"Eine Ära geht zu Ende und mit Helge Payer verlässt Rapid ein großer Sportler und Mensch, dem wir für seine weitere Laufbahn viel Erfolg und alles Gute wünschen", sagt Präsident Rudolf Edlinger und ergänzt: "Helge wird bei unserem Verein immer den ihm zustehenden großen Stellenwert genießen. Nach über zwei Jahrzehnten in unserem Verein mit 298 Spielen in der Kampfmannschaft hat er sich einen Platz in den Geschichtsbüchern unseres Vereins gesichert. Der genaue Termin der Verabschiedung von Helge Payer steht noch nicht fest, aber sie wird in einem würdigen Rahmen über die Bühne gehen und es kann gut sein, dass wir Helge noch einmal zwischen den Pfosten unseres Tores sehen", so Edlinger.Payer, der zwischen 2003 und 2009 auch 20 Länderspiele für Österreich bestritten hat, erklärt: "Rapid ist und bleibt mein Lebensklub und ich hoffe, dass ich nach meiner aktiven Karriere wieder für Grün-Weiß tätig sein darf. Noch möchte ich aber spielen und strebe eine Station im  Ausland an. Ich danke Rapid für fast 22 wunderbare Jahre und auch für die freundschaftlichen und kooperativen Gespräche in den letzten Wochen".Helge Payer kam als junger Bub Anfang der 1990er-Jahre von seinem Heimatverein Eintracht Wels (übrigens auch ein grün-weißer Klub) zum SK Rapid. Gefördert von seinem Vater, ebenfalls ein Torhüter, schaffte er es die damals Verantwortlichen bei einem Probetraining zu überzeugen und blieb mit Ausnahme einer Saison, in der er 2000/2001 als Leihspieler mit Kottingbrunn den Meistertitel in der Regionalliga feiern, konnte immer bei seinem Traumverein.Als Ballbub war er schon bei historischen Rapid-Spielen wie dem 4:0 gegen Sporting Lissabon (1995) hautnah mit dabei, am 10. Oktober 2001 feierte er dann seine Premiere in der Bundesliga, als er den verletzten Ladislav Maier vertrat. Etwas mehr als eine Woche später absolvierte Payer auch auf internationalem Parkett sein Debüt, beim 0:4 bei Paris St. Germain wurde er kritisiert. Schon damals bewies er eine Charaktereigenschaft, die typisch für Rapid und eben auch Helge Payer ist. Er ließ sich nicht kleinkriegen, sondern kämpfte weiter und sicherte sich das 1er-Leiberl. Später musste er viele Rückschläge hinnehmen, kämpfte sich aber immer wieder zurück. Unvergessen natürlich die schwere Erkrankung im Vorfeld der EURO 2008, nach der kaum noch jemand Helge zutraute, dass er jemals wieder das Tor bei Rapid oder gar im Team hüten würde. Er schaffte beides, rund 80 Pflichtspiele für Rapid, darunter Highlights wie die Begegnungen in der UEFA Europa League im Herbst 2009 und fünf weitere seiner insgesamt 20 Länderspiele, das letzte übrigens im Oktober 2009 in Paris, allerdings nicht so wie acht Jahre zuvor im Prinzenparkstadion, sondern im Stade de France.Trotz seines immer noch recht jungen Alters von nicht einmal 33 Jahren (Geburtsdatum 9. August 1979) hat sich Helge Payer bereits ein zweites Standbein aufgebaut. Seine Torwartschule ist bereits ein respektables Unternehmen, auch viele der jungen Rapid-Goalies trainieren dort zusätzlich.Trainer Peter Schöttel wünscht seinem ehemaligen Mitspieler auch alles Gute: "Ich hoffe, dass Helge bei seinem nächsten Klub noch einmal durchstarten kann. Bei Rapid geht eine Ära zu Ende und Helge hat es sich verdient, dass wir seinem Wunsch nachkommen, dass er sich ab sofort aus dem Trainingsbetrieb zurückzieht, um sich gezielt für die nächste Spielzeit vorbereiten zu können. Zu Saison-Ende oder Beginn der nächsten werden wir ihn gebührend und würdig verabschieden. Es entspricht dem Naturell von Helge Payer, dass er weiter spielen wird. Bei Rapid hat allerdings zuletzt mit Lukas Königshofer ein junger Torhüter einen ähnlichen Weg hinter sich gebracht wie vor etwas mehr als einem Jahrzehnt Payer selbst. Königshofer hat sich den derzeitigen Nummer 1-Status erarbeitet und mit seinen bisherigen Leistungen auch verdient", so Schöttel, der zudem mit Jan Novota einen weiteren potentiellen Stammtorhüter im Kader für die Saison 2012/2013 stehen hat.Der SK Rapid wünscht Helge Payer nur das Beste für seine weitere Laufbahn und den Worten von Rudolf Edlinger ist nichts mehr hinzuzufügen: "Helge Payer war und ist ein echter Vorzeige-Rapidler sportlich und auch menschlich", so unser Präsident.
13.04.2012