Noch sei Neuzugang Jan Vennegoor of Hesselink nach seiner Achselhöhlenentzündung nicht ganz fit, daher dürfe man sich nicht zu viel von ihm erwarten, meinte Trainer Peter Pacult vor dem Auswärtsspiel beim Überraschungsteam aus Ried. Trotzdem bildete der Niederländer wie schon im Derby gemeinsam mit Atdhe Nuhiu das anfängliche Sturmduo. Die beiden "Riesen" sollten für ein Ende der Torflaute sorgen, zuletzt erzielten die Hütteldorfer nur ein Tor in den letzten vier Spielen.Und in einem ausverkauften Rieder-Stadion, rund 500 Fans waren aus Wien angereist, nahm Rapid gleich das Zepter in die Hand. Thomas Hinum (8.) hatte die erste gute Möglichkeit, sein Schuss verfehlte nur knapp das Tor. Praktisch im Gegenzug sorgte Ivan Carril (9.) mit einem direkten Freistoss für die plötzliche Führung, Hedl wurde bei seinem Schuss über die Mauer am falschen Fuss erwischt. Erstes Tor von Vennegoor of HesselinkDoch Rapid antwortete postwendend: Nach einer Traumflanke von Hofmann überhob Vennegoor (13.) den Rieder-Schlussmann Hesl per Kopf zum 1:1. Somit durfte sich unsere Nummer 10 bereits nach seinem insgesamt dritten Torschuss über sein erstes Tor im grün-weißen Dress freuen. Die 7.600 Zuschauer bekamen in der Anfangsphase ein sehr unterhaltsames Spiel mit zahlreichen Treffern zu sehen. Nur zwölf Minuten nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich gingen erneut die Rieder in Führung: Nacho (25.) konnte von der Strafraumgrenze unbedrängt abziehen. Hedl hatte bei dem flachen, platzierten Schuss erneut das Nachsehen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde verhinderte die Latte nach einem Stocklasa-Kopfball (32.) ein weiteres Gegentor und nach einem Missverständnis zwischen Hedl und Hofmann hatten die Hütteldorfer Glück, als Mader (39.) den Ball neben das Tor hob. Zur Pause blieb es bei einer knappen 2:1-Führung für die SV Ried. Beide Teams kamen unverändert aus den Kabinen.Starker Wiederbeginn RapidsAtdhe Nuhiu (50.) erzielte kurz nach Wiederanpfiff den vermeintlichen Ausgleich, indem er sich im Luftduell mit Hesl durchsetzte, doch Schiedsrichter Gangl entschied auf Foul - eine sehr harte Entscheidung. Rapid wirkte jetzt wesentlich aggressiver und suchte die Zweikämpfe. Das machte sich bezahlt, Hesl verhinderte mit einem tollen Reflex den Ausgleich durch Nuhiu (57.), der scheinbar unbedingt gegen seinen Ex-Verein treffen wollte. Auch an der nächsten Chance war Nuhiu (60.), der jetzt sehr aktiv wirkte, beteiligt. Doch erneut war Hesl mit einer Parade zur Stelle. Pacult setzte in Schlussphase auf ein 4-3-3Die Gastgeber lauerten nun ausschließlich auf Konter, Rapid versuchte das Spiel zu machen. Ein Kayhan-Schuss (76.) zu Beginn der Rapid-Viertelstunde war noch eine der besseren Gelegenheiten. Leider konnte unsere Mannschaft das Tempo der ersten 15 Minuten des zweiten Durchgangs nicht über längere Distanz halten. Hofmann, der seit Wochen an einer Verletzung laboriert, machte nach 77 Minuten Platz für Trimmel. Kurz darauf löste Pacult die Doppelsechser im Mittelfeld auf, brachte Salihi für Hinum (81.). Rapid spielte ab sofort mit einer 4-3-3-Formation. Kavlak (85.) versuchte es noch aus der Distanz, doch auch dieser Schuss verfehlte das Ziel. Als Rapid dann alles nach vorne geworfen hatte, köpfelte Hadzic in der Schlussminute noch das 3:1.Stimme zum Spiel:Peter Pacult: "In erster Linie müssen wir über die Leistung des Schiedsrichters reden. Zwei ganz klare Fehlentscheidungen haben das Spiel beeinflusst. Beim 0:1 hat Katzer kein Foul gemacht, auch wenn es ein klarer Fehler von Hedl war. Außerdem hat Nuhiu ein reguläres Tor erzielt. So etwas ist unerklärlich. Wir haben in der zweiten Hälfte den Gegner bis zur 89. Minute enorm unter Druck gesetzt. Der Rieder Goalie hat zwei unheimlich schwierige Bälle gehalten. Beim zweiten Tor haben wir uns nicht clever genug verhalten, das sind Dinge, die man ansprechen muss. Es ist bitter, wenn man hier durch Fehlentscheidungen und Eigenfehler verliert. Wir haben viele Chancen herausgespielt, aber haben uns in entscheidenden Momenten nicht so durchgesetzt, wie es sich gehört. Es ist keine Frage, dass wir hinter dem Plansoll sind. Beunruhigt bin ich durch die Schiedsrichterleistung."Tipp3-Bundesliga, achte Runde:Ried - Rapid 3:1 (2:1)Keine-Sorgen-Arena, 7.600 Zuschauer, SR GanglTorfolge: 1:0 Carril (9./Freistoß), 1:1 Vennegoor of Hesselink (13.), 2:1 Nacho (25.), 3:1 Hadzic (90.)Ried: Hesl - Hadzic, Stocklasa, Riegler - Brenner, Mader, Schrammel - Lexa (52./Royer), Carril (78./Prettenthaler), Nacho (84./Reifeltshammer) - HammererRapid: Hedl - Kayhan, Sonnleitner, Soma, Katzer - Hofmann (77./Trimmel), Kulovits, Hinum (81./Salihi), Kavlak - Vennegoor of Hesselink, NuhiuGelbe Karten: Mader, Schrammel bzw. Soma, Kavlak, Vennegoor of HesselinkSpielstatistik | Bewerte die Spieler | Diskussion | Bildergalerie | Video-Zusammenfassung(chb)
28.07.2015