Europacup, wir kommen!

Ein letztes Mal öffnete das Allianz Stadion in der Saison 2024/25 seine Pforten. Es ging um nichts geringeres, als um einen Europacup-Startplatz für die kommende Spielzeit. Und nach dem bitteren 1:3 im Hinspiel war klar: Im Heimspiel muss ein Sieg her. Und dann sahen die knapp 18 200 Zuschauer:innen ein Fußballmärchen. Unsere Jungs drehten das Play-Off und qualifizierten sich für Europa – angeführt von Guido Burgstaller, der sich in seinem letzten Spiel als Profi nicht nur mit einer Vorlage, sondern auch mit einem Tor verabschiedete.

Um das Märchen zu vollbringen wurde diese Elf aufs Feld geschickt: Wie gewohnt war Niklas Hedl als Rückhalt gefragt. In der Viererkette, die für mehr defensive Stabilität sorgen sollte, verteidigten Bendegúz Bolla, Serge-Philippe Raux-Yao, Nenad Cvetković und Dominic Vincze. Davor waren für zusätzliche Absicherung Romeo Amane und Lukas Grgic, der nach überstandener Verletzung die notwendige Portion Kampfgeist mitbrachte, aufgeboten. Schwung in die Offensive sollten Mathias Seidl, Moritz Oswald und Nikolaus Wurmbrand bringen. Vernünftig verabschieden konnte sich auch ein ganz großer Rapidler der letzten Jahre: Im allerletzten Spiel seiner Karriere durfte Guido Burgstaller als Sturmspitze und Kapitän seine Mannschaft auf's Feld führen!

Die ersten Minuten nach Anpfiff gehörten den Stahlstädtern. Dann aber wurden unsere Rapidler wach und zeigten mit ersten noch zaghaften Angriffen, dass sie das Ergebnis vom Donnerstag wiedergutmachen wollten. Nach gut fünf Minuten dribbelte sich unser heutiger Kapitän in den Strafraum, kam aber nicht zum Schuss. Kurz darauf waren die Rapidler erneut gefährlich nah vor dem Tor. Ein Abstimmungsfehler zwischen Bendi Bolla und Niki Wurmbrand verhinderte aber einen Abschluss aus gut 20 Metern. Letzterer musste wenig später verletzungsbedingt vom Feld – für ihn kam Andrija Radulović. Unsere Grün-Weißen Rapid blieben am Drücker, kamen vor allem über Eckbälle zu Chancen. So auch nach einer Radulovic-Hereingabe, als ein Athletiker einen Seidl-Abschluss aus spitzem Winkel gerade noch von der Linie kratzen konnte (25.).

Und dann, wie sollte es anders sein, gelang unserer Nr. 9 der völlig verdiente Führungstreffer! Guido Burgstaller fing einen Freistoß aus dem LASK-Sechzehner ab, schaut auf und traf dann überlegt zum 1:0 (31.). Auch die nächste Möglichkeit war auf Seiten der Grün-Weißen: Ein Freistoß von Mathias Seidl landete bei Nenad Cvetkovic, der per Kopf verlängerte aber keinen Mitspieler fand. Und dann Tiki-Taka unserer Offensivabteilung: Über Momo Oswald kombinierten sich Guido Burgstaller und Matti Seidl knapp vor das Tor - Seidl wurde gerade noch beim Abschluss gestört und so rollte der Ball ins Aus (43.). Damit ging es in die Kabinen.

Gleich nach Wiederanpfiff war unser Kapitän wieder in den ersten Angriff verwickelt, Burgi kam aber um eine Schuhlänge aber zu spät und so landete der Ball unberührt im Aus. Auch Moritz Oswald prüfte den LASK-Keeper mit einem Abschluss aus der zweiten Reihe (54.). Und wieder Guido Burgstaller: Moritz Oswald, Bendi Bolla und Dominic Vincze kombinierten sich bis in den Sechzehner, wo der Schussversuch unserer Nr. 9 noch abgeblockt werden konnte (63.). Auch auf der anderen Seite ging es zwischenzeitlich heiß her. Ein Linzer dribbelte sich bis vor das Tor von Niklas Hedl. Unser Tormann reagiert geistesgegenwärtig und konnte den Ball noch an die Stange lenken (65.). Nur wenige Momente nach seiner Einwechslung brachte Louis Schaub das Spielgerät mit einem starken Dribbling nach vorne, zog in die Mitte und steckte durch auf Mathias Seidl, der zuerst beim Abschluss gehindert wird und den zweiten Versuch ins Außennetz hämmert (71.).

Zu Beginn der Rapidviertelstunde kam es zum VAR-Check. Schiedsrichtiger Jäger sah sich einen Zweikampf zwischen Andrija Radulovic und Hrvoje Smolcic genauer an und entschied richtigerweise auf Elfmeter. Zum Strafstoß trat wie schon im Hinspiel Matti Seidl an - und verwandelte eiskalt zum 2:0 (79.)! Dann kam der LASK kurz auf, erzielte einen Abseitstreffer, doch der Schlusspunkt gehörte erneut dem SK Rapid: Nach einer Burgstaller-Flanke hämmerte Ercan Kara das Leder zum Matchwinner in die Maschen - 3:0! Dann der erlösende Schlusspfiff! Und damit war klar: wir sehen uns auch nächste Saison im Europacup!

Fotos: GEPA