen Matti Seidl & Co noch einmal alles nach vorne. Die Zeit tickte in diesem Fall gegen uns und für Klagenfurt. Aber das Spielgerät wollte kein zweites Mal an diesem Nachmittag hinter den Torhüter der Klagenfurter. So kitzelte auch ein Sangaré-Distanzschuss nur die Oberlatte. Die siebenminütige Nachspielzeit brachte auch nicht mehr den erhofften Siegestreffer und so blieb es am Ende beim 1:1 Remis!

Fotos: GEPA