05.12.2025Verein

Präsident Wrabetz: „National ist noch alles möglich“

Für unsere Weihnachtsausgabe des Rapid Magazins vereinbarten wir am Rande der Hauptversammlung zwei Interviewtermine mit Präsident Alexander Wrabetz anlässlich der beginnenden zweiten Amtszeit.   

Dass wir am vergangenen Mittwochabend dieser Woche auch über entscheidende Änderungen im Trainerstab der Profimannschaft zu sprechen haben, dachte damals keiner der Gesprächspartner. Aus Aktualitätsgründen möchten wir hier schon eine Vorauszug des Talks, der dann wie geplant Mitte Dezember für unser offizielles Klubmagazin fortgesetzt wird, bieten.

Rapid Magazin (RM): Herr Präsident, hätten Sie am Tag der Hauptversammlung gedacht, dass wir keine zwei Wochen später solch fundamentale Änderungen im Trainerteam haben werden?

Alexander Wrabetz (AW): „Absolut nicht, ganz im Gegenteil. Ich war sehr optimistisch, dass wir nach den drei Siegen gegen Ried und Sturm in der Liga sowie gegen St. Pölten im Cup die ganz große Krise überwunden hätten. Auch wenn die darauffolgende Heimniederlage gegen Craiova enttäuschend war, hatte ich die große Hoffnung, dass wir nach der November-Länderspielpause entscheidende Verbesserungen für die letzten Partien des Jahres sehen werden. Leider kam es bekanntlich ganz anders.“

RM: Manche meinen, die Freistellung von Peter Stöger kam zu spät, andere wieder, man hätte ihm und Thomas Sageder mehr Zeit geben müssen. Was meint der Präsident?

AW: „Ich denke, dass dies nur jene wirklich beurteilen können, die ganz nahe bei der Mannschaft und dem Trainerteam sind. Da haben wir mit Markus Katzer einen Geschäftsführer Sport, bei dem dies der Fall ist. Seine Empfehlung war nach der Rückkehr von der klaren Niederlage in Polen ganz eindeutig und auch nachvollziehbar, daher sind wir dieser als Präsidium auch gefolgt.“      

Präsident Alexander Wrabetz © SK Rapid|Widner

RM: Wie soll es nun in der Thematik der Cheftrainerposition für unsere Profimannschaft weitergehen?

AW: „Da haben wir ein ganz klar definiertes Vorgehen. Als Präsidium haben wir Markus Katzer beauftragt, den Markt zu sondieren und in naher Zukunft auch Vorschläge zu präsentieren. Diese Aufgabe fällt so wie beispielsweise Spielertransfers zu hundert Prozent in den Verantwortungsbereich der Geschäftsführung Sport und ich bin sicher, dass es viele interessierte und geeignete Coaches aus dem In- und Ausland gibt. Der Vorteil ist, dass wir unter keinem extremen Zeitdruck stehen, wobei der künftige Cheftrainer schon mit Start in die Vorbereitung auf die Frühjahrssaison fixiert sein sollte.“

RM: Welche Vorgaben gibt es vom Präsidenten bzw. dem Präsidium für die Suche nach einem neuen Cheftrainer bzw. Trainerteam?

AW: „Markus Katzer und sein Team bringen hier die notwendige Expertise mit und haben ein klares und mit unserem Sportausschuss abgestimmtes Anforderungsprofil erstellt. Klar ist, dass es gewisse finanzielle Rahmenbedingungen gibt, die einzuhalten sind, und wir eine Persönlichkeit haben wollen, die die deutsche Sprache beherrscht.“

RM: Apropos Markus Katzer: Wie sehr haben die wochenlangen und medial befeuerten Gerüchte, dass unser Geschäftsführer Sport zum Ligakonkurrenten nach Salzburg wechseln könnte, für Unruhe gesorgt?

AW: „Das war intern nebensächlich. Markus hat ja auch öffentlich mehrfach betont, dass das für ihn kein Thema ist. Zudem gab es weder eine Anfrage noch gar ein Angebot aus der Mozartstadt an uns und wurde der Vertrag von uns erst im Mai vorzeitig bis Ende 2027 verlängert. Jetzt wollen wir gemeinsam wieder in ruhigere Gewässer kommen und möglichst viele Spiele bis Weihnachten gewinnen. Auf nationaler Ebene ist auf alle Fälle noch alles möglich. Wir überwintern bekanntlich im Cup und in der Bundesliga herrscht eine einmalige Tabellenkonstellation. Zwei Punkte Rückstand auf Platz 1 ist grundsätzlich eine sehr gute Ausgangsposition, auch wenn wir genau wissen, dass es nach hinten ähnlich eng ist.“       

Unser Präsident auf Europacupreise in Polen. © SK Rapid|Widner

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