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29.09.2015

Unser Fußballjargon ist einmalig

Seit jeher haben die Fußballer und die Fans ihre Sprache auch mit lokalen Mundartausdrücken angereichert, sie machen sich also die Terminologie des Spiels mundgerecht. So wird beispielsweise das runde Leder in Österreich Wuchtl, Laberl, Blunzn, Haut, Duchant, Wuhle oder Frucht genannt, in Deutschland gibt es die Ausdrücke Pille, Kirsche, Pocke und einige andere.

Zudem gibt es in Österreich viele Ausdrücke für technische Kabinettstückerln, zum Beispiel Wörter wie Eisnbohna, Guakal oder Schubfa. Manche Ausdrücke sind nur aus der österreichischen Fußballgeschichte heraus erklärbar. Dazu gehört beispielsweise das Steirergoal. Es geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Rudolf Hiden zurück, den legendären Tormann des Wunderteams. Der Grazer galt schon in jungen Jahren als Talent. Mit 18 wechselte er zum damaligen Spitzenklub Wiener AC. Als er bei seinem ersten Spiel für die Wiener einen haltbaren Schuss passieren lässt, ätzt sein Vordermann, der Verteidiger Karl Sesta: "So a Dial kon nua a Schdeira griagn!" (So ein Tor kann nur ein Steier bekommen.)

Dial für Treffer, Verkleinerung von Türe – das ist auch ein schönes Beispiel für unseren spielerischen Umgang mit der Sprache. Interessant ist auch, dass in Deutschland viel stärker eingedeutscht wird, als in Österreich. Wir in Österreich sagen Corner, Ball im Out, Offside etc., die Deutschen sagen nur Eckball, Eckstoß, Ball im Aus, Abseits. Der Grund hiefür ist inzwischen gut erforscht: In Deutschland hat in der Frühphase des Fußballspiels ein Gymnasiallehrer eine Wortliste mit Eindeutschungen gemacht und darauf gedrängt, dass seine Übersetzungsvorschläge auch tatsächlich eingehalten werden. In Deutschland ist diese Initiative sehr wirksam gewesen, bis nach Österreich ist sie nicht gedrungen – in die Schweiz übrigens auch nicht.

Bis zum heutigen Tag verträgt sich unsere Mundart gut mit dem Englischen, man denke an Ausdrücke wie Aansergoalie, Cornerschdangl oder Outwachler. Und zum englischen Ausdruck Match haben wir eine Verkleinerungsform gebildet: das Metscherl.

Kleines Wörterbuch zum Fachjargon der Fußballer und der Fußballfans

Dieses Lexikon beinhaltet auch einige weniger bekannte Ausdrücke aus dem allgemeinen Sprachgebrauch, die auf der Mundartversion dieser Webseite zu finden sind und Fremden wohl nicht geläufig sind.

Hier geht's zum "Wöatabiachl"