Im Magazin "Profil" der letzten Woche (Nr. 46/9. November 2009) erschien auf Seite 17 ein ca. halbseitiger Artikel, der etliche Rapid-Fans vor den Kopf stieß - und auch unsere Vereins-Verantwortlichen. Ausgangspunkt war das Spiel unserer Mannschaft gegen Hapoel Tel Aviv. Unter dem Titel "Judenschweine" war ein Foto der "Ultras Rapid" abgebildet mit folgender Bildunterschrift: "Ultras Rapid. Die Anhänger des Wiener Fußballclubs stimmten bei dem Match gegen Hapoel Tel Aviv antisemitische Sprechchöre an." Im Text hieß es u.a. weiter: "Verstörende Szenen spielten sich vergangenen Donnerstag beim Europa-League-Spiel zwischen SK Rapid und Hapoel Tel Aviv im Ernst Happel-Stadion ab: Wenige Minuten nach Spielbeginn war von einem Teil der Rapid-Fans folgender Sprechgesang deutlich zu hören: 'Hey, hey, wer nicht hüpft, der ist ein Jude.'"In Rücksprache mit Präsident Rudolf Edlinger und Klubservice-Leiter Andy Marek hat OIiver Pohle, Chef der "Ultras Rapid" folgende Gegendarstellung verfasst, die in der dieswöchigen Ausgabe von "Profil" in gekürzter Version auf S. 8 veröffentlicht wurde. Der SK Rapid möchte damit die respektlosen wie falschen Anschuldigungen gegenüber den "Ultras Rapid" aufzeigen und den führenden Fanklub des Block West in seiner Distanzierung gegen oberflächlichen Journalismus unterstützen.„Es zählt der Verein, nicht der Glaube“Schlägt der geneigte Leser die „Profil“-Ausgabe Nr. 46 vom 9. November 2009 auf Seite 17 auf, so werden ihm gleich mehrere Eindrücke vermittelt. Rapid-Fans werden kollektiv in Zuge des Europa League-Spiels unter dem unmissverständlichen wie plakativen Titel „Judenschweine“ in einen antisemtischen Kontext gestellt um jeglicher Missinterpretation aus dem Weg zu gehen, wird in der Bild-Unterschrift angeführt: „Ultras Rapid. Die Anhänger des Wiener Fußballclubs stimmten bei dem Match gegen Hapoel Tel Aviv antisemitische Sprechchöre an“. Und der SK Rapid, der in permanentem Austausch mit seinen Fangruppen steht, soll dies, so wird zwischen den Zeilen suggeriert, tolerieren? Ein kurzer Blick zurück: Am Spieltag der Partie SK Rapid – Hapoel Tel Aviv trafen sich in einem Büro in den Katakomben des Ernst Happel-Stadions Klubservice-Leiter Andy Marek, „Ultras Rapid“-Chef und Vorsänger Oliver Pohle, sowie ein Vertreter der UEFA, dem europäischen Fußballverband, unter dessen Schirmherrschaft die Europa League ausgetragen wird. Thema des Gesprächs war die Sensibilisierung der Rapid-Fans, die sich in Anbetracht der Nationalität und des Glaubens der Gäste nur ja nicht zu diskriminierenden oder rassistischen Äußerungen hinreißen lassen sollten. Einmal mehr vermittelte Pohle, dass sich seine – in der Kurve tonangebende - Rapid-Fangruppierung von jeglicher Politisierung im Stadion ausdrücklich distanziert. Und diesbezüglich auch niemanden motiviert, oder gar Choräle anzustimmen gedenkt. Getreu dem Credo, das bereits seit Jahren beim SK Rapid der Fall ist: „Es handelt sich um ein Fußballmatch und um kein Politikum. Also haben fußballfremde Gesänge oder Schmähungen im Stadion auch nichts verloren.“ Das ist nicht nur eine schnell konstruierte These: Die „Ultras Rapid“ unternehmen als führender Fanklub diesbezüglich große Anstrengungen, um die große Rapid-Fangemeinde für diese Themen zu sensibilisieren. Es ist vielmehr ein Faktum, welches auch von Vereins-Präsident Rudolf Edlinger bestätigt wird. Edlinger, der selbst Vorsitzender des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW) ist, verweist auf einen regen Austausch mit Pohle. Den es übrigens auch vor diesem Spiel wieder gab. Das sportliche Duell ging zwar klar mit 0:3 klar an Hapoel. Im Stadion selbst erzeugten die 48.000 Rapid-Fans aber eine beeindruckend positive Atmosphäre. Die Partie verloren, den Stolz aber nicht. Dies beeindruckte auch Eli Gutman, Trainer der Israelis. Ebenso wie die UEFA danach, unterstrich er die Fairness der Rapid-Fans und lobte auch, dass es zu keinen Diffamierungen gegenüber seinem Team kam. Fakt ist: Auf sämtlichen audiovisuellen Dokumentationen zum Spiel war kein einziger (!) antisemitischer Gesang zu vernehmen, schon gar nicht von den „Ultras Rapid“ angestimmt. Dass es unter 48.000 Zuschauern bei Einzelnen zu rassistischen oder diskriminierenden Äußerungen gekommen sein mag, schließt der SK Rapid aber nicht aus – verurteilt es aber aufs Allerschärfste.  „Hier gilt es, wie in vielen anderen Lebensbereichen auch: Zivilcourage zeigen, die betreffenden Personen bei Ordnungshütern oder Exekutive gleich im Stadion melden“, so Klubservice-Leiter Andy Marek: „Diese Leute haben mit Rapid nichts zu tun, sie benützen den  Fußball als Plattform für ihre wirren Ansichten.“Dies bekräftigt auch Oliver Pohle. „Wir geben alles für Rapid. In unseren Choreografien, der Stimmung, immer und überall – da steckt eine unglaubliche Investition an Zeit, Geld und Arbeit dahinter. Deshalb trifft es uns, wenn medial Tatsachen verdreht und wir in ein falsches Licht gerückt  werden.“ Und der Kopf der Ultras Rapid schließt mit: „Oft hilft den diversen Leuten, die solche Gerüchte verbreiten, schon ein Besuch eines Rapid-Spiels. Da merken sie dann, dass für uns im Stadion nur eins primär wichtig ist: Die Farben Grün-Weiß. Aber nicht der Gegner. Egal, aus welchem Land er kommt, oder welchen Glauben er hat.“
28.07.2015
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